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Deutsche Gesellschaft für ErnährungNeue Leitlinien für gesundes und nachhaltiges Essen

Gemüse
Mehr Gemüse und Vollkorn, weniger tierische Produkte: Gesundheit und Klimaschutz gehen bei der Ernährung Hand in Hand (Bild: pasja1000 / pixabay).

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat ihre Empfehlungen überarbeitet. Das Hauptaugenmerk bleibt auf Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen. Weniger soll bei Fleisch und Milchprodukten zugegriffen werden.

08.03.2024 – Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat Anfang März ihre Empfehlungen für eine gesunde und klimagerechte Ernährung angepasst. Grundsätzlich bestehen bleibt die Empfehlung einer ausgewogenen, überwiegend pflanzlichen Ernährung. Reduziert wurde die empfohlene Verzehrmenge für tierische Produkte.

Gesund und nachhaltig essen

Die überarbeiteten Leitlinien der DGE empfehlen weiterhin fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag, dazu Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse. Auch zwei Portionen Fisch pro Woche bleiben auf der Liste. Neu ist, dass Hülsenfrüchte und Nüsse mit einer deutlichen Verzehrempfehlung hervorgehoben werden. Angeregt wird eine Portion Hülsenfrüchte pro Woche sowie täglich eine kleine Portion Nüsse.

Deutlich reduziert wurde hingegen die empfohlene Menge an tierischen Produkten, besonders von Fleisch. Standen in den alten Leitlinien noch 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche auf dem Speiseplan, so sieht die aktuelle Empfehlung nur noch 300 Gramm als empfehlenswert an. Milchprodukte stehen zwar weiterhin mit zwei Portionen täglich auf dem Speiseplan, aber auch hier wurde die Menge reduziert, nämlich um ein Drittel.

Auf Süßes, Salziges und Fettiges soll weitgehend verzichtet werden.

Nährstoffe, Klimaaspekte und Gewohnheiten abwiegen

Die DGE erläutert, dass neben der ausgewogenen Nährstoffzufuhr auch ernährungsmitbedingte Krankheiten sowie Klimaaspekte in die Empfehlungen eingeflossen seien. Mit einer neuen Berechnungsmethode sei die klimafreundlichste, optimale Nährstoffversorgung errechnet worden, welche dann mit herrschenden Ernährungsgewohnheiten abgeglichen wurde.

Die geringeren Empfehlungen für tierische Produkte sei sowohl positiven Gesundheits- als auch den eingerechneten Umwelt- und Klimaeffekten geschuldet, die aus Emissionen und Landnutzung entstehen. Die DGE betont dabei, dass in der Berechnungsmethode unterschiedliche Gewichtungen von Gesundheit und Umwelt durchgespielt wurden und sich gesunde und umweltgerechte Ernährung durchgehend ergänzen. Alle sich ergebenden Empfehlungen optimieren die derzeitige durchschnittliche Ernährungsweise der Deutschen, reduzierten Krankheiten und verbesserten die Nährstoffversorgung.

Gesund ist, was das Klima schützt

Die DGE folgt mit ihren Empfehlungen grundlegenden Erkenntnissen der Ernährungswissenschaft. Zu viel tierische Produkte sind mitverantwortlich für eine Reihe von Krankheiten und die Tierhaltung bleibt eine der größten Emissionsquellen. Mehrere Gremien, darunter die Lancet Kommission mit der Planetary Health Diet, fordern einen deutlich geringeren Fleischkonsum in den Industrieländern, um eine globale, nachhaltige Ernährung zu sichern. Eine Greenpeace-Studie von 2022 kam gleichermaßen zu dem Schluss, dass eine gesunde Ernährung nach der Planetary Health Diet mit Klimaschutz im Einklang und nicht im Widerspruch steht.

Auch die Bürger wollen einen Richtungswechsel beim Essen. Zeichnet das Konsumverhalten in Deutschland derzeit noch ein anderes Bild, so legte der Bürgerrat Ernährung erst Anfang des Jahres Empfehlungen vor, die eine gemüse- und vollkornreiche, aber fleischarme Ernährung begünstigen würde.

Die DGE gibt seit den 1950er Jahren die offiziellen Leitlinien für gesunde Ernährung heraus. Der gemeinnützige Verein wird zu drei Vierteln von Bund und Ländern finanziert und gilt als wichtigste wissenschaftliche Stimme für Ernährung in Deutschland. jb


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