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Stecker-SolarIm Garten oder auf dem Balkon – Solarstrom für jeden Haushalt

Balkon mit PV-Modul
Nur ein Drittel der Steckersolarmodule werden auf Balkonen installiert. (Foto: Teckwerke Bürgerenergie)

Immer mehr Steckersolargeräte speisen Strom aus einem PV-Modul direkt in den eigenen Haushalt ein. Dabei ist der Balkon nicht der häufigste Installationsort, wie eine aktuelle Studie zeigt. Bei der Anmeldung wird allerdings geschludert.

11.05.2022 – Solarmodule, die direkt per Stecker in den heimischen Stromkreislauf einspeisen, hatten es nicht leicht, den Markt zu erobern. Lange Zeit waren die technischen Voraussetzungen und Pflichten der Betreiber strittig. Inzwischen herrscht dazu Klarheit und die Nischenanwendung der Photovoltaik erreicht immer mehr interessierte Anwender.

Eine Studie der Hochschule für Wirtschaft und Technik Berlin (HTW) hat sich nun genauer angeschaut, wer sich solch ein Modul zulegt und wo es aufgestellt wird. Die Umfrageergebnisse bestätigen bereits bekanntes, liefern aber auch neue Erkenntnisse. Neben der Umfrage enthält die Studie auch einen umfassenden Rückblick auf die Forschung zum Thema Steckersolar.

Die Steckersolarmodule werden landläufig auch Balkonmodule genannt. Dabei ist der Balkon einer Wohnung bei weitem nicht der häufigste Installationsort. Nur rund ein Drittel der Module sind auf Balkonen montiert. Je ein weiteres Drittel befindet sich aufgeständert auf einer Terrasse oder einem Flachdach. Der überwiegende Teil der Anlagen besteht aus ein bis zwei Modulen. Nur ein Viertel der Anlagen umfasst mehr als zwei Module.

Die Umfrage bestätigt, dass viele Anwender die Anmeldung beim Netzbetreiber und die Eintragung ins Marktstammdatenregister scheuen: nur ein Drittel der Anlagen sind gemäß den Bestimmungen angemeldet, rund die Hälfte der Anlagen sind überhaupt nicht angemeldet. Gründe sind zum einen Unwissenheit, aber auch die Komplexität und der Aufwand. Zudem sind mit der Anmeldung keine Vorteile verbunden.

Die meisten tatsächlichen Nutzer:innen bewerten die Wirtschaftlichkeit ihrer Anlagen positiv. Bei der Frage nach Hemmnissen wird insbesondere die abschreckende Wirkung der komplizierten rechtlichen Regeln negativ bewertet. Die befürchtete oder tatsächliche Ablehnung durch Nachbarn oder Vermieter spielt hingegen eine geringere Rolle als vermutet.

Die Fangemeinde der Steckersolargeräte ist demografisch wenig divers: Steckersolarmodule werden bisher überwiegend von akademisch gebildeten Männern ab der Lebensmitte betrieben, die über ein gehobenes Einkommen und Wohneigentum verfügen und zu einem Drittel bereits eine PV-Anlage betreiben.

Zu Jahresbeginn 2022 hatten HTW Berlin und die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in einer gemeinsamen Studie den Markt für Steckersolargeräte in Deutschland betrachtet.  Allein in denJahren 2020 und 2021 wurden demnach bis zu 128 000 Steckersolargeräte mit einer Leistung von bis zu 51 Megawatt verkauft. Alle bisher in Deutschland verkauften Geräte erreichen eine Leistung von bis zu 66 Megawatt.

Die wichtigsten Fragen rund um Steckersolargeräte beantwortet eine Webseite der Verbraucherzentrale. pf


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Kommentare

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StSch 11.05.2022, 13:27:41

nun fakt ist, dass die Netzbetreiber Null Interesse an BKW's haben, denn sie verdienen kein Geld damit (zB:Durchleitgebühren) Daher versuchen sie, die Unwissenheit der Leute auszunutzen, indem sie schwachsinnige, bzw. teure Anforderungen verlangen und den Usern somit Steine in den Weg legen, bzw. Gesetzeswidrig handeln, indem sie Austauschgebühren für Zähler verlangen!

Juri Hertel 12.05.2022, 14:38:46

+54 Gut

Richtig.

Eine Verstaatlichung des Netzbetreibers wie in Irland waere die Loesung, siehe meinen Kommentar weiter unten.

