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REN21-BerichtMehr Erneuerbare, aber auch mehr Fossile

Windräder vor rauchenden Kraftwerken
Rekordzuwachs bei Erneuerbaren, Rekordgewinne bei Fossilen. Der Energiesystemwechsel lässt auf sich warten (Bild: Siegfried Poepperl / pixabay).

Erneuerbare Energien wachsen weltweit stärker und schneller als je zuvor. Doch auch der Energieverbrauch steigt und Fossile machen Rekordgewinne. Ein Energiesystemwechsel ist noch nicht in Sicht.

06.04.2023 – Global gesehen werden so viele Erneuerbare-Energien-Anlagen gebaut wie nie zuvor, bestätigt der Renewables 2022 Global Status Report (GSR2022) von REN21. Das ist die gute Nachricht.

Insgesamt stieg der Anteil Erneuerbarer am Energiemix im gesamten letzten Jahrzehnt jedoch lediglich um 3 Prozent: von 8,7 Prozent im Jahr 2009 auf 11,7 Prozent im Jahr 2019. Im gleichen Zeitraum stieg der Endenergieverbrauch um rund 19 Prozent. Trotz hoher Ausbaumengen stagniere der Anteil Erneuerbarer nahezu.

Im Zuge des Aufschwungs nach der Corona-Pandemie wuchs auch der globale Energiebedarf erneut. Allein 2022 stieg der Endenergieverbrauch um rund 4 Prozent bei einem BIP-Wachstum von 5,9 Prozent. Von einem Energiesystemwechsel könne so kaum die Rede sein.

Rekordgewinne für schmutzige Energie

Einzelne Länder stechen deutlich heraus. Chinas Endenergieverbrauch stieg im oben genannten Jahrzehnt um über ein Drittel. Rund zwei Milliarden Tonnen CO2 wurden so verursacht, denn der zusätzliche Energiebedarf wurde größtenteils durch Fossile gedeckt.

Auch der Aufschwung nach der Krise werde mit Fossilen erkauft. Zwar gingen Preise für fossile Brennstoffe 2021 durch die Decke und viele Regierungen setzten Programme für den Ausbau Erneuerbarer Energien um. Doch es werden eben auch neue fossile Energiequellen erschlossen und weiterhin subventioniert.

Die Kohle-, Öl- und Erdgasindustrien profitierten am meisten von der Energiekrise und den Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung, zeigt der Bericht. Im Zuge der Energiekrise machten fossile Unternehmen Rekordgewinne und konnten ihren Einfluss weltweit weiter ausbauen.

Klimamaßnahmen reichen nicht aus

Den Wirtschaftsaufschwung nach der Corona-Pandemie nachhaltig zu gestalten, wurde trotz Klimazusagen verpasst. Der weitere Hochlauf fossiler Brennstoffe und unzureichende Klimamaßnahmen machten es unwahrscheinlich, dass die Klimaziele bis Ende des Jahrzehnts erreicht würden. Für eine grüne Energiewende müsse weit mehr geschehen, resümiert der Bericht.

Dabei wären Erneuerbare die beste und naheliegendste Maßnahme gegen die Energie- und Klimakrise. Denn je mehr Erneuerbare im Energiemix, desto energieunabhängiger und -sicherer seien Länder. Unter anderen müsse erneuerbare, lokale Energieerzeugung endlich Priorität bekommen, fordern die Autoren des Berichts. jb

 


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