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Ökostrom-FörderungExperten rechnen mit stabiler EEG-Umlage 2019

Neue Windräder sind sehr günstig geworden, die EEG-Umlage steigt kaum
Windräder sind mittlerweile so günstig geworden, dass neue Anlagen die EEG-Umlage kaum noch beeinflussen. (Foto: Grzegorz Górniak, Unsplash)

Die EEG-Umlage zur Förderung neuer Windkraft- und Solaranlagen wird im kommenden Jahr voraussichtlich weder ansteigen noch sinken. Falls überhaupt, werde es nur marginale Veränderungen geben, zeigt eine Prognose der Denkfabrik Agora Energiewende.

07.08.2018 – Die EEG-Umlage wird 2019 vermutlich zwischen 6,7 und 6,9 Cent pro Kilowattstunde liegen und somit das dritte Jahr in Folge stabil bleiben. Das hat die Berliner Denkfabrik Agora Energiewende errechnet. Derzeit liegt die Umlage bei 6,79 Cent pro Kilowattstunde, 2017 zahlten Verbraucher 6,88 Cent. Allerdings macht die EEG-Umlage nur einen Teil der Stromkosten aus, in den vergangenen Jahren stiegen vor allem die Netzgebühren stark an. Sie machen derzeit etwa ein Viertel der Stromkosten aus.

Im Herbst vergangenen Jahres kündigten die Netzbetreiber teils drastische Erhöhungen an. Besonders in West- und Süddeutschland stiegen die Kosten, nur in Ostdeutschland sanken die Gebühren. Ein Preistreiber für den Strompreis könnten die Kosten für den Energiepreis an sich sein, die Großhandelspreise an der Strombörse sind in den vergangenen Monaten wieder angestiegen. Für einige Stromversorger wird also die Beschaffung von Strom für ihre Kunden teurer werden.

Mittelfristig leicht steigende EEG-Umlage möglich

Die gestiegenen Großhandelspreise sind auch ein Grund dafür, dass die EEG-Umlage nicht steigt. Denn Ökostromanlagen können ihren Strom an der Börse zu höheren Preisen verkaufen, was die EEG-Umlage reduziert, die einen Differenzbetrag an die Betreiber auszahlt. Außerdem liegt auf dem sogenannten EEG-Konto ein Milliardenüberschuss, den die Verbraucher mit ihren Zahlungen in den vergangenen Jahren angehäuft haben. Diese Liquiditätsrücklage könnte die EEG-Umlage für 2019 konstant halten.

Agora Energiewende geht in einer mittelfristigen Prognose von einem leichten Anstieg der EEG-Umlage für 2020 aus. Die Umlage könnte die Marke von 7 Cent pro Kilowattstunde überschreiten und Anfang der 2020er Jahren auf diesem Niveau verharren, bis sie Mitte des Jahrzehnts wieder sinken würde. Stark abhängig sind diese Schätzungen allerdings vom Zubau neuer Wind- und Solaranlagen sowie den Entwicklungen an der Strombörse.

Netzkosten sollen nicht mehr steigen

Insgesamt sieht die Lage für Stromkunden nicht schlecht aus: Neben der stabilen EEG-Umlage rechnet der Chef der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, nicht mit flächendeckend steigenden Netzgebühren. Anfang des Jahres sagte er, die Netzentgelte für Verbraucher würden sich im kommenden Jahr praktisch nicht erhöhen. Die Entwicklung sei allerdings nicht einheitlich, in einigen Regionen werde es einen Anstieg geben, in anderen würden die Gebühren sinken.

Die Entgelte für die Übertragungsnetze sollen zudem schrittweise ab 2019 vereinheitlicht werden, damit nicht einzelne Gebiete massive Erhöhungen verkraften müssen, nur weil in ihrem Gebiet eine neue Stromtrasse entsteht. Bis 2022 soll diese Gerechtigkeitslücke vollständig geschlossen sein. Eine Angleichung der Kosten für die kleineren Verteilnetze ist nicht in Sicht. cw


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