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Fit-for-55EU-Klimaziele 2030 sind gefährdet

Pariser Eifelturm im orange gefärbtem Dunst
Die Europäische Umweltagentur konstatiert für 2030 die Verfehlung der europäischen Klimaziele, auch wenn alle bisher getroffenen Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden. (Foto: PxHere / CC0 1.0 DEED)

Trotz aller Anstrengungen droht der EU die Verfehlung ihrer Klimaziele 2030. Auch danach wird die Lücke zwischen Anspruch und Realität nicht kleiner. Der Projektionsbericht der europäischen Umweltagentur wirft einen Blick in die Zukunft.

30.10.2023 – In ihrem Projektionsbericht 2030 analysiert die Europäische Umweltagentur (EEA), ob Europa seine ehrgeizigen Klima- und Energieziele erreichen kann. Die Behörde hat dafür nicht nur den aktuellen Status Quo in Sachen Emissionsminderung, sondern auch über 3000 nationale Gesetze, Pläne und Strategien ausgewertet. Das Fazit ist ernüchternd: Die Anstrengungen zur Minderung der Treibhausgasemissionen müssten sich mindestens verdoppeln, um die Ziele für das Ende des Jahrzehnts zu erreichen.

Zunächst das Erreichte: Die EU hat ihre Nettotreibhausgasemissionen, einschließlich des internationalen Luftverkehrs, gegenüber 1990 um 31 Prozent gesenkt. Die gestiegenen Erdgaspreise – und damit der niedrigere Verbrauch – haben die Emissionen allein im Jahr 2022 um zwei Prozent sinken lassen. Letzteres gilt aber nur für den Gebäude- und Industriesektor. Die Emissionen aus Energieversorgung und Verkehr haben im selben Zeitraum zugenommen.

Aber: Um das Reduktionsziel 2030 zu erreichen, muss sich das Tempo in allen Sektoren erheblich steigern. Schnelle Reduktionen sind insbesondere im Straßenverkehr, im Gebäudesektor, der Landwirtschaft, der Abfallwirtschaft und der Kleinindustrie erforderlich. Außerdem muss der Energieverbrauch an sich gesenkt werden und der Ausbau Erneuerbarer Energien noch schneller gehen.

Alle Anstrengungen und Pläne zusammengenommen und erfolgreich umgesetzt, würden die Mitgliedsstaaten bis 2030 Reduktionen der Netto-Treibhausgasemissionen von 48 Prozent erreichen. Es bliebe eine Lücke von sieben Prozentpunkten zum EU-Reduktionsziel von 55 Prozent. Statt 2.121 Tonnen CO2-Äquivalenten würde die EU im Jahr 2030 2.429 Tonnen ausstoßen – rund 300 Millionen Tonnen zu viel. Damit nicht genug. Für den Zeitraum danach würde die Lücke sogar noch größer, wie der Bericht feststellt.

Die Autoren betonen, dass das Zeitfenster, um die richtigen Entscheidungen und Technologien zu verankern, sehr begrenzt ist. Besonders bei Verkehr und Landwirtschaft müssten die Anstrengungen bis 2050 viel viel größer sein, da diese Sektoren bisher zu wenig erreicht haben.  Bis Mitte 2024 haben die Mitgliedsstaaten Zeit, ihre nationalen Reduktionspläne zu überarbeiten. Die Ambitionen in diesen Plänen zusammen mit den auf EU-Ebene beschlossenen Maßnahmen sind also entscheidend.

Link zum Projektionsbericht Trends and Projections in Europe 2023


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