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Factory Campus DüsseldorfSektorenkopplung im Gewerbebau besser nutzen

Blick in den Factory Campus Düsseldorf, Computeranimation
Arbeiten mit guter Energie im Factory Campus Düsseldorf (Rendering: © Hoersch & Hennrich Architekten Ι Köln)

Während sich im Wohnquartiers-Neubau nachhaltige Energiekonzepte zunehmend durchsetzen, gibt es im Gewerbebau noch Aufholbedarf. Dabei schlummern auch hier große Potenziale für klimaschonende Strom-, Wärme- und Mobilitätslösungen.

28.04.2021 – Im Wohnungsneubau finden sich immer mehr Baugruppen, die nach gemeinschaftlichen und ökologischen Energiekonzepten für ihr Quartier suchen. Die Auswahl an Möglichkeiten steigt – mit einer Nahwärmeversorgung im Quartier, einem gemeinsamen Blockheizkraftwerk das Strom und Wärme liefert, Mobilitätslösungen im Quartier mit Rad- oder E-Car-Sharing und Solarstrom vom gemeinsamen Dach. In Zukunft gilt es, Synergien besser zu nutzen – Gebäude und Quartiere können sich zu Kristallisationspunkten eines sektorengekoppelten Energiesystems entwickeln – wo Strom, Wärme und Mobilität zusammenkommen und sich gegenseitig ergänzen.

Einige Projektierer haben das verstanden und setzen zunehmend auf klimagerechtes Bauen. Auf dem Gelände der ehemaligen Metso Maschinenfabrik im Düsseldorfer Stadtteil Lierenfeld entsteht mit dem Factory Campus ein zeitgemäßes flexibles Raumangebot für junge dynamische Unternehmen, mit einer ökologischen Vor-Ort-Versorgung, neuen Mobilitätsangeboten und grünen Flächen für gemeinschaftliches Arbeiten – ein moderner Coworking Space auf 34.000 Quadratmetern. Das Ensemble aus neuen und sanierten Gebäuden wird nicht nur innovativ genutzt, sondern auch versorgt: Der Ökoenergieversorger NATURSTROM plant und projektiert auf den Dächern Solaranlagen für eine dezentrale Stromversorgung und berät energiewirtschaftlich.

In einem ersten Schritt wurde das bereits sanierte Pioniergebäude mit einer Solaranlage ausgerüstet. Die Photovoltaikanlage mit einer installierten Leistung von 64 Kilowatt peak (kWp) liefert jährlich rund 56.000 Kilowattstunden (kWh) Solarstrom, der zu rund 60 Prozent im Eigenverbrauch genutzt wird. Anfang 2022 entsteht die nächste Anlage mit 99 Kilowattpeak, weitere Anlagen sind in der Planung.

Am Campus entsteht außerdem ein Parkhaus mit vielen Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge, die zum größten Teil direkt aus den Solaranlagen gespeist werden. „Der Gebäudesektor hat 2020 erneut die Klimaziele verfehlt – dabei liegt genau hier die Stellschraube für effektiven Klimaschutz und wirtschaftliche Sektorenkopplung vor Ort“, sagt NATURSTROM-Vorstand Tim Meyer. „Gerade in Gewerbeimmobilien gibt es attraktive Möglichkeiten, CO2-Bilanzen zu verbessern oder Angebote für saubere E-Mobilität zu integrieren“

Doch nicht nur für den Klimaschutz liegen hier Chancen, auch der Markt verlangt nach mehr Transparenz zu Energieverbräuchen und klimafreundlicheren Gewerbeimmobilien. Zunehmend fließen solche Faktoren auch in die Bewertung der Immobilien ein. „Eigentümer, Mieter und das Klima können durch intelligente Energiekonzepte gleichermaßen profitieren – und das schnell, denn durch die Größe und einheitliche Verwaltung der Bauten lassen sich Maßnahmen oft vergleichsweise einfach durchführen und kurzfristig refinanzieren“, so Meyer.

NATURSTROM will den Bereich dezentraler Versorgungslösungen deshalb weiter ausbauen. Neben der Versorgung mit Ökostrom und klimafreundlicher Wärme kümmert sich der Energiewende-Pionier bei seinen Lösungen für Gewerbeimmobilien meist auch um eine innovative Erfassung der Energiedaten. Im Gewerbebereich ist dies sogar oft der erste Schritt. Denn auf Grundlage transparenter Energieverbräuche können unmittelbar Effizienzpotentiale gehoben werden. Gleichzeitig bilden diese Daten dann die Grundlage für neue Versorgungskonzepte. Allein in diesem Bereich seien für 2021 über zehn Projekte in der Pipeline. sk / na


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