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REN21 – Renewables Global Status ReportErneuerbarer Anteil am Energiemix steigt, doch fossiler fällt nicht

Photovoltaikanlage-Anlage auf einem Dach (Nordafrika)
Der Ausbau Erneuerbarer Energien kommt in den meisten Ländern der Welt viel zu langsam voran. (Foto: Magharebia / Flickr / CC BY 4.0)

Während die Erneuerbaren Energien zwar zunehmend Rekordzahlen schreiben, tragen sie weltweit immer noch lediglich 20 Prozent zum Gesamtenergieverbrauch bei. Der Anteil fossiler Energien geht seit Jahren nicht zurück. Und der Energieverbrauch steigt.

21.06.2021 – Die erneuerbare Energieproduktion verzeichnet jedes Jahr neue Rekorde – sie gilt als wichtigster Schlüssel zur Klimaneutralität.  Das globale Ökostrom-Netzwerk REN21 hat seinen neuen Statusbericht Renewables Global Status Report zur Lage der aktuellen Energiewelt vorgelegt, Zuerst die gute Nachricht: Allein im Jahr 2019 wurden 200 Gigawatt neue Ökostromleistung in Betrieb genommen, vor allem aus Solarenergie: Laut Bericht der bisher größte Zuwachs in einem Jahr. Erneuerbare Energien werden zunehmend wettbewerbsfähig.

Erneuerbare Energien haben in den vergangenen zehn Jahren zwar zugelegt: Der Anteil von Wind- und Solarenergie am globalen Endenergieverbrauch stieg in den letzten zehn Jahren von 8,7 auf 11,2 Prozent. Doch gleichzeitig wuchs auch der Energiebedarf insgesamt. Pandemiebedingt nahm im Jahr 2020 der Primärenergiebedarf weltweit kurzfristig um vier Prozent ab. Doch die Pause ist schon vorbei, nach wie vor steigt der Energiehunger weltweit kontinuierlich an.

Es ist kein Rückgang des Anteils fossiler Brennstoffe am Energieverbrauch seit zehn Jahren zu verzeichnen – das ist die schlechte Nachricht. Lag der Anteil fossiler Energien im Jahr 2009 bei 80,3 Prozent, sind es zehn Jahre später immer noch 80,2 Prozent.

G20: Klimaziele nicht erfüllt oder noch nicht mal gesetzt

Zudem wächst die Kluft zwischen Klimaschutzzielen und entsprechenden Maßnahmen. Von den 20 großen Industrie- und Schwellenländern der G-20-Gruppe, die den größten Teil der weltweiten CO2-Emissionen verursachen, haben sich laut Bericht nur fünf Staaten ohnehin wenig ambitionierte Ziele für den Ausbau Erneuerbarer Energien gesetzt – und nur drei davon haben ihre Ziele erreicht. Fünfzehn G20-Ländern fehlten im Jahr 2020 die Zielvorgaben für den Ausbau Erneuerbarer Energien in allen Sektoren.

Erneuerbare Energien weitaus wirtschaftlicher als Kohleverstromung

Die größten Fortschritte hin zu Erneuerbaren Energien macht nach wie vor der Strombereich. 2020 wurden weltweit mehr als 256 Gigawatt Leistung installiert. Auf Asien entfielen 60 Prozent des weltweiten Zubaus von Photovoltaik. In immer mehr Regionen, etwa in Teilen Chinas, der EU, Indiens und der USA, ist es bereits billiger, neue Windenergie- oder Photovoltaikanlagen zu bauen als bestehende Kohlekraftwerke zu betreiben. Und dennoch werden weltweit neue Kohlekraftwerke gebaut, Wirtschaft und Finanzwelt lösen sich – trotz bereits großer Verluste – nicht entschieden von der Kohleindustrie ab.

Kein Paradigmenwechsel in Sicht

Der Bericht macht einmal mehr deutlich, dass der vielbeschworene Paradigmenwechsel hin zu einer sauberen und gerechten Energiewelt nicht in Sicht ist. „Wir müssen der bitteren Erkenntnis ins Auge sehen, dass die Klimaschutz-Versprechungen der letzten zehn Jahre überwiegend nichts als leere Worte waren“, kommentiert Rana Adib, Exekutivdirektorin von REN21, den Bericht. „Das Beste, was wir tun können ist, aus den fossilen Energien auszusteigen und Erneuerbare zur neuen Norm zu machen.“ Die Nutzung Erneuerbarer Energien sollte zum Leistungsindikator aller wirtschaftlichen Aktivitäten werden. Denn der Umstieg auf Erneuerbare Energien ist nicht nur lebensnotwendig und technologisch längst möglich, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll.

Die saubere Energiewelt schafft bereits Millionen von Arbeitsplätzen, spart Unternehmen langfristig viel Geld und sichert Millionen von Menschen den Zugang zu sauberer Energie. Der REN21-Bericht mahnt die Regierungen weltweit eindringlich, die Entwicklung Erneuerbarer Energien zu fördern, um alle Sektoren schneller zu dekarbonisieren. Subventionen für fossile Brennstoffe müssen endlich vom Tisch, es fehle an unterstützenden Rahmenbedingungen.

2020 verfügten nur zehn Länder über Richtlinien zur Unterstützung erneuerbarer Wärme. Im energieintensiven Sektor Verkehr, der maßgeblich zur globalen Erwärmung beiträgt. haben bislang acht Länder die Neuzulassung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren verboten, um den Weg für Elektrofahrzeuge zu ebnen. Die Beimischung von Biokraftstoffen ist allerdings eine der häufigsten Initiativen der Länder im Verkehrssektor. Elektrofahrzeuge machten im Jahr 2020 lediglich 4,6 Prozent des gesamten Pkw-Absatzes aus. Dabei wurden allein in China rund eine Million Elektroautos verkauft. na


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