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Europas VerkehrswendeDänemark will europaweite Regelung für die Mobilitätswende

Das Photovoltaik-Sonnenschutzdach SUDI ist eine autonome und mobile Energieladestation für Elektrofahrzeuge
E-Mobilität macht nur dann Sinn, wenn Ökostrom geladen wird. Das Photovoltaik-Sonnenschutzdach SUDI ist eine autonome und mobile Energieladestation für Elektrofahrzeuge. (Foto. © Tatmouss / Wikimedia Commons /CC BY-SA 3.0)

Dänemark forciert eine europäische Strategie, um Neuzulassungen für Autos mit fossilem Antrieb ab 2030 in allen EU-Ländern zu verbieten. Unterstützt wird das Land von zehn weiteren EU-Staaten. Einige Länder verfolgen bereits ähnliche Pläne.

 

09.10.2019 – Um die fossile Ära im Verkehrssektor schneller zu beenden und den Klimaschutz auf der Straße voranzubringen, forderte Dänemark während eines Treffens der EU-Umweltminister in Luxemburg am vergangenen Freitag von der EU eine Strategie zum Ausstieg aus Diesel- und Benzinfahrzeugen. Die EU-Länder sollen ab 2030 den Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotoren verbieten können. Zehn weitere EU-Länder unterstützen den Vorstoß, berichtete der dänische Verkehrsminister Dan Jorgensen nach dem Treffen gegenüber Euractiv. Der Verkehrssektor müsse seine Emissionen verringern, damit Europa wie von der neuen EU-Kommission angestrebt bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent werden kann. Davon ist Europa noch sehr weit entfernt. Und der Verkehr ist derzeit der einzige Sektor, in dem die Emissionen weiter zunehmen.

Im Oktober 2018 hatte die dänische Regierung schon einmal angekündigt, den Verkauf aller neuen Autos mit fossilen Brennstoffen bis 2030 verbieten zu wollen. Später wurde die Idee jedoch verworfen, da dies gegen die EU-Vorschriften verstoßen hätte, berichtet Euractiv. Dabei haben auch Großbritannien und Frankreich bereits angekündigt, Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2040 verbieten zu wollen. Die norwegische Regierung hatte bereits 2016 ihren ambitionierten nationalen Transportplan veröffentlicht, nach dem ab 2025 nur noch reine Elektroautos verkauft werden dürfen. Der Anteil der E-Autos an Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2019 lag in Norwegen  schon bei über 56 Prozent. Und ab 2030 sollen auch in Schweden keine neuen Diesel- oder Benzinautos mehr verkauft werden. Dänemark hofft, bis 2030 eine Million Elektro- und Hybridautos auf den Straßen zu haben. Eine Million E-Autos auf den Straßen bis 2030 – wem kommt das irgendwie bekannt vor?

Dänemark hat jetzt vorgeschlagen die EU-Regelung so zu gestalten, dass die einzelnen europäischen Länder eigenständig über ein solches Verkaufsverbot entscheiden könnten. Besser noch, so Jorgensen, wäre jedoch ein gesamteuropäisches Verbot. Auch für die Zukunftsplanung der Automobilhersteller sei es wichtig, eine langfristige politische Ausrichtung der EU zu vermitteln.

Dänemark plane nun die Gründung eines Bündnisses mit den zehn Mitgliedstaaten, die seine Ausstiegsstrategie unterstützen. Jorgensen ist zuversichtlich, dass sich weitere EU-Staaten anschließen würden und so der Druck auf die EU-Kommission steige.

Einige osteuropäische Länder wie Lettland, Slowenien und Bulgarien wiesen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es mehr Anstrengungen von Seiten der EU geben müsse, um die „Verlagerung von CO2-Emissionen beim Verkauf von Gebrauchtwagen mit fossilem Antrieb aus Westeuropa in die östliche Region zu stoppen".

Was bei der ganzen e-mobilen Strategie auch nicht vergessen werden sollte: Mehr Elektroautos auf Europas Straßen machen nur Sinn, wenn sie mit Ökostrom fahren. Der Ausbau Erneuerbarer Energien muss also damit einhergehen. na


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