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Stanford-StudieErneuerbare Energiesysteme weltweit möglich und bezahlbar

Windpark auf Höhenzug mit grasenden Rindern
Wind-Wasser-Sonne, so nennen die Forscher der Stanford University ihr Szenario für erneuerbare Energiesysteme weltweit. (Foto: PxHere / CC0 1.0)

Allen Zweiflern zum Trotz: Ein weltweiter Umstieg auf ein erneuerbares Energiesystem ist machbar und würde sogar preisdämpfend wirken. Das ist das Ergebnis einer Studie, in der für 145 Länder Gegebenheiten und Szenarien bis 2050 untersucht wurden.

30.08.2022 – Die Welt braucht praktikable und bezahlbare Lösungen, um von Kohle, Öl und Gas als Energieträger wegzukommen und damit die großen Probleme der Menschheit zu lösen: globale Erwärmung, Luftverschmutzung und Energieunsicherheit. Eine Studie der Stanford University zeigt, dass Erneuerbare Energien dafür die Lösung sind und der Umstieg gar nicht so schwierig wie gemeinhin gedacht.

Für 145 Länder haben sich die Forscher Energieverbräuche und Stromnetze näher angeschaut und festgestellt, dass der Switch auf Erneuerbare Energien und die Elektrifizierung von Industrie und Verkehr weder zu Stromausfällen noch zu höheren Preisen führen würde. Der Studie zufolge würden die Preise sogar sinken und sich die Investitionen innerhalb von nur sechs Jahren amortisieren. Weitere positive Effekte sind weniger Umweltzerstörung, gesündere Luft und geringere Gesundheitskosten.

Ein spürbarer Effekt entstünde durch das Ende fossiler Energiesysteme: Weil fossile Energiesysteme sehr viel Energie benötigen, nur um zu funktionieren – Bergbau, Transport, Eigenbedarf der Kraftwerke – würde der Wechsel ins Erneuerbare Zeitalter sehr viel Energie sparen: der weltweite Energieverbrauch könnte um 56 Prozent sinken.

Ein sauberes erneuerbares Energiesystem reduziert zudem die Kosten pro Energieeinheit um durchschnittlich 12 Prozent, was zu 63 Prozent niedrigeren jährlichen Energiekosten führt. Außerdem würden weltweit 28,4 Millionen mehr langfristige Vollzeitarbeitsplätze geschaffen als verloren gehen und nur zwischen 0,17 du 0,36 Prozent der weltweiten Landfläche benötigt. Das Wind-Wasser-Sonnen-Szenario braucht weniger Energie, kostet weniger und schafft mehr Arbeitsplätze als das Business-as-Usual-Szenario.

Wind, Wasser, Sonne – keine Atomkraft, kein blauer Wasserstoff, kein CCS

Für ihre Studie untersuchten die Forscher Windenergie an Land und auf See, Solarenergie, Solarwärme, geothermische Potenziale, Wasserkraft sowie in geringen Mengen Gezeiten- und Wellenenergie. Für die Ermittlung der notwendigen Stromspeicherlösungen wurde zum großen Teil von Batterien ausgegangen.

Im Szenario nicht enthalten sind Kohlenstoffspeicherung, Bioenergie, Atomkraft und aus Erdgas gewonnener Wasserstoff, da diese Technologien entweder Kohlenstoff emittieren, weiter die Luft verschmutzen, lange und teuer geplant werden müssen oder andere Risiken bergen. Ein Novum der Studie besteht darin, auch die zukünftig notwendige Gebäudewärme und -kühlung in hoher Auflösung zu berücksichtigen.

Eine hundertprozentige Versorgung mit Energie aus Wind, Sonne und Wasser in Kombination mit Speichern und flexiblen Verbräuchen ist keine Fata Morgana, sondern machbar und bezahlbar. Geschätzte 62 Billionen Dollar seien für die Erneuerung der Systeme in den 145 Ländern, die 99,7 Prozent des weltweiten Kohlendioxids emittieren, notwendig. Doch dem gegenüber stünden sofortige Einsparungen von 11 Billionen Dollar pro Jahr. Idealerweise sollten den Wissenschaftlern zufolge bereits 2030 weltweit 80 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen kommen, um die sich selbst verstärkenden fatalen Folgen der Erderwärmung einzudämmen und schnell die Kostenvorteile des neuen Systems zu spüren. pf


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