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Urbane EnergiewendeMieterstromprojekte in Nürnberg und Duisburg realisiert

Flachdach mit PV-Anlage
Mieter im Quartier Maximilian in Nürnberg beziehen Solarstrom vom Gebäudedach. (Foto: NATURSTROM AG)

Mieter in Nürnberg und Duisburg beziehen künftig preiswerten Solarstrom vom Dach ihrer Häuser. In Nürnberg sind Sozialwohnungen Teil des Projektes. Die verbesserten Rahmenbedingungen im EEG 2021 kamen dabei allerdings noch nicht zum Zuge.

09.06.2021 – Der Öko-Energieversorger NATURSTROM hat in Duisburg und Nürnberg zwei neue Mieterstrom-Projekte realisiert. Insgesamt rund 220 Haushalte können nun Solarstrom direkt vom Gebäudedach beziehen. Beide Projekte sind eingebettet in öffentlich geförderte Wohnungsbau-Programme. Die neuen Rahmenbedingungen des EEG 2021 kamen für diese Projekte jedoch noch nicht zum Tragen.

Das Quartier Maximilian im Nürnberger Stadtteil Eberhardshof umfasst insgesamt 12 Häuser, 131 Mietwohnungen sowie fünf Gewerbeeinheiten und wurde im Energiestandard KfW-Effizienzhaus 40 errichtet. Die ersten Mieter sind bereits eingezogen. 30 Prozent der Wohnungen werden als Sozialwohnungen angeboten. Der restliche Wohnraum soll ebenfalls unter Marktpreis vermietet werden.

Eine Photovoltaikanlage mit knapp 95 Kilowatt Leistung erzeugt vor Ort grünen Strom, den die Mieter seit März als Mieterstrom vor Ort beziehen können. Das Quartier ist ganzheitlich gedacht und bietet neben dem Nachhaltigkeitsaspekt auch verschiedene Gemeinschaftsflächen und eine gute Anbindung an die soziale Infrastruktur der Stadt.

Ein weiteres Projekt wurde in Duisburg verwirklicht. Die 98 Wohneinheiten in sechs Gebäuden der Vierlindenhöfe können mit erneuerbarem Strom aus der Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 77 Kilowatt versorgt werden. Demnächst ziehen die ersten Mieter ein.

Das Projekt zeigt, dass Klimaschutz auch im öffentlich geförderten Wohnungsbau möglich ist. Denn die Vierlindenhöfe wurden 2018 in das Programm „100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen“ der Energie-Agentur NRW aufgenommen. Voraussetzung dafür: Die CO2-Emissionen müssen etwa 50 bis 60 Prozent unter den Werten liegen, die Gebäude nach der Energieeinsparverordnung aus dem Jahr 2009 (EnEV 2009) erfüllen. Als Bestandteil der nordrhein-westfälischen Energie- und Klimaschutzstrategie sollen mit dem Programm die CO2-Emissionen im Wärmesektor reduziert werden. Im Fall der Vierlindenhöfe werden die Mieter mit Fernwärme versorgt.

Neben den grundsätzlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen, die im EEG 2021 verbessert wurden, könnte die kürzlich von den Regierungsfraktionen vereinbarte Abschaffung gewerbesteuerlicher Hemmnisse dem Mieterstrom-Segment zusätzlichen Schub verleihen.

NATURSTROM-Vorstand Tim Meyer begrüßt das: „Bislang konnte der Betrieb einer einzigen Solaranlage die gesamten Gewerbesteuerverpflichtungen eines Immobilienunternehmens infizieren und zu Millionennachzahlungen führen. Klar, dass solche Unternehmen sich bislang drei Mal überlegen, selbst die Energiezukunft mit Lösungen wie Mieterstrom voranzutreiben. Die Koalition hat nun beschlossen, solche Nebeneinkünfte gewerbesteuerlich unschädlich zu machen. Diese Entscheidung eröffnet der Immobilienwirtschaft neue Pfade in der Energiewende – jetzt müssen diese beschritten werden.“ pf


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