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KlimakriseEin wenig Schutz für den Amazonas-Regenwald

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Die OTCA-Konferenz macht einen Anfang für mehr Schutz des Regenwaldes im Amazonasgebiet (Bild: Bruno Kelly/Manaus AM, Brasil / CC BY 2.0 / via Wikimedia Commons).

Der Amazonas Regenwald erstreckt sich über viele Staaten. Auf einer Konferenz berieten diese nun, wie der Regenwald besser geschützt und eine nachhaltige Entwicklung gefördert werden kann. Am Ende gab es viele Versprechen, aber wenig Verbindliches.

11.08.2023 – Zum ersten Mal seit 14 Jahren tagte in Brasilien diese Woche die Konferenz der Organisation der Kooperation im Amazonasgebiet (OTCA). Ziel des Treffens der Amazonas-Anrainerstaaten war, den Regenwald besser zu schützen. Am Ende gab es viele Versprechen, aber wenig feste Zusagen, kritisieren NGOs.

Abholzung stoppen

Die Anrainerstaaten des Amazonas-Regenwaldes einigten sich darauf, eine Allianz zur Bekämpfung der Abholzung des gemeinsamen Regenwaldes zu bilden. In den Bereichen Kriminalitätsbekämpfung, Wissenschaft, Finanzen, Menschenrechte sowie beim Schutz indigener Gemeinschaften soll besser zusammengearbeitet werden.

Dies sei zwar ein Anfang, doch insgesamt zeigten sich verschiedene NGOs enttäuscht vom Ausgang der Konferenz, berichtet die Tagesschau. Indigene Gruppen sowie Klima- und Umweltaktivisten hatten auf konkrete Maßnahmen und verbindliche Zusagen zum Ende der Abholzung des Regenwaldes im Amazonasgebiet gehofft. Stattdessen soll es jedem Land überlassen bleiben, die Abholzung auf dem jeweiligen Gebieten zu begrenzen. In der Abschlusserklärung der Konferenz fehlte zudem eine Zusage über das Ende der Abholzung vollständig.

Amazonas-Regenwald verschwindet

Der Amazonas-Regenwald umspannt Gebiete in Brasilien, Bolivien, Ecuador, Guyana, Kolumbien, Peru, Surinam und Venezuela. Über die Hälfte des Regenwaldes befindet sich in Brasilien, wo die Abholzung in den vergangenen Jahren rasant zugenommen hat.

In den Regierungsjahren des brasilianischen Präsidenten Bolsonaro von 2019 bis 2022 erreichte die Abholzung einen dramatischen Höchststand. Besonders die illegale Landnahme in den Gebieten Indigener Völker nahmen weiter zu, zeigte ein Greenpeace Bericht Anfang des Jahres. Nach aktuellen Schätzungen ist ein Fünftel des Amazonas-Regenwaldes bereits verschwunden. Der derzeitige Präsident Lula hat sich zum Ziel gesetzt, die Entwaldung bis 2030 zu stoppen.

Kipppunkt Regenwald

Der Amazonas-Regenwald wird oft als grüne Lunge der Erde bezeichnet, da er große Mengen an CO2 gebunden hat. Experten warnen bereits seit einiger Zeit, dass der Regenwald sich einem Kipppunkt nähert. Stirbt der Wald ab, würde das gebundene CO2 in kurzer Zeit in die Atmosphäre abgegeben, was die Erderwärmung weiter beschleunigen würde.

Der Schutz des Regenwaldes ist auch unter den europäischen Ländern Diskussionsthema. Erst in diesem Jahr einigten sich die europäischen Länder auf ein neues Lieferkettengesetz, dass neben besseren Sozialstandards auch die Wälder besser schützen soll. Auch in den bereits seit Jahrzehnten laufenden Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und den südamerikanischen Mercosur-Staaten war die Bekämpfung der Regenwaldabholzung Thema. jb


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