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Olympiastadion BerlinFußballfans unterm Sonnendach

Monteure mit Solarmodulen auf dem Dach des Olympiastadions
Auf dem Dach des Berliner Olympiastadions wird eine Solaranlage installiert. (Foto: Solarwatt/Stefan Altkrüger)

Das Olympiastadion in Berlin erhält eine Photovoltaikanlage. Der erzeugte Strom fließt in den Stadionbetrieb. Später sollen Batteriespeicher aus Second-Life-Batterien das Energiekonzept ergänzen. Betreiber und Investor ist nicht das Stadion selbst.

03.02.2022 – Auf dem Dach des traditionsreichen Berliner Olympiastadions wird derzeit eine PV-Anlage mit 605 Kilowatt Leistung installiert. Die 1.614 Photovoltaikmodule werden auf dem äußeren Betonring des Stadiondachs angebracht und sollen knapp 615.000 Kilowattstunden Strom im Jahr erzeugen. Der Strom wird nahezu vollständig vor Ort genutzt und rund 11 Prozent des Grundstrombedarfs decken. Er fließt unter anderem in Lüftung, Kühlung und Beleuchtung der Sportstätte.

Das Energiekonzept des Stadions ist aber bereits weiter gedacht. Klimaneutralität ist das Ziel. Mittelfristig sollen Batteriespeicher mit Second-Life-Batterien hinzukommen.

Investor und Betreiber der Photovoltaikanlage ist der Ökoenergieversorger Polarstern, der rund 625.000 Euro in das PV-Anlagenprojekt investiert. Mit einem Power-Purchase-Agreement (PPA) wurde die Belieferung der Olympiastadion Berlin vertraglich fixiert. Die Solarmodule der Photovoltaikanlage stammen vom Systemanbieter Solarwatt aus Dresden. Bereits vor sechs Jahren hat die Olympiastadion Berlin GmbH als Pächter des Stadions das Projekt auf den Weg gebracht.

Der Stadionbetreiber muss nicht selbst in die PV-Anlage investieren und sieht das als großen Vorteil beim städtischen Ausbau erneuerbarer Energien: „Für uns ist die PV-Anlage auf dem Dach ein weiterer Schritt Richtung CO2-Neutralität der gesamten Immobilie“, erklärt Timo Rohwedder, Geschäftsführer der Olympiastadion Berlin. „Das Land Berlin als Eigentümer oder wir als Betreiber müssen in diesem Fall nicht selbst in die Anlage investieren, Finanzierung und Betrieb über mindestens zehn Jahre sind gesichert.“

Das Olympiastadion ist eines der bedeutendsten Baudenkmäler Berlins, das angesichts seiner umfangreichen und behutsamen Sanierung in den Jahren 1999 bis 2004 national wie international Aufmerksamkeit erfuhr und mit vielen Preisen ausgezeichnet wurde. Ursprünglich für die Olympischen Sommerspiele 1936 erbaut, ist das Olympiastadion Berlin seit 1985 Austragungsort des DFB-Pokalfinale und seit 1963 die Heimat des Bundesligisten Hertha BSC. Jährlich strömen bis zu 300 000 Touristen aus aller Welt in das Stadion, um die Architektur und die gelebte Geschichte hautnah zu erleben.

Solaranlagen auf anderen Stadien

Solaranlagen auf Stadiondächern sind mittlerweile gar nicht mehr so selten. So erhielt das Bremer Weserstadion bereits 2009 ein Solarkraftwerk. Neben dem Dach wurde auch der transparente Innenring und die Fassade mit Solarmodulen ausgestattet. Die Spielstätte des FC Freiburg erhielt im letzten Jahr eine PV-Anlage. Prominentes internationales Beispiel ist das Nationalstadion Kaohsiung in Taiwan. Hier bilden die Photovoltaikmodule das Dach. Die dachintegrierte Anlage verleiht dem Stadion aus der Luft die Optik einer blauen Schlange. Ein weiteres Beispiel ist das Stadion von Galatasaray Istanbul. Hier begannen im August letzten Jahres die Bauarbeiten für ein Solarkraftwerk auf dem Stadiondach mit 4,1 Megawatt Leistung – rekordverdächtig, was die Größe betrifft. pf


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