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EU Market Outlook for Solar PowerNeue Rekordmarke für Photovoltaik in Europa

Solarmodule in Reihe auf grüner Wiese
Europas Solarmarkt lief in diesem Jahr gut. (Foto. Red Zeppelin on Unsplash)

Mit einem Zubau von 41 Gigawatt setzt der europäische PV-Markt in 2022 eine neue Rekordmarke. Die Aussichten seien zwar blendend. Doch dabei gelte es bürokratische Hürden abzubauen und die europäische Fertigung zu stärken, fordert die Branche.

23.12.2022 – Angesichts des Zuwachs-Plus von 47 Prozent herrschte Aufbruchstimmung bei der Präsentation des „EU Market Outlook for Solar Power 2022-2026“ durch den europäischen Branchenverband Solarpower Europe bei einem Webinar am Montag. „Unsere optimistischen Prognosen wurden nochmals übertroffen“, freute sich Walburga Hemetsberger, Chefin des Branchenverbands. PV-Anlagen mit einer Leistung von 41 Gigawatt (GW) gehen voraussichtlich in diesem Jahr in Europa ans Netz, ein Wachstum um 47 Prozent gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2021 (28,1 GW, plus 42 Prozent). Die gesamte installierte PV-Leistung in Europa klettert damit auf knapp 209 GW.

Deutschland, Spanien und Polen vorne

Mit einem Zubau von 7,9 GW lag Deutschland an der Spitze, gefolgt von Spanien (7,5 GW) und Polen (4,9 GW). Weitere „Top-10“-Länder in punkto PV-Marktwachstums sind in 2022 die Niederlande (4,0 GW), Frankreich (2,7 GW), Italien (2,6 GW), Portugal (2,5 GW), Dänemark (1,5 GW), Griechenland (1,4 GW) und Schweden (1,1 GW).

„2022 war das Jahr, in dem die Solarenergie in der EU zum ersten Mal ihr wahres Potenzial zeigte, angetrieben von rekordverdächtig hohen Energiepreisen und geopolitischen Spannungen, die ihren Business Case weitgehend verbesserten“, konstatierte Hemetsberger.

Eine Lanze für die Photovoltaik als heimische, krisenfeste erneuerbare Energiequelle brach die in einem aufgezeichneten Video zugeschaltete EU-Energiekommissarin Kadri Simson. „Wir bauen auf ein noch stärkeres künftiges Wachstum“, unterstrich sie.

Wachstum übertrifft Zielmarken von RepowerEU

Und die Prognosen gehen in diese Richtung. So rechnet Solarpower Europe in einem mittleren Szenario damit, dass 2023 PV-Anlagen mit einer Leistung von 53 GW neu zugebaut werden, in 2026 bis 85 GW. Die Zahl der europäischen Länder mit einem jährlichen PV-Zubau von mehr als 1 GW klettert bis dann von derzeit 10 auf 18.

Wächst der Solarmarkt weiter wie erwartet, werden jedenfalls die Zielmarken des RepowerEU-Plans der Brüsseler Kommission für die kommenden Jahre nochmals deutlich übertroffen. So rechnet Solarpower Europe damit, dass bis 2030 920 GW PV-Leistung installiert sind, RepowerEU peilt 750 GW an.

Doch trotz aller Rekordmeldungen, gilt es die Rahmenbedingungen für den Ausbau der Photovoltaik noch weiter zu verbessern und Hürden abzubauen. „Lassen wir uns von den diesjährigen Ergebnissen inspirieren, noch härter zu arbeiten und die richtigen Grundlagen für den EU-Solarmarkt der Zukunft zu schaffen“, unterstrich Energiekommissarin Simson. Aus Sicht von Solarpower Europe muss es u. a. darum gehen, dass die politischen Entscheidungsträger in allen EU-Mitgliedsländern das Wachstumspotenzial der Photovoltaik noch stärker als Chance begreifen und in ihren nationalen Energie- und Klimaplänen (NECP) berücksichtigen.

Hürden abbauen – mehr europäische Lieferketten

Zudem sei es notwendig, den Pool an zertifizierten Solarinstallateuren und qualifizierten Arbeitskräften durch gezielte Weiter- und Ausbildungsoffensiven zu vergrößern. Dazu kommt der Abbau von Bürokratie und schlankere Genehmigungsverfahren für den Netzanschluss und den Bau von Anlagen, ein schnellerer Netzausbau sowie die Sicherstellung nachhaltiger und zuverlässiger Lieferketten für die Photovoltaik.

Auch Simon unterstrich die Notwendigkeit, die europäische PV-Fertigung auszubauen und heimische Lieferketten zu stärken. Dies biete auch enorme industriepolitische Chancen. Unterstützt werden soll dies durch die „EU Solar PV Industry Alliance“, welche die EU-Kommission jüngst auf den Weg brachte. Hans-Christoph Neidlein


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