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Kritik vom VerbraucherschutzNeues CO2-Label für Pkw bringt wenig Mehrwert

Viele Autos auf einer Autobahn
Das neue CO2-Label für Pkw entspricht den Vorgaben, sollte aber bessere Transparenz bieten. (Foto: Alexander Popov on Unsplash)

Verbraucherschützer kritisieren das neue CO2-Label für PKW. Zwar gelten nun realistischere Messverfahren, aber die Ergebnisse und Daten sind nicht übersichtlich aufbereitet. Das erschwert Kunden, ein sparsames Auto zu erkennen.

13.07.2021 – Mit fast dreijähriger Verspätung hat das Wirtschaftsministerium einen neuen Vorschlag für die Energieverbrauchskennzeichnung von Pkw vorgelegt (Pkw-ENVKV). Nach Meinung der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) bringt diese Neuregelung jedoch keinen echten Mehrwert für Verbraucher.

Bisher wurde bei der Effizienzkennzeichnung der Verbrauch in Relation zum Gewicht ermittelt. Eine einfache farbige grafische Darstellung zeigte den Autokäufern auf einen Blick, wie kraftstoffintensiv ein Pkw ist.

Seit dem 1. September 2018 ist der WLTP (Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure) als neues Messverfahren für den Kraftstoffverbrauch vorgeschrieben. Mit der nun überarbeiteten Pkw-Energieverbrauchskennzeichnung müssen künftig die Verbrauchswerte gemäß realistischerem WLTP angegeben werden. Das macht es Verbrauchern einfacher, sich zum Kraftstoffverbrauch eines bestimmten Fahrzeugs zu informieren und bringt die Verordnung in Einklang mit EU-Vorgaben.  

Effizienzskala wurde abgeschafft

Zwar sind nunmehr die offiziellen WLTP-Werte verpflichtend anzugeben, was die ungenügende Information für Verbraucher der vergangenen Jahre endlich beendet. Zudem enthält das CO2-Label neben dem Gesamtverbrauch künftig die Verbrauchswerte für vier verschiedene Fahrprofile. Dies macht es Kunden möglich, sich an den Verbrauchswerten zu orientieren, die ihrem Einsatzzweck am nächsten kommen.

Jedoch ist die Effizienzskala abgeschafft worden, welche die Fahrzeuge farblich codiert in verschiedene Kraftstoffeffizienzklassen von A bis G einteilt. Statt der farbigen Skala, die eine schelle Bewertung der Kraftstoffeffizienz zuließ, stellt der Vorschlag des Wirtschaftsministeriums nur noch eine Lesehilfe für technische Daten dar. Weitere Vorschläge des vzbv wurden nicht aufgegriffen. Dazu gehören zum Beispiel Angaben zum Schadstoffausstoß oder zur Einsparung von Energiekosten im Vergleich zum Durchschnitt.

Europaweit einheitliches Pkw-CO2-Label notwendig

„Wenn das Bundeswirtschaftsministerium Klarheit beim Autokauf verhindert, brauchen wir ein europaweit einheitliches Label mit Effizienzklassen. Diese sollten einzig am CO2-Ausstoß ausgerichtet sein, um Verbrauchern den Kauf von kraftstoffsparenden Fahrzeugen zu erleichtern“, fordert Klaus Müller, Vorstand des vzbv. Der für 2022 erwartete Vorschlag der EU-Kommission müsse den verbraucherunfreundlichen Minimalkompromiss der Bundesregierung zeitnah ablösen. pf


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