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Solarenergie trifft LandwirtschaftBMU fördert großtechnische Agri-Photovoltaikanlage

Agri-Photovoltaikanlage
Agri-Photovoltaik: Eine höhere Aufständerung und größere Reihenabstände zwischen den einzelnen Modulen ermöglichen es, die Fläche für die landwirtschaftliche Bestellung auch mit landwirtschaftlichen Maschinen zu nutzen. (Foto: Max Trommsdorff / Wikimedia Commons / CC BY-SA 4.0)

Mit rund 400.000 Euro fördert das Bundesumweltministerium eine innovative Agri-PV-Anlage eines niedersächsischen Gewürzstellers im industriellen Maßstab. Der Strom soll unter anderem zum Trocknen von Kräutern genutzt werden.

28.06.2021 – Das Lüchower Unternehmen Steinicke baut Kräuter und Gemüse an, trocknet diese und verarbeitet sie zu Würzprodukten. Mit dem Pilotprojekt sollen Agrarflächen sowohl zur Lebensmittelerzeugung als auch zur Stromgewinnung durch Photovoltaik genutzt werden.

Jährlich soll die Anlage 756.000 Kilowattstunden Strom erzeugen, mehr als zehn Prozent mehr als eine konventionelle Photovoltaikanlage gleicher Leistung.

Module mit doppelseitigen Solarzellen

Eine höhere Aufständerung und größere Reihenabstände zwischen den einzelnen Modulen ermöglichen es, die Fläche zusätzlich für die landwirtschaftliche Bestellung auch mit landwirtschaftlichen Maschinen zu nutzen. Hierzu sollen auch neue Anbauverfahren zum Einsatz kommen.

Außerdem verfügt die Agro-Photovoltaikanlage über doppelseitige Zellen, die das einfallende Licht nicht nur über die Vorder-, sondern auch über die Rückseite nutzen, und erzeugt so im Vergleich zu konventionellen Photovoltaikanlagen einen höheren Stromertrag. Der Strom soll für den Eigenbedarf, wie zum Beispiel den Trocknungsprozess, eingesetzt werden.

Erhalt der Bodenfeuchtigkeit und weniger Wasserverbrauch

Darüber hinaus wird der Boden unter den Modulen von diesen beschattet, was weitere positive Effekte mit sich bringt, zum Beispiel den Erhalt der Bodenfeuchtigkeit und die Verringerung der Erosion und des Wasserverbrauchs. Unterhalb der PV-Anlage entsteht so eine Bodenstruktur mit günstigem Mikroklima, was einen Beitrag für eine umwelt- und klimafreundliche und damit zukunftsfähige Landwirtschaft darstellt.

Nutzungskonflikte auflösen

„Auf dem Weg zur Klimaneutralität 2045 benötigen wir deutlich mehr Erneuerbare Energien. Beim Ausbau der Erneuerbaren Energien brauchen wir viel mehr Kreativität, wie wir Nutzungskonflikte bei den verfügbaren Flächen auflösen können“, sagte Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth.

Deshalb sei die Erprobung von Mehrfachnutzungen von landwirtschaftlicher Produktion und darüberliegender Photovoltaik eine innovative Lösung mit viel Zukunftspotenzial. Bei dem Vorhaben der Steinicke GmbH werde die Agro-Photovoltaik erstmals in großtechnischem Maßstab umgesetzt. Die Fördermittel in Höhe von mehr als 400.000 Euro stammen aus dem Umweltinnovationsprogramm. hcn


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