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Climate Change Performance Index 2024Globale Klimapolitik reicht nicht für die Klimaziele

Klimaschutz-Index 2024
Der Klimaschutz-Index vergleicht nationale Klimapolitik und dessen Umsetzung weltweit. Noch immer ist kein Land auf dem Weg, die Klimaziele zu erreichen (Bild: Markus Distelrath / pixabay).

Die Klimapolitik entwickelt sich nur langsam weiter. Noch immer beschreitet kein Land einen 1,5-Grad-Pfad, zeigt der Klimaschutz-Index 2024. Immerhin werden Erneuerbare weltweit ausgebaut. Deutschland landet bei der Energiewende im Mittelfeld.

11.12.2023 – Erneuerbare werden weltweit so schnell ausgebaut wie nie zuvor, die Energiewende ist in vollem Schwung. An der Klimapolitik der Länder hapert es hingegen. Noch immer reicht keiner der nationalen Klimaschutz-Pläne aus, um das Pariser Klimaziel zu erreichen. Das zeigt der aktuelle Climate Change Performance Index (CCPI 2024), den die NGOs Germanwatch und das NewClimate Institute auf der COP28 in Dubai vorstellten.

Im CCPI werden Klimapolitik, Erneuerbaren-Ausbau, Energieverbrauch und -effizienz, sowie Treibhausgasemissionen (THG) pro Kopf von 63 Ländern plus der EU insgesamt analysiert und verglichen. Der CCPI wird seit 2005 erstellt und bildet rund 90 Prozent der globalen Emissionen ab. Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind Nigeria, Pakistan, Usbekistan und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) neu im Ranking.

Trendwenden im Klimaschutz

Die ersten drei Plätze des Rankings sind leer. Damit veranschaulichen die Autoren der Analyse, dass noch immer keines der untersuchten Länder auf dem 1,5-Grad-Weg ist. Den vierten Platz belegt wie auch in den Vorjahren Dänemark, gefolgt von Estland und den Philippinen. Auf den letzten Plätzen findet man die VAE, Irak und Saudi-Arabien.

Große Trendwenden gab es in Brasilien und Großbritannien. Der brasilianische Präsident Lula holte in Sachen Klimapolitik einiges auf, was sein Vorgänger Bolsonaro versäumt hatte. Ambitionierte Pläne gegen die Abholzung des Regenwaldes fielen hier schwer ins Gewicht. Da Brasilien allerdings weiterhin auf fossile Energieressourcen setzt, besteht in anderen Bereichen noch deutlicher Handlungsbedarf. Großbritannien fällt im Ranking hingegen um neun Stellen. Die Rücknahme von Klimazielen durch den britischen Premier Rishi Sunak sowie dessen Genehmigung einer neuen Kohlemine bezeichneten die Klimaforscher als unfassbar.

Ebenfalls unter den Top den befindet sich Indien. Die Platzierung des dichtbesiedelten südasiatischen Landes mag auf den ersten Blick überraschen, denn die Emissionen Indiens steigen bereits seit einigen Jahren an. Im Vergleich liegen die pro-Kopf-Emissionen allerdings nur etwa bei der Hälfte des globalen Durchschnitts. Damit unterscheidet sich Indien deutlich von anderen großen Ländern der Region wie etwa China. Dort liegen die Emissionen deutlich über dem globalen Durchschnittswert. Die Autoren des CCPI warnen allerdings, Indien könne in kommenden Jahren schnell im Ranking abrutschen, sollte der aktuelle Trend bestehen bleiben.   

Deutschland wieder im vorderen Viertel

Deutschland schneidet etwas besser ab als im vergangenen Jahr und steigt vom 16. auf den 14. Platz im Ranking. Das liegt an ambitionierten Zielen für den Ausbau Erneuerbarer Energien und der guten Bewertung im Bereich der internationalen Klimapolitik. Minuspunkte gibt es hingegen zuhause.

„Die Gründe für die eher mäßige Bewertung der nationalen Klimapolitik Deutschlands liegen vor allem in einer klimapolitisch zu schwachen Verkehrspolitik, der Abschwächung des Klimaschutzgesetzes sowie einem am Ende verwässerten Gebäudeenergiegesetz“, erklärt Jan Burck von Germanwatch, Co-Autor und Entwickler des Klimaschutz-Index.

Die Bewertungen der EU-Länder fällt stark auseinander, insgesamt konnte die EU ihr Ranking jedoch verbessern. Obwohl Dänemark weiterhin in der Gesamtwertung am besten abschneidet, machten die Niederlande im vergangenen Jahr deutlich bessere Klimapolitik.  

Große Volkswirtschaften schwächeln

Von den G20-Staaten sind lediglich Indien, Deutschland und die EU als ganzes in den Top 20 vertreten. Als G20-Staaten werden die größten Volkswirtschaften der Welt bezeichnet – sie sind verantwortlich für etwa 80 Prozent aller THG.

USA und China schneiden im Bereich Emissionen und Energieverbrauch auch in diesem Jahr schlecht ab. Während in den USA auch der Erneuerbaren-Ausbau weiterhin schwächelt, landet China in diesem Bereich hingegen unter den Top Ten. jb


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