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IRENA-AnalyseMit 30 Millionen Erneuerbaren-Jobs aus der Corona-Krise

Windräder zwischen landwirtschaftlich genutzten Flächen
Erneuerbare Energien haben sich während der Corona-Krise als die widerstandsfähigste Energiequelle erwiesen. (Foto: Mark König auf Unsplash)

Die Wirtschaft ankurbeln und gleichzeitig das Klima schützen: Weltweit sollten Regierungen ihre Maßnahmen zum Überwinden der Corona-Krise auf die Energiewende ausrichten. Das sorgt für Wachstum und schafft Arbeitsplätze.

26.06.2020 – Aufgrund der COVID-19-Pandemie befürchten Ökonomen eine Weltwirtschaftskrise, deren Wucht sogar die globale Finanzkrise aus dem Jahr 2009 übertreffen könnte. Einerseits versuchen Regierungen dem Coronavirus Herr zu werden, wodurch die wirtschaftlichen Folgen weiter verstärkt werden, andererseits werden in Windeseile Maßnahmen gegen die drohende Rezession getroffen.

Eine Analyse der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) kommt zu dem Schluss, dass gezielte öffentliche Ausgaben und politische Maßnahmen sofort Arbeitsmarkteffekte entfachen können – und damit auch das Bruttoinlandsprodukt (BIP) steigern. Ihre Empfehlung: Die Erholung von der Corona-Krise vorantreiben und gleichzeitig die Klimaziele erreichen. Dafür müssen wirtschaftliche Anreize an die mittel- bis langfristigen Ziele der Dekarbonisierung und nachhaltigen Entwicklung gekoppelt und die Energiewende in den Fokus der Maßnahmen gerückt werden.

Erneuerbaren-Jobs verdreifachen

Werden die öffentlichen und privaten jährlichen Ausgaben für den Energiesektor auf 4,5 Billionen US-Dollar gesteigert, kurbelt das die Weltwirtschaft um 1,3 Prozent an und schafft bis 2030 rund 19 Millionen zusätzliche Jobs. Damit könnte der Arbeitsmarkt im Bereich der Erneuerbaren bis 2030 auf 30 Millionen Angestellte wachsen – was einer Verdreifachung im Vergleich zum heutigen Stand entspricht. Jede in Erneuerbare Energien investierte Millionen schafft dabei dreimal mehr Jobs, als wenn diese in fossile Brennstoffe gesteckt werde.

Das geht aus der IRENA-Analyse Post-COVID recovery: An agenda for resilience, development and equality hervor. Darin werden nicht nur Sofortmaßnahmen für die nächsten drei Jahre empfohlen, sondern auch für eine mittelfristige Erholungsperspektive bis 2030.

„Erneuerbare Energien haben sich während der aktuellen Krise als die widerstandsfähigste Energiequelle erwiesen“, kommentiert Francesco La Camera, Generaldirektor von IRENA, die am Mittwoch veröffentlichte Analyse. Dieser Erkenntnis sollten Regierungen ihre Investitionsentscheidungen und politischen Maßnahmen zur Überwindung der Krise zugrunde legen.

5,5 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze bis 2023

Bei einer Verdopplung der Energiewende-Investitionen auf insgesamt zwei Billionen US-Dollar in den nächsten drei Jahren können wirksame Anreize gesetzt und private Investitionen um ein drei- bis vierfaches gehebelt werden. Das BIP könnte dadurch unmittelbar um ein Prozent gesteigert und innerhalb von drei Jahren zusätzliche 5,5 Millionen Arbeitsplätze geschaffen werden.

Alle Konjunkturmaßnahmen sollten außerdem die Förderung innovativer Lösungen und Technologien enthalten, so die Empfehlung der IRENA. Die Bundesregierung ist dieser Empfehlung bereits zuvorgekommen und kündigte an, dass Deutschland bei den Wasserstofftechnologien die Nummer 1 auf der Welt werden soll. Am 10. Juni verabschiedete das Bundeskabinett die Nationale Wasserstoffstrategie, auf die sich die Große Koalition im Rahmen des Konjunkturpakets geeinigt hatte. Dafür investiert die Bundesregierung in den nächsten Jahren etwa sieben Milliarden Euro.

Jetzt ist die Zeit, um in eine bessere Zukunft zu investieren„Jetzt ist die Zeit, um in eine bessere Zukunft zu investieren“, sagt La Camera. Politische Entscheidungen können den notwendigen Impuls für systematische Veränderungen geben und die Energiewende voranbringen. Ein Strukturwandel hin zu sauberen Energiesystemen und widerstandsfähigen Volkswirtschaften müsse dringender denn je vorangetrieben werden. Außerdem dürfe man nicht vergessen: Die Weltgemeinschaft schafft es nur zusammen aus der Corona-Krise. jk


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