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Amazonas-Regenwald BrasilienBolsonaros Kahlschlag

Nationalpark Floresta Nacional do Iquiri in Lábrea, Amazonas
Der Regenwald wird zerstört. (Bild: Erick Caldas Xavier auf wikimedia / CC BY-SA 4.0).

Immer mehr Regenwald im Amazonasgebiet verschwindet. Im Vergleich zum Vorjahr wurde 2021 über ein Fünftel mehr Wald zerstört. Die brasilianische Regierung hatte kurz zuvor auf der COP26 noch angekündigt, die Abholzung des Regenwalds zu beenden.

23.11.2021 – Die Regenwälder in Brasilien gehören zu den wichtigsten Kohlenstoffspeichern der Welt. Daten belegen nun einen traurigen neuen Höchststand der Abholzung. Bei der 26. Klimaschutzkonferenz in Glasgow versprach Brasiliens Präsident Bolsonaro zuletzt, die Waldrodung bis 2030 zu beenden. Greenpeace bezichtigt Präsident Jair Bolsonaro auch deshalb des Greenwashings.

Der Regenwald wird abgeholzt

Das Nationale Institut für Weltraumforschung (INPE) schätzte die Entwaldungsrate durch Kahlschlag im Amazonasgebiet für 2021 auf 13.235 Quadratkilometer. Das entspricht einem Anstieg von knapp 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Abholzung erreicht damit ihren höchsten Stand in 15 Jahren. Das Projekt zur Überwachung der Entwaldung im Amazonasgebiet per Satellit (PRODES) lieferte die zugrundeliegenden Daten.

Die Waldrodung im Amazonasgebiet hat seit dem Amtsantritt Bolsonaros 2019 drastisch zugenommen. Davor hatte die jährliche Abholzung über zehn Jahre lang nicht mehr als 10.000 Quadratkilometer betragen. Seine Regierung strich zudem Klimaschutzmaßnahmen und -ausgaben. Im vergangenen Sommer meldeten Wissenschaftler dann erstmals, der Amazonaswald sei gekippt. Der Regenwald stieß also mehr CO2 aus, als er aufnahm. Vor einem dauerhaften Kippen des Regenwaldes warnen Forscher und Umweltorganisationen bereits seit Jahren. Anfang 2021 hatten indigene Stämme des Amazonasgebiets Bolsonaro wegen Ökozid verklagt.

Brasilianische Regierung wusste Bescheid

Kurz nach der globalen Klimakonferenz in Glasgow veröffentlichte die brasilianische Regierung einen Bericht zur weitreichenden Zerstörung des Regenwaldes im vergangenen Jahr. Minister bestätigten nun, dass die brasilianische Regierung unter Präsident Jair Bolsonaro bereits vor der Klimakonferenz über die Datenlage informiert war. Es sei jedoch entschieden worden, diese erst nach der COP26 zu veröffentlichen.

Auf der Klimakonferenz hatte Brasilien zugesagt, gegen Entwaldung vorzugehen und diese bis 2030 zu stoppen. Umweltschutzverbände wie Greenpeace Brasilien verurteilten das Abkommen zum Waldschutz als Greenwashing. Es erlaube ein weiteres Jahrzehnt der Regenwaldrodung und sei nicht einmal bindend. Die neuen Daten zur Entwaldung im Amazonasgebiet unterstützen diese Befürchtung. jb


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