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GeothermieLandkarte zeigt Potenziale für Erdwärmesonden

Landkarte von Mecklenburg-Vorpommern zeigt geothermische Potenziale
Die erste Übersichtskarte nach Ampelsystem im GeotIS zeigt Potenziale für Erdwärmesonden in Mecklenburg-Vorpommern. (Abbildung: LIAG / GeotIS)

Für regionale Potenziale von Geothermie gibt es schon bald einen bundesweiten Überblick. Im Geothermischen Informationssystem GeotIS zeigen Übersichtskarten, wo Erdwärmesonden zum Heizen und Kühlen eingebaut werden könnten.

04.03.2024 – Für Mecklenburg-Vorpommern ist die erste Erdwärme-Ampelkarte schon verfügbar. Die Karten für die anderen Bundesländer sollen Schritt für Schritt bis zum Jahresende folgen. Forschende des Leibnitz Institut für angewandte Geophysik (LIAG) und der Georg-August-Universität Göttingen (UGOE) entwickeln eine bundesweite Übersicht der geothermischen Ressourcen.

Mit den Ampelkarten zu den Einbaumöglichkeiten von Erdwärmesonden wurde im Forschungsvorhaben WärmeGut ein einheitliches Konzept entwickelt. Dahinter stehen komplexe geologische Daten, mit denen kontinuierlich geforscht wird. Diese wurden umfassend aufbereitet, ausgewertet und für Laien verständlich gemacht. Zudem sollen zukünftig Potenzialkarten darstellen, wieviel Wärmeenergie aus dem Boden durch Erdwärmesonde gewonnen werden kann.

Die Daten sind als Unterstützung für die Kommunen gedacht. Dabei sei die Herausforderung, dass immer komplexere Daten leicht verständlich dargestellt werden müssen. Wo eine erdgekoppelte Wärmepumpe möglich ist, sollte sie umgesetzt werden. Für Detailinformationen werde im GeotIS auf die Webportale der zuständigen Fachbehörden der jeweiligen Bundesländer geleitet.

Das Geothermische Informationssystem vom LIAG ist deutschlandweit einzigartig. Querschnitte des Untergrundes, Überblicke über bestehende Anlagen und Temperaturkarten können von Deutschland kostenfrei abgerufen werden. Mehr als 30.000 Bohrungen bilden die Datengrundlage für GeotIS. Eingearbeitet sind zudem Temperaturdaten aus dem LIAG und Strukturdaten aus diversen Kartenwerken von Projektpartnern. Die Recherche-Oberfläche ermöglicht die dynamische Generierung von interaktiven Karten, in denen Fachinformationen mit topographischen und statistischen Daten kombiniert werden. GeotIS beinhaltet zudem das Auskunftssystem „Geothermischen Standorte“ über tiefe geothermische Anlagen in Deutschland, die sich in Betrieb oder im Bau befinden.

Erdwärmesonden sind Bohrungen, die die in großer Menge vorhandene und sich stets erneuernde Erdwärme aufnehmen. Dazu sind in den durchschnittlich 100 Meter tiefen Bohrungen Rohr- oder Schlauchsysteme einzementiert, in denen im geschlossenen Kreislauf eine Flüssigkeit zur Wärmeaufnahme aus dem Erdreich zirkuliert und zum Wärmetauscher in einer Wärmepumpe befördert. Durch die Wärmepumpe wird die Erdwärme von 10 bis 15 °C dann durch Stromzufuhr auf Heiztemperatur gehoben oder direkt zum Kühlen genutzt. Besonders im Winter gelten diese erdgekoppelten Wärmepumpen als besonders effizient, denn im Erdreich herrschen gleichbleibende Temperaturen. Im Sommer kann die Erdwärmesonde Gebäude wiederum kühlen. Bohrungen sind jedoch nicht überall erlaubt, so beispielsweise nicht in Wasserschutzgebieten. pf

Eine Beschreibung dessen, was bei einer Erdwärmebohrung passiert, finden Sie in dieser Reportage.


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