Menü öffnen

Eier an OsternErfolgsgeschichte Eierkennzeichnung

zwei bemalte Eier auf einem Tisch
Selbst bemalt, weiß man immer aus welcher Haltungsform die Eier stammen (Bild: Peter Toporowski, flickr, CC BY-SA 2.0 Deed)  

Bemalen wir sie selbst, landen in unseren Osterkörben heute viele Öko- und Freilandeier. Der verpflichtenden EU-Kennzeichnungspflicht sei dank. Doch Augen auf, der Weg zu Käfigeiern ist nicht weit.

31.03.2024 – Seit Juli 2005 sind sie in der Europäischen Union in Kraft, die Kennzeichnungsregeln für Hühnereier. Seitdem wurde beim Verkauf roher Eier die Käfighaltung immer weiter zurückgedrängt. Soweit ersichtlich, verzichten die meisten Konumsent:innen bewusst auf Eier aus Käfighaltung. In Deutschland findet eine solche Haltung nur noch in begrenztem Umfang statt. Die Nachfrage nahm stark ab.

3,2,1,0 – was hinter den Zahlen steckt

Stammten im Jahr 2008 noch 60 Prozent der hierzulande produzierten Eier aus Käfighaltung, waren es 2021 nur noch 5 Prozent aus "Kleingruppenhaltungen", wie die Verbraucherzentrale schreibt. Die Kleingruppenhaltung ist ein Synonym für größere Käfige, in denen jeder Legehenne gerade einmal 0,080 Quadratmeter zugesprochen werden. EU-weit ist auch die Kleingruppenhaltung nur noch bis Ende 2025 erlaubt. Dann wird die Kennzeichnung 3 für Eier aus der EU Geschichte sein.

Die Kennzeichnung 2 gibt an, dass Eier aus Bodenhaltung kommen. Bei dieser Halteform dürfen bis zu neun Hennen pro Quadratmeter gehalten werden. Mit Sitzstangen und Legenester in mehreren Etagen angebracht – der sogenannten Volierenhaltung – dürfen es sogar 18 Hennen pro Quadratmeter sein. In Hallen gehalten, gibt es für die Hühner keinen Auslauf. Eine Haltungsform, in der sich Krankheiten schnell verbreiten, weswegen viel Antibiotika eingesetzt wird. Auch verletzten sich die Tiere häufig gegenseitig. Trotzdem kommen mit einem Anteil von 59 Prozent noch immer die am meisten Eier in Deutschland aus der Bodenhaltung.

Bei der Freilandhaltung teilen sich ebenfalls neun Hennen einen Quadratmeter im Stall. Zusätzlich haben sie aber über den Tag Freilauf, wo jedem Huhn vier Quadratmeter Platz zusteht. Diese Eier sind an der Kennzeichnung 1 zu erkennen. 21,5 Prozent aller produzierten Eier in Deutschland stammen aus dieser Haltung.

Noch besser geht es den Hühnern bei Bio-Eiern. Pro Quadratmeter dürfen nur sechs Hennen leben. Es gelten ebenfalls mindestens vier Quadratmeter Auslauf pro Huhn. Antibiotika dürfen im Gegensatz zu den anderen Haltungsformen nicht verwendet werden. Auch darf nur Bio-Futter verfüttert werden. 14 Prozent der Eier aus Deutschland stammen aus ökologischer Haltung. Tendenz, ebenso wie beid er Freilandhaltung, steigend.

Verbraucher:innen entscheiden sich für Tierwohl – wenn sie es können

Daniela Wannemacher, Teamleiterin Landnutzung beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), sagt: „Die Eierkennzeichnung ist eine Erfolgsgeschichte und zeigt beispielhaft, dass Verbraucher:innen sich gerne für mehr Tierwohl entscheiden, wenn sie es denn können. Käfigeier gibt es im Handel quasi gar nicht mehr, und das Interesse an der Haltung von Hühnern hat auch zu Zuchtanstrengungen für Zweinutzungshühner oder der Bruderhahn-Initiative geführt. Höhere Eierpreise würden die Aufzucht der männlichen Küken gewährleisten und so deren Tötung direkt nach dem Schlüpfen verhindern.

Dank der verpflichtenden Kennzeichnungspflicht können sich die Konsument:innen heute beim Kauf von rohen Eiern für Ostern für Bio- und Freilandeier entscheiden und tun dies auch. Selbst gekocht und bemalt, wissen alle woher die Eier stammen. Das ist bei bereits gekochten und bemalten Eiern im Verkauf leider nicht so. Für diese Eier besteht keine Kennzeichnungspflicht, es gibt lediglich freiwillige Siegel, an denen sich die Verbraucher:innen orientieren können. Ohne jeglichen Hinweis können auch Eier aus Boden- oder Käfighaltung im Einkaufskorb landen. Das gilt auch bei verarbeiteten Produkten, in denen Eier enthalten sind. Um auf der sicheren Seite zu sein, können Konsument:innen hier ebenfalls auf Bio-Produkte zurückgreifen.

Auch die Reduzierung oder gleich der Verzicht von tierischen Lebensmitteln ist im Fokus. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Neben der Reduzierung von Fleisch und Milchprodukten, empfiehlt die DGE nur noch ein Ei die Woche und bei verarbeiteten Lebensmittel mehr vegane Alternativen. mg


Mehr zum Thema


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

(wird nicht veröffentlicht)
max 2.000 Zeichen


energiezukunft