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PV-RecyclingUnternehmenskooperation beim Solarrecycling

Zerbrochene Siliziumsolarzellen vor der Verarbeitung im Recycling
Siliziumzellschrotte aus der Produktion können neben dem Silizium auch kleine Drähte und Folien enthalten. Diese Mischung kann LuxChemtech in die einzelnen Komponenten zerlegen und das isolierte Zellmaterial weiterverarbeiten. (Foto: Meyer Burger)

Solarmodulhersteller Meyer Burger setzt auf eine feste Kooperation für die Verarbeitung von Resten aus der Photovoltaikproduktion. Künftig bereitet das Freiberger Unternehmen LuxChemtech anfallende Abfälle auf.

31.10.2023 – Bei der Produktion von Solarzellen und Modulen fallen Abfälle an, die wertvolle Rohstoffe enthalten. Der PV-Hersteller Meyer Burger, ein in der Schweiz ansässiger Zell- und Modulhersteller mit zwei großen Produktionsstätten in Deutschland, will künftig mit dem Freiberger Unternehmen LuxChemtech kooperieren, um Produktionsabfälle zu recyceln. Damit legen die beiden Unternehmen einen Grundstein für das Solarrecycling im industriellen Maßstab.

Der Kooperationsvertrag sieht vor, dass Meyer Burger Reste aus der PV-Produktion wie Glas, Folien, Aluminium und Zellbruch zur Verfügung stellt. Diese verarbeitet LuxChemtech und gewinnt wertvolle Materialien wie Silizium und Silber und führt sie in den Wirtschaftskreislauf zurück.

Die technische Anlage dafür wurde am 25. Oktober 2023 bei LuxChemtech in Freiberg in Betrieb genommen. Zugegen war auch Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). Für 2024 ist die Inbetriebnahme einer Demonstrationsanlage zur Verarbeitung von Solarmodulen in Tangermünde, Sachsen-Anhalt, geplant.

LuxChemtech ist ein Clean-Tech-Start-up aus Freiberg, welches auf dem Gebiet der Be- und Verarbeitung von Silizium, dessen Recycling und des Recyclings von anderen seltenen und kritischen Stoffen mit strategischer Bedeutung spezialisiert ist. „Solarmodule produzieren und sie später vernünftig recyceln zu können, ist aus vielen Perspektiven sinnvoll. Hier suchen wir nach immer neuen Lösungen und bauen Schritt für Schritt ein End-of-Life-Modulrecycling auf. Dazu brauchen wir starke Produktionspartner wie Meyer Burger“, sagt Ingo Röver, CEO und Mitgründer von LuxChemtech.

Katja Tavernaro, Chief Sustainability Officer (CSO) bei Meyer Burger betont: „Für uns ist es selbstverständlich, dass wir nicht nur bei unseren Solarprodukten selbst auf Innovation und Effizienz fokussieren, sondern die gesamte Wertschöpfungskette in den Blick nehmen und die stoffliche Verwertung von Anfang an mitdenken.“

Das Thema Recycling ist für beide Unternehmen auch in einem größeren Kontext von höchster Relevanz. So setzt die Neue Sächsische Rohstoffstrategie in Bezug auf die Leitlinie „Sachsen als Sekundärrohstoffland weiter ausbauen“ auf das Schließen der Stoffkreisläufe für Zukunftstechnologien der Energiewende als einen ganz konkreten Handlungsschwerpunkt. Für die Zukunftstechnologien steigt mittelfristig der Bedarf an bestimmten, auch kritischen oder kostenintensiven Rohstoffen. Umso wichtiger ist hier Materialeffizienz und stoffliches Recycling sowie alternative Geschäftsmodelle.

Abfälle aus der Herstellung von Solarmodulen oder Solarzellen sind für das Recycling besonders wertvoll. Ihre Spezifikationen bzw. Inhaltsstoffe sind genaustens bekannt, was bei alten Solarmodulen, die vor Jahrzehnten produziert wurden, nicht immer der Fall ist. Das Recycling von PV-Komponenten ist eine große Herausforderung für die Zukunft. Die immer größeren werdenden Mengen an verbauten Solarmodulen erfordern auch Recycling-Kreisläufe im Industriemaßstab, die aber bisher noch in den Kinderschuhen stecken. energiezukunft hat dazu eine Artikelserie veröffentlicht.pf


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