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Klimakrise – WasserkriseBerlins Wasserversorgung braucht gutes Management

Gewässergütebauprogramm Schwammstadt Berlin. Schwammstadt steht für ein klimaangepasstes Regenwassermanagement, das die Kanalisation entlastet sowie Stadtklima und Artenvielfalt verbessern soll. (Bildquelle: © Berliner Wasserwerke)

Gemeinsam mit Brandenburger Versorgern und den Umweltverwaltungen beider Länder wollen die Berliner Wasserbetriebe die Trinkwasserversorgung der Zukunft sichern und treten für einen ressourcenschonenden Umgang mit Wasser in der Region ein.

13.04.2023 – Die Berliner Wasserbetriebe versprechen auf ihrer Jahrespressekonferenz, den Umbau Berlins zur klimaresilienten Metropole weiter voranzutreiben.Die extreme Hitze und Trockenheit des vergangenen Jahres hat dafür gesorgt, dass der Trinkwasserverkauf mit 215,5 Mio. m3 auf dem Niveau des Vorjahres (215,3 Mio. m3) geblieben ist. Das ist auch angesichts einer gewachsenen Bevölkerung (3,85 Mio. Menschen, Zuwachs 2022: 75.000, steigende Tendenz) zwar kein schlechtes Ergebnis, aber von einer Entlastung der Trinkwasserressourcen weit entfernt.

Aufgrund ausbleibenden Regens ist die Abwassermenge leicht gesunken: um 12,5 Mio. Kubikmeter auf 248 Mio. Kubikmeter (Vorjahr: 260,5 m3). „Die Berliner Wasserbetriebe als wichtiges Unternehmen der Daseinsvorsorge sind der Garant dafür, dass Berlin trotz der Herausforderungen durch den Klimawandel und der steigenden Bevölkerungszahl auch weiterhin mit ausreichend Wasser in gewohnt hoher Qualität versorgt wird“, versicherte Wirtschaftssenator und Aufsichtsratschef Stephan Schwarz. „Der nachhaltige und schonende Umgang mit der Ressource Wasser unter anderem durch ein umfassendes Wassermanagement spielt dabei auch zukünftig eine entscheidende Rolle bei der Weiterentwicklung Berlins zu einer klimaresilienten Stadt.“

Die Investitionen liegen mit 401,5 Mio. Euro (2021: 397 Mio. Euro) in etwa auf dem Niveau des Vorjahres, aber unter Plan. Ursache dafür wären Nachwirkungen der Corona-Pandemie und die kriegsbedingten globalen Lieferkettenprobleme ebenso wie Verzögerungen bei Genehmigungen und Ausschreibungen.

Wassergebrauch pro Kopf sinkt

Aufgrund der klimatischen Entwicklung seien die Grundwasserstände in den Einzugsgebieten der neun Wasserwerke in weiten Bereichen weiter gesunken, um teils mehr als 75 cm im Vergleich zum langjährigen Mittel, berichten die Berliner Wasserbetriebe. „Der natürliche Wasserspeicher im Untergrund ermöglicht es uns, einige trockene Jahre zu überbrücken, aber mittelfristig müssen die Vorräte wieder aufgefüllt werden.“

Auch deshalb rufen die Berliner Wasserbetriebe seit geraumer Zeit unter dem Motto „Wasser kommt nicht aus dem Hahn“ zum sorgsamen Umgang mit der Ressource Wasser auf. Mit einigem Erfolg: Die Wassernutzung im Haushalt ist gesunken: von 118 Litern pro Kopf auf 113 Liter pro Kopf. Im Jahresverlauf zeigte sich jedoch, dass dieser Sparerfolg vor allem seit September erzielt wurde. Ursache sei hier vor allem der veränderte Umgang der Menschen mit warmem Wasser.

Nasse Mitternachtsspitzen

In den Sommermonaten wiederum hätten die Berliner mehr Wasser verbraucht als 2021, aber zu anderer Zeit: In den Wasserwerken wurden zum ersten Mal „Mitternachtsspitzen“ registriert, also ein Anstieg der Wassernutzung in der Nacht. Dies führen die Wasserbetriebe auf vermehrte automatisierte Gartenbewässerung zurück. „Diese Veränderungen im Verbrauchsverhalten sind ein guter Start, reichen aber noch nicht, um die Ressource wirksam zu entlasten“, sagt Christoph Donner, seit Anfang des Jahres Vorstandschef der Berliner Wasserbetriebe. „Natürlich leisten auch wir einen Beitrag dazu, etwa indem wir unsere Infrastruktur auf dem neuesten Stand halten und mit unseren Partnern in Brandenburg in der Initiative Trinkwasserversorgung Metropolregion weiter daran arbeiten, Wasser über die Landesgrenzen hinweg zu bewirtschaften.“

Gereinigtes Abwasser ist wichtige Ressource

„Unter schwierigen Bedingungen haben wir im zurückliegenden Geschäftsjahr knapp 100 Mio. Euro in die Reinigungsqualität und Leistungsfähigkeit unserer Klärwerke investiert – und damit in die Zukunftsfähigkeit des regionalen Wasserkreislaufs, den wir bewirtschaften“, so Donner weiter. „Unser gereinigtes Abwasser ist schon heute eine begehrte Ressource und wird als solche immer wichtiger. Wir sind der Überzeugung, dass wir das geklärte Abwasser in der Region noch viel stärker zur Stützung des gesamten Wasserkreislaufs nutzen müssen. Das hilft unserer Ressource, den Gewässern und dem Stadtgrün gleichermaßen. Deshalb werden wir das Ziel, all unsere Klärwerke bis 2027 mit einer weitergehenden Abwasserreinigung auszustatten, energisch vorantreiben.“ na


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