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Mikrodepot in BerlinEmissionsfreie Paketzustellung per Lastenrad

Akkuwechsel am Mikrodepot in Berlin
Die leere Lastenrad-Batterie wird am neuen DPD-Mikrodepot in Berlin an einer Akkuwechselstationen von Swobbee gegen eine vollgeladene ausgetauscht. (Foto: DPD)

Der Paketzusteller DPD hat in der Hauptstadt ein Mikrodepot eröffnet, das die umliegenden Berliner Bezirke zukünftig völlig emissionsfrei mit Paketen versorgen soll. Dafür kommen mehrere Elektro-Schwerlasträder und Cargobikes zum Einsatz.

23.01.2021 – Unter dem Motto „Vorfahrt für den Klimaschutz“ hat der Paketzusteller DPD am Mittwoch in Berlin einen modernen Paketumschlagsplatz eröffnet. Er soll die umliegenden Bezirke Friedrichshain, Prenzlauer Berg, Pankow und Lichtenberg zukünftig völlig emissionsfrei mit Paketen beliefern. Dafür wurde eine ehemalige Autowerkstatt zu einem Mikrodepot umgebaut – und einige interessante Partner mit ins Boot geholt.

Denn die Lieferung der Pakete erfolgt nicht wie üblich mit Lieferwagen, sondern mit unterschiedlichen Lastenrädern. Zwei Elektro-Schwerlasträdern stammen vom Berliner Startup ONO, die von vier Cargobikes ergänzt werden. Die E-Lastenräder erreichen mit ihren GreenPack-Akkus eine Reichweite von rund 60 Kilometern. Außerdem besitzen sie eine zwei Quadratmeter fassende, wechselbare Ladebox und eignen sich damit perfekt für die lokale Zustellung von Paketen.

Der Tankstellenbetreiber Sprint stellt neben dem Grundstück auch eine 75KW-Hochleistungsladesäule, die bereits zuvor an der angrenzenden Tankstelle installiert wurde. Ein weiteres Startup-Unternehmen aus der Hauptstadt sorgt außerdem für frische Batterien: An der Akkuwechselstationen von Swobbee, die ebenfalls schon vorher installiert wurde, können die elektrisch betriebenen Lastenräder jederzeit ihre leeren Akkus gegen vollgeladene tauschen. Dadurch soll ein unterbrechungsfreier Betriebsablauf garantiert werden – und DPD muss keine eigene Ladeinfrastruktur errichten und betreiben.

Emissionsarm auf den letzten und vorletzten Metern

Der Paketzusteller reagiere mit dem Projekt nach eigener Aussage auf das immer höhere Paketaufkommen. Dabei sei gerade in Wohngebieten mit einer hohen Empfängerdichte das Zusammenspiel aus einem Mikrodepot, elektrischen Lastenrädern und einer intelligenten Ladeinfrastruktur besonders effizient und umweltfreundlich. Doch nicht nur die letzten Meter der Paketzustellung erfolgen emissionsarm: beliefert wird das Mikrodepot jeden Morgen von einem elektrisch betriebenen VW eCrafter, der an der Sprint-Ladesäule direkt vor Ort geladen werden kann.

Das Unternehmen betont, dass es in Berlin bereits über Erfahrung mit der Paketzustellung mit Lastenrädern verfügt: „Teile des Zustellgebiets haben wir bereits mit Pedelecs versorgt, als wir uns an dem mit Bundesmitteln geförderten, anbieterübergreifenden Lastenrad-Projekt KoMoDo beteiligt haben“, sagt Gerd Seber von DPD. Man freue sich nun darauf, das spezielle Lastenrad von ONO zu verwenden.

Der gefundene Standort am Rande von Prenzlauer Berg sei optimal für solch ein Mikrodepot. Im umliegenden Zustellgebiete seien überwiegend Privatempfänger angesiedelt und die Anzahl an Stopps pro Tour entsprechend hoch. Deshalb eigne sich das Gebiet besonders gut für die Paketzustellung per Lastenrad.

Ein ähnliches Mikrodepot hatte DPD bereits 2019 in Konstanz am Bodensee eröffnet. Dort werden Pakete in der Innenstadt ebenfalls mit Lastenrädern zugestellt. Zu Beginn wurden die Wechselakkus jedoch mitsamt der Paketlieferung ins Mikrodepot gebracht – eine Akkuwechselstationen wie in Berlin gab es nicht. In einem nächsten Schritt sollte in Konstanz eine Solaranlage installiert werden, damit die Lastenräder direkt vor Ort und völlig emissionsfrei aufgeladen werden. jk


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