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Energie-Kommune OldenburgGutes Rezept für den urbanen Klimaschutz

Die Solarstadt Oldenburg von oben
Die Solarstadt Oldenburg von oben. (Foto: Stadt Oldenburg)

Die Bürger von Oldenburg verbrauchen pro Kopf weniger CO2 als andere bundesdeutschen Städter. Das liegt am Ausbau Erneuerbarer Energien, verbunden mit einer sinnvollen Sektorenkopplung und der Zusammenarbeit von Wirtschaft, Bürgern und Institutionen.

03.12.2020 – „Mit der sinnvollen Verbindung verschiedener Sektoren profitieren Menschen und Umwelt durch eingesparte Emissionen und die Region von der lokal erzeugten Wertschöpfung“, kommentiert Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (AEE), die Auszeichnung „Energie-Kommune“ für die Stadt Oldenburg. Jeder Bürger in Deutschland emittiert im Schnitt über neun Tonnen CO2-Äquivalent. Oldenburg liegt heute mit seiner Pro-Kopf-Emission von 6,9 Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr unter dem deutschen Durchschnitt.

Doch das war nicht immer so: Zwischen 1990 und 2015 wuchsen Bevölkerung sowie die lokale Wirtschaft beständig. Zwischen 1990 und 2015 betrug die Pro-Kopf-Abnahme daher 19 Prozent. Besonders stark gingen in Oldenburg die Emissionen privater Haushalte zurück. Im Bereich der Wirtschaft könne ab Mitte der neunziger Jahre ein steter Rückgang festgestellt werden, berichtet die AEE. Dass trotz eines dynamischen Bevölkerungswachstums von 15 Prozent zwischen 1990 und 2015 ein absoluter Rückgang der Treibhausgas-Emissionen realisiert werden konnte, liege am Ausbau der Erneuerbaren Energien und an der geringeren Nutzung fossiler Energieträger.

Mit Sonne aus der Stadt und Wind aus der Region

Ab 2003 wurde in Oldenburg mit dem großflächigen Ausbau der Erneuerbaren Energien begonnen. Die lokale Produktion von Öko-Strom konnte von anfangs jährlich 0,6 Gigawattstunden (GWh) auf 66 GWh im Jahr 2015 vervielfältigt werden. Heute produziert die Stadt Strom aus Wind, Sonne, Biomasse und Wasser. Zukünftig soll vor allem der Windstrom aus der Region auch für die Herstellung von grünem Wasserstoff genutzt werden. Oldenburg unterstützt diese Entwicklung zusätzlich durch Investitionen in den ÖPNV und die Tankinfrastruktur.

Energiewende steht hier auf dem Lehrplan

Oldenburg bündelt bereits seit 15 Jahren sein Wissen im Oldenburger Energiecluster e. V. (OLEC). Aktuell vernetzt der Cluster über 60 kleine und große Unternehmen, Universitäten sowie staatliche Institute. Aber auch die Zivilgesellschaft beteiligt sich aktiv an der Gestaltung der Energiewende. Mitglieder von Fridays for Future haben gemeinsam mit der Stadt über 100 Maßnahmen zur Umsetzung der Energie- und Wärmewende erarbeitet. Als Generationenprojekt spielt der Klimaschutz auch bei Schülern eine Rolle. Projekte wie die Mobile Klimaschutzschule Oldenburg oder die Sonnenwoche setzten die Energiewende direkt auf den Lehrplan.

Klimafreundliches Wohnen mit Sektorenkopplung

Unter dem Motto „Energie von Nachbarn für Nachbarn“ wurde das Projekt Energetisches Nachbarschaftsquartier Fliegerhorst Oldenburg entwickelt. Nachbarschaftlich Energie teilen: Ziel des Quartiersprojektes ist die Vernetzung individueller Erzeuger und Verbraucher von vor Ort erzeugter erneuerbarer Energie, deren Speicherung sowie Umwandlung. Geplant ist eine Kombination aus PV-Anlagen, Blockheizkraftwerken, Wärmepumpen sowie Geothermie und Windenergie für die Energieversorgung des Quartiers.

Bis Ende 2024 will das Wohnungsunternehmen GSG Oldenburg das Projekt in zwei Bauabschnitten errichten. Neben der Nutzung verschiedener nachhaltiger Erzeugungstechnologien spielt die Vernetzung und Regelung der Energie im Wohnquartier eine entscheidende Rolle. Der zukünftigen Energie-Community soll es damit möglich sein, die erzeugte Energie kosten- und zugleich klimaschonend einzusetzen. na


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