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Klimaklage





Klimaschutz selber machenEnergiewende für alle – Anleitung zum Solardachbetreiber

Solaranlage auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses in Berlin
Auf dem Dach eines Mehrfamiliengebäudes in der Haasestraße in Berlin wurde im letzten Jahr ein Mieterstromprojekt umgesetzt. Beteiligt sind hier alle Bewohner. (Foto: Clemens Weiß / NATURSTROM AG)

Im Zuge der wachsenden Unzufriedenheit über die verfehlte Klimapolitik der Bundesregierung wollen viele Menschen die Energiewende selbst in die Hand nehmen. Einen Weg zur Teilnahme bietet ein neuer Leitfaden zum Solaranlagenbetreiber.

05.12.2019 – Die mutlose Klimapolitik der Bundesregierung treibt viele Menschen zum Protest auf die Straße, und das nicht nur freitags. Das Klimapaket der Bundesregierung hat viel Unverständnis ausgelöst, denn echter Klimaschutz ist damit nicht zu machen. Der Frust steigt, daneben aber auch die Lust an der Eigeninitiative.

Energiewende selber machen heißt das Motto der Zukunft. Aber wie? Möglichkeiten gibt es viele, von Bürgerinitiativen über Beteiligungen an Energiegenossenschaften oder der Solaranlage auf dem eigenen Dach. Ob auf Ein- und Mehrfamilienhäusern, Gewerbebauten oder öffentlichen Gebäuden – Sonnenstrom vor Ort zu erzeugen und zu nutzen bringt die dezentrale Energiewende voran und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele. Doch nicht jeder besitzt ein eigenes Dach über dem Kopf und kann bestimmen, was draufkommt.

Welche weiteren Möglichkeiten es gibt, Solaranlagenbetreiber zu werden, zeigt nun der neue Leitfaden „Gemeinsame Sache: Solar aufs Dach“ des Ökoenergieversorgers NATURSTROM, der schon viele kleine und große Solar-Projekte wie etwa Mieterstromprojekte realisiert hat und Bürgerenergiegesellschaften bei der Umsetzung oder dem gemeinsamen Betrieb der Anlagen unterstützt.

Solardach-Scout und -Betreiber werden

Denn das Potenzial von Dach-Photovoltaik ist riesig, sowohl auf Wohn- als auch Gewerbegebäuden. Dennoch werden bundesweit nach wie vor Millionen Dächer nicht für die Solarstromerzeugung genutzt. Ein Grund: Die Praxis gestaltet sich oft schwieriger als gedacht. Denn anders als bei Anlagen auf Eigenheimen kann sich der Weg zur Photovoltaik-Anlage auf Mehrfamilienhäusern bzw. Fremddächern lange hinziehen und viele Hürden müssen überwunden werden – das beginnt oft schon bei der Suche nach einem geeigneten Dach.

Der neue Leitfaden nutzt die jahrelangen Erfahrungen des Öko-Energieversorgers im Bereich der Photovoltaik-Projektierung und versorgt Interessierte mit einfachen und klaren Handlungsempfehlungen. Schritt für Schritt wird der Weg von der Dachsuche über die Einigung mit dem Gebäudeeigentümer oder der Gebäudeeigentümerin bis hin zur Findung eines Betreiberkonzepts und der Realisierung der Anlage beschrieben. „Viele tausend Solaranlagen wurden in Deutschland bereits gemeinschaftlich von Menschen vor Ort realisiert“, sagt Silke Bartolomäus, bei NATURSTROM verantwortlich für die Begleitung von Bürgerenergiegesellschaften, aus langjähriger Erfahrung mit solchen Projekten. „Diese oft mühsam gesammelte Erfahrung machen wir mit dem Leitfaden zugänglich – sozusagen als groben Geländeplan für motivierte neue Scouts. So gelingt selbstgemachter Klimaschutz.“

Der Leitfaden ist insbesondere für Bürgerenergiegesellschaften konzipiert, kann aber auch von lokalen Energiegruppen oder für Oberstufenprojekte an Schulen bei Projektakquise und -entwicklung von Nutzen sein. na