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Solar Solutions Amsterdam 2024Solare Frühlingsgefühle in den Niederlanden

Solar Solutions in Amsterdam
Installationsvorführung auf der Solar Solutions in Amsterdam: Es werden Dachhacken für die Befestigung von PV-Modulen gesetzt. (Bildquelle: Solar Solutions International)

Bei den Photovoltaik-Installationen pro Kopf sind die Niederlande mit 1.280 Watt jetzt schon Spitzenreiter in Europa und der PV-Markt wächst weiter. Die Messe Solar Solutions in Amsterdam zeigte spannende Trends auf.

26.03.2024 – Der Solarmarkt wird immer vielfältiger: So werden etwa doppelseitige Glas-Glas-Module auch bei privaten Photovoltaik-Dachanlagen immer mehr zum Standard. Dabei kann auf rund ein Kilogramm Kunststoff zur Abdeckung der Modulrückseiten (Backsheets) verzichtet werden und die Module sind langlebiger. Befördert wird der Trend maßgeblich durch das geringere Gewicht des weiterentwickelten Solarglases.

Glas-Glas Module sind mittlerweile sind nicht schwerer als diejenigen mit Kunststoff-Backsheets, berichtete Michael Katz, Manager Regionales Marketing und Communications bei Trina Solar in München. Der chinesische Modulhersteller war einer von über 300 Unternehmen, die in Amsterdam vergangene Woche (18.-21.03.) ihre Produkte und Neuheiten präsentierten.

Mit dabei war auch der litauische Modulhersteller Solitek, der seit 2014 als eines der ersten Solarunternehmen Glas-Glas Module anbietet. Das Solarglas kommt aus Deutschland und Frankreich, so Paulius Kuodis, vom Business Development des Unternehmens. Derzeit werden jährlich 250 Megawatt (MW) Module gefertigt, die Solarzellen stammen allerdings aus China.

Solitek setzt auch stark auf Gebäudeintegrierte Photovoltaik und bietet unter anderem semitransparente Module für Carports an, die aufgrund ihrer größeren Lichtdurchlässigkeit auch für Agro-Photovoltaik geeignet sind. Zudem profiliere man sich im Wettbewerb durch besonders hohe Nachhaltigkeitsstandards wie die Cradle to Cradle Zertifizierung (in Gold) sowie durch die Verwendung von 35 Prozent Recyclingglas, so Kuodis.

Hochleistungsmodule mit eigener Farbnote im Trend

Auch weitere europäische Modulhersteller wie Eurener aus Valencia/Spanien oder Futura Sun aus Italien waren in Amsterdam präsent. Eurener produziert jährlich 260 MW Solarpanels, bezieht seine Zellen ebenfalls aus China. Das Unternehmen präsentierte unter anderem ein Hochleistungsmodul mit der Trendfarbe Terracotta. Futura Sun zeigte ebenfalls Hochleistungsmodule in verschiedenen Farben, um unterschiedliche ästhetische Ansprüche abzudecken. Das Unternehmen mit Sitz in Cittadella bei Padua betreibt eine eigene Modulfertigung mit 1 Gigawatt (GW) in China, die auf 3 GW ausgebaut werden soll. Diesen Sommer soll eine eigene Fertigung mit Solarzellen der neuesten Generation (N-Type) mit 12 GW in China gestartet werden, zudem ist eine 1 GW Modulfertigung in Italien geplant.

Leistungsfähige Module mit N-type Zellen dominieren zunehmend den Markt, wie auch Conny Axel Hulverscheidt von AEG/Solar Solutions bestätigte. Im Trend liegen zudem, speziell auch in den Niederlanden, schwarze Module mit schwarzem Rahmen.

Weiterhin Net-Metering – doch Anziehen Speichermarkt erwartet

Weitgehend einig waren sich verschiedene Aussteller darin, dass der Batteriespeichermarkt in den Niederlanden trotz des vorläufigen Weiterlaufens des Net-Meterings künftig anziehen wird. Beim Net-Metering wird dem Solaranlagenbetreiber vom Versorger die Differenz zwischen seinem eingespeisten Strom und dem von Netz bezogenen Strom in Rechnung gestellt.

Eigentlich war das Auslaufen des Net-Meterings ab 2025 geplant, um u.a. die Verteilnetze zu entlasten, doch der Senat des Parlaments lehnte dies im Februar ab. Treibende Faktoren für einen verstärkten Energiespeichereinsatz sind vor allem die sinkenden Batteriespeicherpreise. Im gewerblichen Bereich rechnen sich Energiespeicher nach Einschätzung von Andreas Hoischen, Senior Director bei Delta Electronics, auch in Holland jetzt schon.

„Wenn die Speicher in den Niederlanden kommen, ist unsere Zeit gekommen“, sagt Jan Paul Dahm, Geschäftsführer des deutschen Großhändlers EWS. Er verweis dabei zum einen auf das hohe Know-how zu Speichertechnologien aufgrund der fortgeschrittenen Marktentwicklung in Deutschland. Zum anderen bietet EWS als Service für seine Installateuren eine herstellerunabhängige kostenfreie Planungs- und Kommunikationssoftware an, welche auch die Auslegung und Konfigurierung von PV-Speichersystemen ermöglicht und hierbei eng die Endkunden mit einbezieht.

Ausbau des Qualifizierungsangebots für Installateure

Auch niederländische Solargroßhändler setzen im Übrigen stark auf den Ausbau ihres Unterstützungsangebots für Installateure, vor allem Schulungen und Trainings, wie Roelof Kramer, Marketing Manager bei VDH Solar und Daan van Lin, International Sales Manager bei Solar Today, betonten. Das Qualifikationsniveau der Solar-Installateure in den Niederlanden gilt als niedriger als in Deutschland, weil die beruflichen Zugangsbedingungen weniger strikt sind. Hans-Christoph Neidlein


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