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BürgerenergiewendeInitiative für Solarproduktion in Bürgerhand

Weißer Bauhelm auf blauen Solarpaneelen
Baustelle Energiewende: Solarmodule in Bürgerhand – Eine Bürgerinitiative will Deutschlands erste Bürger-Solarfabrik gründen. (Foto: Evgeniy Alyoshin on Unsplash)

Die Lust auf Beteiligung an der Energiewende wächst. Eine Initiative will nun die erste Bürger-Solarfabrik Deutschlands über Crowdinvesting gründen. Bürger aus ganz Europa sollen den Aufbau mitfinanzieren und entsprechend beteiligt werden.

06.03.2023 – Über Energiegemeinschaften, die Kommune oder einfach als nachhaltige Anlage beteiligen sich bereits viele Menschen in Deutschland bereits an Solarparks oder Windenergieanlagen. Vor allem das Interesse an Solarenergie wächst stetig, laut Bundesregierung soll der Ausbau nun auch kräftig beschleunigt werden. Die Solarstrom-Gesamtleistung soll von 60 auf 215 Gigawatt bis 2030 steigen, so der Plan von Bundeswirtschaftsminister Habeck.

Aktuell ist der Zubau aber noch viel zu langsam. Das ging schon mal schneller, auch deutsche Solarhersteller waren schon mal Weltmarktführer. Dann kappte die Politik die Förderung und brachte die deutsche Solarindustrie quasi zum Erliegen. Heute ist Deutschlands und Europas Solarbranche nahezu vollständig abhängig von Lieferungen aus China.

Solarmodule in Bürgerhand

Das muss sich ändern, sagen auch die Initiatoren der ersten Bürger-Solarfabrik Deutschlands. Sie wollen 600 Millionen Euro einsammeln und dazu europaweit Bürger zur Beteiligung einladen – um das Eigenkapital bereitzustellen und an Aufbau, Betrieb und Gewinnen der Fabrik teilzuhaben. Initiator Gerhard Kreutz und der von ihm 1994 gegründete Energieinitiative Kirchberg e.V. haben Großes vor: Ziel sei es, das Prinzip 100 % Erneuerbare Energien aus Bürgerhand auch auf die Produktion der dafür benötigten Technologie auszuweiten. Die Solarfabrik soll nach Vorstellung der Initiatoren rund 15 Millionen PV-Module jährlich erzeugen.

„Durch den Ukrainekrieg ist auch den Bürgerenergie-Akteuren die Anfälligkeit der internationalen Lieferketten schmerzhaft bewusst geworden, und sind bislang auch Bürgerenergiegenossenschaften von Solarpanels aus China abhängig“, sagt Mitbegründer der Initiative Hans-Josef Fell. Eine heimische Solarfabrik bedeute also auch, die Energiewende unabhängig und sicher zu machen. Weitere Energieexperten sitzen mit im Boot: Paul Grunow, Mitgründer von Solon und Q-Cells, ist Projektleiter der geplanten Solarfabrik. Rudolf Harney vom ISC Konstanz und Peter Fath vom RCT aus Konstanz bringen Erfahrung im Aufbau und Betrieb von Solarfabriken in das Projekt mit ein.

Ziel: Alle können mitmachen und sollen profitieren

Die gesamte Produktion von Solarpaneelen solle an der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) ausgerichtet werden, sagt Fell: Also keine überhöhten Managergehälter, sondern gerechte Verteilung der Gehälter an alle Mitarbeitenden und  diese auch in wichtige Entscheidungsprozesse einbinden.Zudem solle die Fabrik dem Gedanken der Kreislaufwirtschaft folgen.

„Nach vielen Jahrzehnten eines Quasi-Monopols weniger großer Energiekonzerne auf die Energieproduktion, Energienetze und den Vertrieb der Energie, nach der systematischen Zerstörung der heimischen Solarindustrie unter der Regierung Merkel ab 2012 und nach vielen Jahrzehnten der erfolgreichen dezentralen Eigenproduktion von Bürgerenergie-Gemeinschaften und der von ihnen vorangetriebenen Demokratisierung des Energiebereiches ist die bürgerproduzierte Solarfabrik der nächste Meilenstein für die Bürgerenergie“, erläutert Fell das Ziel des mutigen Vorhabens.

Eine finanzielle Beteiligung an der Bürger-Solarfabrik soll für alle Menschen möglich sein, so die Idee der Initiative. Details zur Beteiligung sind noch nicht veröffentlicht, der Startschuss ist nun gefallen und die Website zur Bürger-Solarfabrik noch im Aufbau. na

 


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Kommentare

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Lisa Lepper 09.03.2023, 08:01:21

Eine sehr gute Idee!

Ich würde mich freuen weiter informiert zu werden!

Freundliche Grüße Lisa Lepper


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