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Stürmischer SamstagWindenergie fegt fossilen Strom aus dem Netz

Am 8. Dezember 2018 drängten deutsche Windräder Kohlemeiler aus dem Netz.
Am 8. Dezember 2018 drängten deutsche Windräder Kohlemeiler aus dem Netz. (Foto: (Foto: pixabay, CC0 1.0)

Erstmals erzeugten Windräder in Deutschland an einem Tag mehr als eine Milliarde Kilowattstunden Strom und deckten zeitweise 80 Prozent des deutschen Stromverbrauchs. Kohlekraftwerke drosselten ihre Leistung, der CO2-Ausstoß sank.

11.12.2018 – Noch sind solche Werte Seltenheit, Wind- und Solaranlagen speisen ihren Strom stark fluktuierend ein – das Wetter lässt sich nicht beherrschen und noch sind zu wenig Speichermöglichkeiten vorhanden. Die vergangene Woche zeigt dennoch eindrucksvoll, wohin die Reise geht: Am Samstag erzeugten Windenergieanlagen an Land und auf See erstmals in der Geschichte mehr als eine Milliarde Kilowattstunden Strom.

Es war das Finale einer fulminanten Woche, in der die Windenergie gut 40 Prozent der gesamten Stromerzeugung leistete. Der schwächste Tag war der Mittwoch mit „nur“ 21 Prozent, der stärkste dagegen der Samstag mit über 63 Prozent Anteil an der Stromerzeugung. Für einige Stunden versorgten die Windräder 80 Prozent des Landes mit sauberer Energie.

Kohlekraftwerke abgehängt

Büßen mussten besonders Braun- und Steinkohlekraftwerke. Sie waren bislang in diesem Jahr für 38 Prozent der deutschen Stromerzeugung verantwortlich – in der letzten Woche dagegen nur für 27 und am Samstag sogar nur für elf Prozent. Entsprechend sanken die CO2-Emissionen.

Der Windenergie-Rekord von einer Milliarde Kilowattstunden Stromerzeugung wirkt umso beachtlicher, wenn man die durchschnittliche Tagesproduktion fossiler Energien in Deutschland betrachtet:

  • Atomenergie: 200 Millionen Kilowattstunden
  • Braunkohle: 400 Millionen Kilowattstunden
  • Steinkohle: 250 Millionen Kilowattstunden

Generationenwechsel im Gange

Der Generationenwechsel schreitet voran, auch wenn er schneller vonstattengehen könnte. Mit bislang über 40 Prozent Anteil an der Nettostromerzeugung werden die Erneuerbaren Energien in diesem Jahr wohl erstmals die Kohle als wichtigsten Stromlieferant ablösen. cw


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Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Christian Sperling 11.12.2018, 14:00:24

+325 Gut Antworten

Schöner Erfolg, sollte aber nicht die Sicht auf die Zukunft verstellen. Der Bundesparteitag der CDU gerade beschlossen, die Privilegierung der Windenergie aus dem Baugesetzbuch streichen zu wollen. Würde das erfolgen, dann wären alle weiteren Ausbaupläne auf einen Schlag Makulatur und der Klimaschutz Geschichte. Und zwar ganz sicher.

Philip Hiersemenzel 11.12.2018, 14:59:18

+312 Gut Antworten

Super. Jetzt müssen wir diese saubere Energie nur auch gerne speichern und/oder zwischen den Sektoren verscheiben.

 

Mit thermischen Speichern (z.B. den Stahlspeichern von Lumenion ginge das sogar für weniger als 2 Cent/kWh.

 

Leider kommen aber nach heutigen Regeln ca 15 Cent/kWh an Abgaben&Gebühren daruf- auch wenn der Strom umsonst ist. :-(

 

Das sollten wir 2019 ändern!


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