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VerkehrswendeSchweden verbannt Verbrenner ab 2030

Rentiere statt Autos – vor allem im nördlichen Schweden ist das keine Seltenheit. (Foto: pixabay.com, CC0 Public Domain)

Ab dem Jahr 2030 sollen in Schweden keine neuen Diesel- oder Benzinautos mehr verkauft werden. Stattdessen will man im ganzen Land das Laden und Tanken fossilfreier Fahrzeuge ermöglichen. Doch die Regierung hat noch weitaus mehr vor.

23.01.2019 – Die beiden Nachbarländer Norwegen und Dänemark haben es bereits vorgemacht, nun zieht Schweden nach: Ab 2030 sollen in dem Königreich keine Neuwagen mit Verbrennungsmotoren mehr verkauft werden. Das kündigte Ministerpräsident Stefan Löfven am Montag im Zuge seiner Regierungserklärung zum neuen Kabinett an. Dadurch wolle man die wichtigsten Klimaemissionen des Verkehrssektors reduzieren.

Die wesentlichen Auswirkungen des Luftverkehrs auf das Klima müssten verringert werden. Deshalb sollen auch die Klimaanforderungen an die Luftfahrt verschärft werden. Um das Verbot von Verbrennern tatsächlich umsetzen zu können, soll es im ganzen Land möglich werden, fossilfreie Fahrzeuge aufzuladen und zu tanken. Außerdem wolle die Regierung Klimaboni und Klimagebühren für Autos stärken und vereinfachen.

Erste fossilfreie Wohlfahrtsnation der Welt

Bei seiner Rede im Stockholmer Reichstag kündigte Löfven zudem an, dass Schweden die erste fossilfreie Wohlfahrtsnation der Welt wird. Grundsätzlich bleibe der klimapolitische Rahmen bestehen, jedoch überprüfe man alle relevanten Gesetze, um die Klimaziele zu erreichen. So werde auch die Energievereinbarung umgesetzt, damit es leicht und lukrativ sei, in eine eigene Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien zu investieren.

Auf EU-Ebene setze sich Schweden für ein Klimagesetz ein, damit das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens noch erreichbar ist. Zudem kündigte Löfven den Übergang zu einer Umweltsteuer an. Aktivitäten, die der Umwelt schaden, sollen demnach teurer und im Gegenzug die Steuern für Arbeit und Unternehmertum gesenkt werden.

Fossile Energieträger haben ausgedient

Aus der Regierungserklärung geht außerdem hervor, dass das Königreich eine ressourceneffiziente, zirkuläre und biobasierte Wirtschaft anstrebt. Die Verbraucher sollen dadurch immer ausreichend nachhaltige und ungiftige Kaufoptionen haben. Zudem werden die Erkundung und neue Nutzung fossiler Energieträger wie Kohle, Erdöl oder Gas verboten.

„Die Magie der alten schwedischen Wälder. Das Geträller der Lerche. Das Summen der Honigbienen. Es ist unsere Pflicht, die natürliche Umwelt Schwedens für unsere Kinder und Enkelkinder zu schützen.“ Stefan Löfven

Der schwedische Ministerpräsident sprach sich in Stockholm außerdem für den Schutz der biologischen Vielfalt aus. Dafür sei auch die Sicherung von Ökosystemdienstleistungen wichtig, weswegen die Mittel zum Schutz wertvoller Naturräume erhöht werden. Zudem soll das Recycling und die Wiederverwendung erleichtert sowie die Verbreitung von Mikroplastik bekämpft werden. Damit der nächsten Generation eine Gesellschaft weitergegeben werden kann, in der die größten Umweltprobleme gelöst sind, müssten nun neue Zwischenziele festgelegt sowie ein Umweltzielsystem entwickelt werden.

Norwegen verbietet Verbrenner bereits ab 2025

In Großbritannien sollen ab dem Jahr 2040 Autos mit Verbrennungsmotoren verboten werden – genau wie auch in Frankreich. Die norwegische Regierung ist sogar noch einen Schritt weiter gegangen und hatte bereits 2016 ihren ambitionierten nationalen Transportplan veröffentlicht, laut dem schon ab 2025 nur noch reine Elektroautos verkauft werden dürfen. jk


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Kommentare

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sonnenstromer 23.01.2019, 09:43:50

+256 Gut Antworten

Geht doch.

Und VW will in 7 Jahren den letzten Verbrennungsmotor entwickeln. Lächerlich. Bis unsere Autoindustrie aufwacht, lacht sie die ganze Welt aus. So kann man auch Arbeitsplätze "retten".

Laut neusten Erkenntnissen geht die Erdölförderung in den nächsten 10 Jahren massiv zurück. Wenn dann im Jahr 2025 der Liter Benzin 5€ kostet, freue ich mich jetzt schon auf das Geschrei, daß Deutschland den Anschluss verpasst hat.

Ich fahre schon 1,5 Jahre elektrisch, die PV-Anlage produziert im Jahr mehr Strom, als wir brauchen. Natürlich bin ich Kunde bei Naturstrom.

Das Haus mit Vollwärmeschutz im Niedrigenergiestandart wird mit Holzpellets beheizt.

Denkender Bürger 17.03.2019, 10:54:55

+234 Gut Antworten

fakt ist:

Beim derzeitigen Stand der Technik ist der ökologische Mehrwert von Elektro-Fahrzeugen gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren null. Dann steht bei Elektro-Fahrzeugen immer noch das Hindernis der Aufladezeiten im Weg.

Zudem tritt die Aufladung und der damit verbundene Strombedarf nicht kontinuierlich sondern immer stoßweise auf - insbesondere nachts, wenn die Leute schlafen und ihre Autos in der Zeit an der Ladestation haben.

Deshalb ist dem beschriebenen Ansinnen aus technischer Sicht mit großen Vorbehalten zu begegnen.

Ob sich die beschriebenen Probleme bis 2030 beheben lassen, wage ich stark zu bezweifeln. Eher befürchte ich, daß das Ganze eine Verschlimmbesserung wird oder irgendwann abgeblasen wird, weil es technisch nicht umsetzbar ist.

Mit einer Steigerung der Effektivität von Verbrennungsmotoren um deren Verbrauch erheblich zu senken, der Suche nach alternativen Antriebskonzepten und einem gründlich durchdachten Verkehrskonzept - inbesondere im Güterverkehr - wäre der Menschheit und der Umwelt sicherlich mehr geholfen.

Uli 22.04.2019, 08:01:23

+231 Gut

Wieder mal ein vollkommen sinnfreier Kommentar! Der ökologische Nutzen von E-Fahrzeugen ist erwiesen. Eine weitere Effizienzsteigerung von Verbrennungsmotoren ist nicht mehr möglich. Einfach mal besser informieren, statt den vielen Lobbyisten Dumpfbacken im Netz nachzureden.

Denkender Bürger 26.06.2019, 00:31:45

+185 Gut Antworten

@ Uli

Na wer hier sinnfrei nachplappert, was irgendwelche Lobbyisten vorgeben sei mal dahin gestellt.

 

Kleiner Tip:

Mal den gesunden Menschenverstand benutzen und bis zu Ende rechnen.

Und sich wirklich erkundigen, was noch ginge.

Zum Beispiel schon mal was vom sog. "Fünftaktmotor" von Mario Illien gehört?


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