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Solar-AusschreibungenÜberzeichnete Auktion für PV auf Gebäuden und Lärmschutzwänden

PV-Dachanlage auf einem Flachdach
2021 wurde die Ausschreibungspflicht für große Solaranlagen auf Gewerbedächern eingeführt. Danach war es zum Ausbau-Einbruch in diesem Segment gekommen. Jetzt – nach dem Abbau von Hürden – gibt es wieder mehr Interesse, PV auf Gewerbedächern zu bauen. (Foto: AleSpa auf Wikimedia / CC BY-SA 3.0)

Die Bundesnetzagentur hat die Ausschreibungsergebnisse für Solaranlagen auf Gebäuden und Lärmschutzwänden veröffentlicht. Insgesamt wurden Projekte mit einem Volumen von 193 Megawatt bezuschlagt. Die Runde war überzeichnet.

06.07.2023 – Solaranlagen des zweiten Segments sind Anlagen auf Gebäuden und Lärmschutzwänden. Auch für sie gibt es regelmäßig Ausschreibungen, bei denen sich Projektierer um Vergütungen für den erzeugten Strom bewerben.

Die jüngste Gebotsrunde war überzeichnet, es lagen mehr Gebote vor als bezuschlagt werden konnten. Bundesnetzagentur Klaus Müller nannte das erfreulich, waren doch die letzten drei Runden unterzeichnet. Müller verwies auf eine weitere positive Entwicklung: die gleichmäßige regionale Verteilung. Aus allen Bundesländern wurden Gebote eingereicht. Zuschläge wurden an Projekte in 15 Bundesländern erteilt.

Das Ausschreibungsvolumen belief sich in dieser Runde auf 191 Megawatt. Es wurden 155 Gebote mit einem Volumen von 342 MW eingereicht. 79 Gebote mit einem Volumen von 193 MW konnten bezuschlagt werden. Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschlagswerte liegen zwischen 8,80 ct/kWh und 10,80 ct/kWh und damit unter dem Höchstwert in dieser Runde von 11,25 ct/kWh. Der mengengewichtete durchschnittliche Zuschlagswert liegt bei 10,18 ct/kWh.

Regional verteilen sich die Zuschläge ausgewogen. Die meisten Zuschläge gingen an Projekte in Nordrhein-Westfalen (19 Zuschläge / 48 MW Zuschlagsmenge), gefolgt von Niedersachen (11 Zuschläge / 20 MW Zuschlagsmenge), Baden-Württemberg (7 Zuschläge / 27 MW Zuschlagsmenge) und Bayern (7 Zuschläge / 22 MW). Lediglich im Saarland konnte kein Projekt bezuschlagt werden.

Sieben Gebote mussten aufgrund von Formfehlern vom Verfahren ausgeschlossen werden.

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) sieht in dem Auktionserfolg eine Bestätigung dafür, dass sich die im letzten Jahr von der Ampel-Koalition auf den Weg gebrachten energiepolitischen Reformen auszahlen. BSW-Geschäftsführer Carsten Körnig kommentierte: „Die Aufhebung des Eigenverbrauchsverbotes und das Heraufsetzen der Gebotshöchstwerte haben die Solarauktionen auf Erfolgskurs gebracht. Doch der Ausbau muss weiter beschleunigt werden. In vier Jahren muss jährlich fünf Mal so viel Solarstromleistung auf Firmendächern installiert werden.“ Es gelte weitere Barrieren zu beseitigen. Die Vereinfachung der Netzzugangsbedingungen und eine Nachjustierung der anzulegenden Förderwerte auch für neue PV-Dächer mittlerer Leistung sollten nach den Empfehlungen der Solarwirtschaft vor dem Hintergrund stark gestiegener Kosten bei Kapital und Arbeit dabei an erster Stelle stehen. 

2022 wurden in Deutschland nach Daten der Bundesnetzagentur Solarstromanlagen mit einer Leistung von rd. 1,5 Gigawatt auf Firmendächern errichtet. Zum Vergleich: Auf Eigenheimdächern und Freiflächen kamen mit jeweils 3 Gigawatt im vergangenen Jahr beinahe doppelt so viel Solarleistung hinzu. pf


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