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Verband Solar PowerEuropäischer Photovoltaik-Zubau in Zahlen

Wohnsiedlung, alle Dächer mit Photovoltaik
Im Gesamtranking beim Photovoltaikzubau in Europa liegt Deutschland vorn. Den höchsten Pro-Kopf-Zubau können die Niederlande verzeichnen. (Foto: Eneco Group auf Wikimedia / CC BY 2.0 DEED)

Mit vorläufigen Zahlen zieht der europäische Solarverband Solar Power eine Jahresbilanz für die Photovoltaik. 56 Gigawatt PV-Leistung wurden 2023 in Europa zugebaut, ein Rekord. Doch für 2024 erwartet der Verband ein geringeres Wachstum.

22.12.2023 – Das dritte Jahr in Folge verzeichnete der PV-Zubau in Europa ein Wachstum von über 40 Prozent. Inzwischen erzeugen in Europa PV-Anlagen mit 263 Gigawatt Leistung erneuerbaren Strom. 56 Gigawatt kamen in diesem Jahr hinzu. Der europäische Solarverband Solar Power Europe hat einen ausführlichen Marktausblick für die Jahre 2023 bis 2027 veröffentlicht. Neben einer Analyse des zurückliegenden Jahres treffen die Autoren auch Aussagen zu zukünftigen Trends und sagen für 2024 ein nicht ganz so hohes Zubautempo voraus: Sie erwarten eine Steigerungsrate von nur 11 Prozent, das entspricht 62 Gigawatt neuer Anlagenleistung.

Deutschland Spitzenreiter in Europa beim Solarzubau

Deutschland ist mit einer neu installierten Leistung von 14,1 GW im Jahr 2023 wieder auf Platz eins der europäischen Solarrangliste zurückgekehrt, nachdem es 2022 vorübergehend von Spanien entthront worden war. Deutschland hält nun auch den Rekord für die meisten installierten Solaranlagen in einem EU-Land in einem Jahr und überholt damit den 12-Jahres-Rekord Italiens von 9,3 GW im Jahr 2012. Spanien (8,2 GW), Italien (4,8 GW), Polen (4,6 GW) und die Niederlande (4,1 GW) folgen Deutschland und komplettieren die Top 5 der EU-Solarmärkte. Niederlande wiederum belegt Platz 1 wenn es um die Rangfolge der installierten Kapazität pro Einwohner geht.

Aber das Jahr brachte auch drei Länder in Mittel- und Osteuropa über die Schwelle von mindestens 1 GW Solarzubau: Tschechien, Bulgarien und Rumänien.

Wachstumsraten bei solaren Dachanlagen besonders stark

Besonders das Dachsegment legte im europäischen Durchschnitt zu. 54 Prozent mehr Zubau bei Gewerbe- und Industriekunden verzeichnet der Report, während der Marktanteil großer Freiflächenanlagen um sechs Prozent zurückging. Verzögerte Ausschreibungen, höhere Netzentgelte, ein inflationäres Umfeld sowie Genehmigungs- und Netzanschlussprobleme machen Solarentwicklern in vielen Regionen trotz EU-Rechtsvorschriften immer noch das Leben schwer. Alles in allem bedeutet dies, dass neue Solarparks in Europa im Jahr 2023 einen Kapazitätsausbau von 19 GW erreichten, verglichen mit 16 GW im Jahr 2022. Zum Vergleich: Die Solaranlagen auf Dächern stiegen von 24 GW im Jahr 2022 auf 37 GW im Jahr 2023.

Photovoltaik-Industrie in Europa kann nur zwei Prozent der Nachfrage decken

Der Bericht trifft darüber hinaus Aussagen zu Produktionskapazitäten für Solarkomponenten in Euro. Vom Ziel, 30 Prozent aller Komponenten in Europa zu fertigen, sind die Mitgliedsstaaten allerdings weit entfernt. Die Modulproduktion in Europa hat eine Kapazität von 14,6 Gigawatt, Produktionskapazitäten für die Fertigung von Solarzellen betragen gerade einmal zwei Gigawatt, die für Ingots und Wafer nur etwa ein Gigawatt. Derzeit könnten weniger als zwei Prozent des Solarbedarfs mit in Europa gefertigten Komponenten gedeckt werden.

Einzig bei Wechselrichtern, die nicht Teil des 30-GW-Ziels sind, sieht die Bilanz erfreulich aus: Solarstromanlagen mit insgesamt 82 Gigawatt Leistung – und damit der gesamte europäische Zubau – könnte theoretisch mit Wechselrichtern made in Europe bedient werden. pf


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