Menü öffnen

SolarthermieUmstieg auf Erneuerbare Wärme wird gefördert

Wohn- und Geschäftshaus mit Solarthermiekollektoren an der Fassade
Der Umstieg auf erneuerbare Wärme in Bestandsgebäuden wird gefördert. (Foto: Solarthermie-Jahrbuch/Ina Röpcke)

Wer seinen alten Heizkessel entsorgt und auf eine Solarthermieanlage umsteigt, kann eine lukrative Förderung vom Staat bekommen. Bis zu 50 Prozent der Kosten werden gefördert – ein Anreiz für erneuerbare Wärme im Gebäudebestand.

20.04.2021 – Die verschiedenen Förderprogramme für energieeffiziente Gebäude und das Heizen mit Erneuerbaren Energien sind seit Jahresbeginn in einem einzigen Programm vereint. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) – so heißt das Programm – unterscheidet Wohngebäude, Nichtwohngebäude und Einzelmaßnahmen.

Grundsätzlich können Hausbesitzer zwischen einem Investitionszuschuss oder einem zinsgünstigen Kredit mit Tilgungszuschuss wählen. Der Tilgungszuschuss ist gleich groß wie der Investitionszuschuss. Bisher ist allerdings nur die Zuschussförderung im Teilprogramm BEG Einzelmaßnahmen über das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) möglich. Ab Juli 2021 sollen dann die Kreditvariante BEG Einzelmaßnahmen über die KfW und die beiden anderen Teilprogramme BEG Wohngebäude und BEG Nichtwohngebäude folgen.

Solarthermie-Förderung im Gebäudebestand

Für die Förderung von Solarheizungen ist das Teilprogramm BEG Einzelmaßnahmen relevant. In diesem Förderprogramm sind Maßnahmen wie die Heizungssanierung, die Heizungsoptimierung, aber auch neue Fenster, Türen, Dämmmaßnahmen und sogar Smart-Home-Systeme förderfähig. Das Teilprogramm BEG Einzelmaßnahmen greift für Solarheizungen in einem Bestandsgebäude. Neubauten sind in diesem Fall generell ausgeschlossen.

Förderung für alle Kosten im Rahmen der Anschaffung und Installation

Die Solarthermieanlage ist eine der in der BEG-Förderung aufgeführten Einzelmaßnahmen. Wer eine solch eine Anlage nachrüstet, erhält vom Staat 30 Prozent der Investitionskosten erstattet. Diese Kosten umfassen nicht nur die Sonnenkollektoren wie früher im Marktanreizprogramm. Enthalten sind sämtliche Kosten der Solarthermieanlage. Neben den Sonnenkollektoren sind das auch der Speicher, die Solarstation, bei Bedarf eine Aufständerung und die Regelung. Alle Anschlussarbeiten und die notwendigen Demontagearbeiten vorhandener Geräte gehören ebenfalls dazu. Sollte ein neuer Heizungsraum erforderlich sein, wird auch dieser anteilig gefördert.

Weil eine Solarwärmeanlage, die neben der Warmwasserbereitung auch Solarwärme für die Heizung bereitstellt, besonders effizient in Verbindung mit einer Fußbodenheizung ist, wird auch der Einbau einer solchen Flächenheizung bezuschusst. Einen Überblick über die förderfähigen Kosten gibt ein BAFA-Merkblatt.

Zu den 30 Prozent Fördersatz kommen fünf Prozentpunkte hinzu, wenn die Errichtung der Solaranlage in einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) aufgeführt ist, den ein BAFA-gelisteter Energieberater erstellt hat. Alle Kosten können brutto angesetzt werden, nur wer zum Vorsteuerabzug berechtigt ist, setzt die Nettokosten an.

Hat die Anlage mehr als 20 Quadratmeter Kollektorfläche, kann eine ertragsabhängige Förderung gewählt werden. Sie berücksichtigt aber nicht die Kosten für periphere Maßnahmen und ist daher in der Regel geringer als die prozentuale Zuschussförderung.

Kein kompletter Abschied von der Gasheizung

Für den Klimaschutz ein klarer Dämpfer: Wer sich für die Kombination aus einem neuen Gas-Brennwertgerät und einer Solarheizung entscheidet, erhält für diese so genannte Gas-Hybridheizung ebenfalls die Förderquote von 30 Prozent. Wenn in diesem Fall eine alte Ölheizung ersetzt wird, steigt die Förderquote auf 40 Prozent. Mit dem Bonus aus dem Individuellen Sanierungsfahrplan kommt man dann auf maximal 45 Prozent. Warum es diese Variante noch in ein Förderprogramm geschafft hat, ist schwer zu verstehen.

Umstieg auf komplett erneuerbare Heizung erhält höchsten Fördersatz

Allerdings fällt die Förderung höher aus, wenn die Solarthermieanlage mit einem weiteren Wärmerzeuger auf Basis Erneuerbarer Energien gekoppelt wird. Denn die Kombination aus Pelletkessel und Solaranlage oder aus Wärmepumpe und Solaranlage erhält 35 Prozent Förderung. Mit Ölkesseltauschbonus und dem Bonus aus dem Sanierungsfahrplan summiert sich die Förderquote auf 50 Prozent. Für besonders emissionsarme Pelletkessel gibt es noch den Innovationsbonus Biomasse, der weitere fünf Prozentpunkte bringt. Anders als die anderen Boni gilt der Innovationsmodus nur für den Pelletkessel selbst und nicht für weitere Maßnahmen im Umfeld. Daher ergibt sich insgesamt für den Pelletkessel eine maximale Förderquote von 55 Prozent. Alle anderen Kosten wie auch die Solarthermieanlage erstattet der Bund dann mit bis zu maximal 50 Prozent.

Für alle Wärmeerzeuger gibt es Anforderungen an die Effizienz. Das BAFA führt Listen mit förderfähigen Kollektoren, Wärmepumpen und Pelletkessel. Für Pelletkessel, die den Innovationsbonus Biomasse erfüllen, gibt es auch eine spezielle Liste.

Um die BEG-Förderung für eine Heizungsmodernisierung zu erhalten, muss die Investition mindestens 2.000 Euro betragen. Die maximalen Kosten, von denen man die entsprechende Förderquote erhält, betragen 60.000 Euro pro Wohneinheit.

Solarthermie-Förderung im Neubau

Im Neubau fördert der Bund seit diesem Jahr die Heizung nicht mehr. Im Rahmen von BEG Wohngebäude gibt es allerdings einen EE-Bonus, falls der Neubau zu 55 Prozent mit erneuerbaren Energien beheizt wird. BEG Wohngebäude fördert Bauherren, die ein Effizienzhaus mit den Standards KfW55, KfW40 oder KfW40 plus bauen. Mit EE-Bonus steigt der maximale Kredit auf 150.000 Euro. Der Tilgungszuschuss beträgt mit EE-Bonus bei KfW55 17,5 Prozent der Kreditsumme. Beim KfW40-Effizienzhaus sind es 22,5 Prozent. KfW40 plus ist vom EE-Bonus ausgenommen.

Das Programm BEG Wohngebäude können auch Hausbesitzer nutzen, die ihren Altbau in ein Effizienzhaus umbauen wollen. pf

Die Plattform Solarthermie Jahrbuch hält zu diesem Thema weitere Informationen bereit.


Mehr zum Thema


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

(wird nicht veröffentlicht)
max 2.000 Zeichen


energiezukunft