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AusschreibungenZu wenig Windprojekte bewerben sich um Zuschlag

Windkraftanlage
Die Windkraft an Land kann uns aus der Energiekrise befreien, aber der Ausbau kommt nicht in Fahrt. (Foto: pxhere / CCO 1.0)

Steigende Preise bremsen den ohnehin schleppenden Windkraftausbau. Nur 772 Megawatt des möglichen Volumens von 1.320 Megawatt bewarben sich um einen Zuschlag in der letzten Ausschreibung. Biomasse-Auktionen waren ebenfalls unterzeichnet.

13.10.2022 – Die Bundesnetzagentur hat die Ergebnisse der letzten Gebotstermine für Windkraft an Land und Biomethan bekannt gegeben. Die Ausschreibungen waren deutlich unterzeichnet. Sehr viel weniger Projekte bewarben sich um einen Zuschlag als möglich gewesen wären. Damit setzt sich der schleppende Ausbau der Erneuerbaren Energien weiter fort. Kostensteigerungen für Windenergieanlagen, PV-Module und Netzanschlusstechnik bremsen den Ausbau, zusätzlich erschweren die gestiegenen Zinsen die Finanzierung von Projekten.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) fordert deshalb, den festgesetzten Höchstpreis, der in Ausschreibungen gilt, übergangsweise anzupassen. Auch der Zeitraum zwischen Ausschreibungstermin und Bekanntgabe der Ergebnisse durch die Bundesnetzagentur solle kürzer sein – denn auch in dieser Zeit steigen die Kosten, Finanzierungen und Bestellungen könnten jedoch nicht ausgelöst werden.

Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes Windenergie (BWE), fordert eine Anpassung des Höchstwertes oder die Option, erteilte Zuschläge rückwirkend preislich anzupassen. Sonst fehle eine betriebswirtschaftliche Motivation für die Teilnahme an den Ausschreibungen.

Ergebnisse zum Gebotstermin 1. September für Windkraft an Land

Die Unterzeichnung bei der Windkraft an Land hatte die Bundesnetzagentur angesichts der gemeldeten teilnahmeberechtigten Genehmigungen nicht erwartet. Ausgeschrieben war eine Menge von knapp 1.320 Megawatt. 87 Gebote mit einem Volumen von insgesamt 772 Megawatt gingen ein. Alle eingereichten Gebote erhielten einen Zuschlag.

Die gebotenen Werte bewegten sich zwischen 5,76 ct/kWh und dem zulässigen Höchstwert von 5,88 ct/kWh. Mit 5,84 ct/kWh liegt der durchschnittliche, mengengewichtete Gebotswert nur knapp unter dem Höchstwert und bewegt sich auf dem Niveau der Vorrunde (5,85 ct/kWh). 

Wie in den vergangenen Runden gingen die meisten Zuschläge nach Niedersachsen (30 Zuschläge mit 208 Megawatt), nach Schleswig-Holstein (20 Zuschläge mit 179 Megawatt) und Nordrhein-Westfalen (11 Zuschläge mit 127 Megawatt). Das deutliche Nord-Süd-Gefälle kommentiert der BWE-Präsident Albers: „Die fehlenden Projekte im verbrauchsstarken Süden - die wir seit Jahren beklagen - vergrößern die dort erkennbare Stromlücke weiter. Dass die dort verantwortlichen Landesregierungen hier nicht längst aktiv werden, ist inzwischen nur noch als politisches Versagen zu bewerten.“

Ausschreibungen für Biomasseanlagen

Ebenfalls unterzeichnet war die Ausschreibung für Biomasseanlagen. Bei einer ausgeschriebenen Menge von 286 MW wurden 100 Gebote mit einer Gebotsmenge von 101 MW eingereicht. Dabei entfielen zwölf Gebote mit 23 MW auf Neuanlagen und 88 Gebote im Umfang von 78 MW auf Bestandsanlagen.

Aufgrund der Unterzeichnung fand die endogene Mengensteuerung (nachträgliche Angebotsverknappung) beim Zuschlagsverfahren Anwendung. Das bedeutet, dass das Zuschlagsvolumen jeweils auf 80 Prozent des Volumens der zugelassenen Gebote für Neu- und Bestandsanlagen gekürzt wurde. 

Im Ergebnis konnten 69 Gebote mit einer Zuschlagsmenge von 78 MW einen Zuschlag erlangen. Die Gebotswerte der bezuschlagten Gebote reichen von 14,20 ct/kWh bis 17,96 ct/kWh. 

Regional betrachtet gingen fast zwei Drittel der Zuschläge an Gebote mit Standorten in Bayern (25 MW, 25 Zuschläge) und Niedersachsen (20 MW, 19 Zuschläge). pf


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