Hans Diesing 31.08.2023, 12:07:33

+15 Gut

Von wegen Null Interesse: die Netzbetreiber bzw. Stadtwerke verkaufen den nicht von mir genutzten Strom als Grundversorger zu Höchstpreisen weiter und zahlen nicht einmal Steuern an die Allgemeinheit zurück für den nicht gezählten Strom, statt dass sich damit per freigeschalteter Rückwärtszählung meine Stromrechnung beim Versorger reduziert. Wenn man die täglichen Verbrauchsprofile mit den zeitlichen PV-Erzeugungsprofilen vergleicht, wird man erkennen, dass so der Löwenanteil für lau abgeschröpft wird und ein ausreichend großer Stromspeicher verschiebt die Amortisation auf den Sanktnimmerleinstag. Wenn Robert Habeck wirklich auch diejenigen, die rechnen können, für die Balkonkraftwerke und PV-Inverstiotionen auf breiter Basis begeistern möchte, bräuchte er doch nur die Sperrung der Rückwärtszählung aufzuheben. Auch die elektronischen Zähler haben diese Option in ihrer Firmware vorgesehen.

 

fakt ist, dass die Netzbetreiber Null Interesse an BKW's haben, denn sie verdienen kein Geld damit (zB:Durchleitgebühren) Daher versuchen sie, die Unwissenheit der Leute auszunutzen, indem sie schwachsinnige, bzw. teure Anforderungen verlangen und den Usern somit Steine in den Weg legen, bzw. Gesetzeswidrig handeln, indem sie Austauschgebühren für Zähler verlangen!

Heinz Rollner 11.05.2022, 13:54:50

Die Anmeldung ist auch mit Nachteilen verbunden.

Es geht nicht nur um die Bürokratie.

Der Zähler muss getauscht werden, unter Umständen muss der Schaltkasten umgebaut werden weil er nicht mehr der aktuellen VDE entspricht. Oft wird auch von den Versorgern Abnahme durch einen zugelassenen Elektromeister verlangt.

Das kostet deutlich mehr als das Balkonmodul und Solarstrom unrentabel.

Joe Blue 11.05.2022, 21:52:53

+57 Gut

Nein, der Zähler muss NICHT getauscht werden, er muss jedoch eine Rücklausperre haben.

Juri Hertel 12.05.2022, 14:33:59

Beispiel Irland:

 

In Irland gab es keine Regeln fuer Kleinanlagen ("micro generation"). Anfang des Jahres wurde das vereinfachte Anmeldeverfahren (eine Genehmigung ist nicht noetig) bis 3 kW eingefuehrt.

Und eine Einspeiseverguetung von ca. 13 cents ab Juni.

Durch die Einfuehrung sog. intelligenter Zaehler ("smart meter") war der Netzbetreiber letztes Jahr auf ueber 20,000 Anlagen gestossen die ohne Beschwerden einspeisten.Und ohne Verguetung.Zu dem Zeitpunkt waren etwa 1/3 der geplanten intelligenten Zaehler installiert:

 

https://www.irishtimes.com/life-and-style/homes-and-property/can-you-beat-rising-energy-costs-by-generating-your-own-power-1.4805358?mode=sample&auth-failed=1&pw-origin=https%3A%2F%2Fwww.irishtimes.com%2Flife-and-style%2Fhomes-and-property%2Fcan-you-beat-rising-energy-costs-by-generating-your-own-power-1.4805358

 

Wie gesagt: nur etwa 1/3 der potentiellen pro-sumer sind ueber den intelligenten Zaehler erfasst.

Durch die Verguetung stroemen allerdings auch Leute zur Anmeldungsstelle die keinen intelligenten Zaehler haben bzw. wollen.Auch fuer diese Kleinanlagen gibt es ab Juni Geld fuer die Einspeisung - sogar rueckwirkend ab Februar !

Es zaehlt nur das Anmeldedatum - siehe unter " Deemed export ":

 

https://www.sseairtricity.com/news/microgeneration-building-a-cleaner-greener-world/

 

Update vom Montag: 21.000 Anlagen sind bereits angemeldet und damit legalisiert und verguetungsberechtigt:

 

https://www.independent.ie/news/environment/over-21000-customers-to-be-paid-by-esb-for-their-solar-power-energy-41629327.html

 

Wer von den Anlagenbesitzern mit altem Zaehler glaubt das er fuer die Einspeisung unterbezahlt wird kann sich kostenlos einen intelligen Zaehler installieren lassen.Die ca. 100% Erfassung mit intelligenten Zaehlern wird noch eine Weile dauern, der beschleunigte Ausbau von dezentralen Erzeugern darf dadurch nicht blockiert werden.

 

Dieses Verfahren koennte ein Beispiel fuer D sein.

Aber das waere zu unbuerokratisch ;


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