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Nachhaltig und Open SourceGlobales Low-Tech-Projekt on tour

Menschen vor einem Solarkocher
Low-Tech-Lösung Solarkocher: Mit der Sonne kochen. (Bildquelle: © www.lowtechlab.org)

Das Low-Tech Lab ist ein Forschungsprojekt, bei dem Low-Tech-Innovationen weltweit gesammelt und über eine Open-Source-Plattform im Web geteilt werden. Die Low-Tech-Lösungen sollen zu einer besseren und nachhaltigeren Versorgung im Alltag beitragen.

27.10.2018 – Während für Menschen in Industriestaaten für fast jede Situation gesorgt ist, stehen dagegen Millionen von Menschen vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern vor immensen Herausforderungen hinsichtlich ihrer Grundversorgung. Ihnen fehlt bspw. Strom, eine Möglichkeit zum Kochen, Möglichkeiten zur Bewässerung von Pflanzen, Fenster oder Licht um im Haus zu arbeiten, Mittel zur Mobilität oder sogar das Dach über dem Kopf. Auf Hilfe warten bringt oft nichts – sie müssen sich selbst behelfen, mit dem was vorhanden ist – oder im Notfall auch ihre Heimat verlassen.

Die Betreiber des Low-Tech Lab wollen solchen Missständen etwas entgegensetzen und altes sowie neues Wissen streuen und verbreiten: Das Team des Open-Source-Forschungs- und Dokumentationsprojekts der französischen NGO Gold of Bengal will Low-Tech-Innovationen in aller Welt sammeln, dokumentieren und über eine Open-Source-Plattform im Web teilen: So sollen möglichst viele Menschen Zugang zu alten oder auch neuen innovativen Innovationen haben, um ihre Grundbedürfnisse unabhängiger und nachhaltig erfüllen zu können. Und für die Konsumenten in den Industriestaaten könnte es ein Anreiz sein, mit weniger Konsum und Ressourcenverbrauch auszukommen.

Anleitung zur Selbsthilfe

Durch Low-Tech Lösungen, die im Gegensatz zu Hightech kein spezielles Know-how und nur sehr geringe finanzielle Mittel erfordern und dabei oft langlebige und einfach zugängliche Systeme darstellen, ließen sich bereits viele Alltagsprobleme bewältigen und damit die Lebensbedingungen in Familien und Gemeinschaften verbessern, meinen die Macher von Low-Tech-Lab. Denn wenn die Grundversorgung der Menschen gesichert wäre, könne sich auch die Situation in Bezug auf Gesundheit, wirtschaftlichen Aufschwung, Bildung und Klimafestigkeit verbessern. Durch den Aufbau der Open Source-Datenbank mit Tutorials und Bauanleitungen sollen einfache und leicht nachzubauende Technologielösungen für den Alltag für alle zugänglich werden.

High-Tech-Wissen nutzen und in Low-Tech umsetzen

Gründer der Plattform war 2015 der junge französische Ingenieur Corentin de Chatelperron mit seiner Organisation Gold of Bengal. Er beschloss nach seinem Studium, sein Knowhow vor allem zur Entwicklung von Low-Tech-Innovationen zu nutzen. Auf einer Werft in Bangladesch arbeitete er statt mit umweltschädlichem Glasfasergewebe im Bootsbau mit natürlichen Jutefasern. Dies war zugleich der Ausgangspunkt für die Forschungsreise mit einem Katamaran – dieser dient nun als schwimmendes Labor zur Erprobung und Entwicklung von Low-Tech-Innovationen.

Der Fernsehsender ARTE berichtet ab Montag, 29. Oktober 2018 in einer 15-teiligen Sendereihe unter dem Titel Mit Kompass und Köpfchen auf hoher See täglich über das Low-Tech Lab und die Erprobung der Low-Tech-Lösungen. Auf der dreijährigen Expedition, die in der Bretagne gestartet war und mittlerweile in Südostasien angekommen ist, werden noch bis Ende 2019 Low-Tech-Lösungen getestet und dokumentiert. na


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