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Gemeinschaftsprojekt WärmewendeWärmenetz mit Partnern aus der Kommune

Biogasanlage neben landwirtschaftlichen Hallen mit Solardächern
Die Energiewende kann nur durch den Einsatz verschiedener Technologien funktionieren. (Foto: Josef Götz/Agrardienst Götz GmbH)

Im oberbayerischen Markt Indersdorf geht der Ausbau des privaten lokalen Wärmenetzes Hand in Hand mit Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt. Kommunalpolitik, lokale Betriebe und Bürger gestalten Klimaschutz und Energiewende gemeinsam.

05.09.2023 – Bereits seit 2016 wird in der ländlich geprägten Kommune Markt Indersdorf im Landkreis Dachau bilanziell etwa so viel erneuerbarer Strom produziert, wie auch verbraucht werden kann. Seitdem werden gerade im Bereich Solar- und Bioenergie die Kapazitäten konsequent erweitert. Allein durch ein zusätzliches Fernwärmenetz für 120 Haushalte werden hier jährlich 750 Tonnen CO2 eingespart.

Neben dem Ausbau der umweltschonenden Wärmeinfrastruktur und der Produktion von erneuerbarem Strom setzt die Verwaltung auch Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz in der Kommune um. „Insbesondere im Wärmesektor wird hierzulande deutlich mehr Energie verbraucht, als den meisten Menschen bewusst ist“, erklärt Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). „Markt Indersdorf zeigt, wie eine gelungene Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und lokalen landwirtschaftlichen Betrieben aussehen kann.“ Der Ort nutze seine ländliche Prägung und stärke so die Wärmewende und die Artenvielfalt zugleich.

Erneuerbare Wärme aus Biogas vor Ort

Nicht erst seit der Gaskrise des vergangenen Jahres hat die Wärmewende im Ort Priorität. Bereits seit über einem Jahrzehnt versorgt ein lokales Familienunternehmen öffentliche Gebäude wie die Markt Indersdorfer Grund- und Mittelschule und zahlreiche weitere Objekte mit erneuerbarer Wärme. Aus Energiepflanzen und Gülle der landwirtschaftlichen Betriebe produziertes Biogas speist das Netz. Damit weise das verbrauchte Gas einen Primärenergiefaktor von 0 auf, berichten die Akteure..

Ebenso wichtig für die Betriebe sei die Stärkung der Artenvielfalt vor Ort. Das bedeute konkret, dass neben rund drei Hektar Blühstreifen entlang der Maisfelder auf weiteren 15 Hektar Pflanzen angebaut werden, die zahlreichen Insekten als Nahrungsquelle und Rückzugsort dienen. Nach der Ernte im September werden die Pflanzen zur Herstellung von Biogas genutzt. Die Gärreste können laut Betreibern im Folgejahr wieder auf den Feldern als Dünger zum Einsatz kommen.

Teilhabe an der Energiewende

Im März dieses Jahres entstand die Bürger*innen-Energiegenossenschaft „Dachauer Land“ als Gemeinschaftsprojekt der Gemeinden Altomünster, Markt Indersdorf und Hilgertshausen. Die noch junge Genossenschaft soll allen Beteiligten in Zukunft noch bessere Möglichkeiten bieten, die energetische Transformation mitzugestalten und von ihr zu profitieren. An Zukunftsprojekten Made in Markt Indersdorf mangele es nicht: Neben der Errichtung zweier Blockheizkraftwerke ist außerdem ein Solarpark für die Produktion von grünem Wasserstoff geplant. Die AEE hat die rührige Gemeinde Markt Indersdorf deshalb auch zur Energie-Kommune des Monats gekürt.


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