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Gebäudeintegrierte PVRotes Solardach auf Turnhalle in Eppingen

Luftaufnahme altes Gebäude mit roter PV-Dachanlage
Im Rahmen des Forschungsprojekts PVHide wurde eine ziegelrote PV-Anlage direkt in das Dach eines historischen Gebäudes integriert. (Foto: Fraunhofer ISE/ Sarah de Carvalho)

Soll die Solaranlage unsichtbar bleiben, sind farbige Module die Lösung. Allerdings schmälern farbige Gläser den Ertrag und der Farbeindruck variiert je nach Blickwinkel. Das in Eppingen realisierte Projekt stellt sich beiden Herausforderungen.

28.03.2023 – Es mag seltsam klingen, aber das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (Fraunhofer ISE) forscht daran, Photovoltaikanlagen unsichtbar zu machen. Im Projekt PVHide – Photovoltaik verstecken – wurde gemeinsam mit einem Glas- und einem Modul-Hersteller sowie der Stadt Eppingen eine ziegelrote Photovoltaikanlage als integrierte Dachanlage auf einer Turnhalle errichtet. Ziel der Anwendung: die Solaranlage soll möglichst dezent in der Gebäudehülle verschwinden.

Vor allem der Denkmalschutz pocht mancherorts streng auf Optik ohne Photovoltaik, aber es gibt auch Hausbesitzer oder Architekten, die nur ungern das Kraftwerk auf dem Dach zeigen. Die Installation in Eppingen besteht aus 224 Solarmodulen mit einer Morphocolor-Farbschicht. Die Dachflächen sind nach Osten und Westen ausgerichtet. Die Anlage hat eine Gesamtleistung von 66 Kilowatt und erzeugt mindestens 90 Prozent des Stroms, den eine klassische PV-Anlage mit unbeschichteten Gläsern erzeugen würde.

Ziel des Forschungsprojekts PVHide war es, skalierbare Konzepte für kostengünstige, unsichtbare, bauwerkintegrierte Photovoltaik zu entwickeln. Das Fraunhofer ISE steuerte die nächste Generation ihrer patentierten photonischen MorphoColor-Struktur bei, mit der das Deckglas von Solarmodulen – sowohl Photovoltaik als auch Solarthermie – farbig gestaltbar wird. Der Glashersteller Interpane setzte Beschichtung der Modul-Gläser auf industriellen Anlagen um. Damit baute der Solarmodulhersteller AxSun dann farbige PV-Module, die sich zur Integration in Dächer eignen.

Mit der Installation der PV-Anlage in ein historisches Gebäude wurden die Entwicklungen nun in die Praxis überführt. „Die Fertigstellung der Pilotanlage ist ein wichtiger Schritt vorwärts für die großflächige Umsetzung von MorphoColor. Seit der Herstellung der farbigen Glasscheiben konnten wir unser Verständnis der Optik und die Winkelstabilität der Farben noch deutlich verbessern“, sagt Thomas Kroyer, Projektleiter am Fraunhofer ISE. „Die nächsten PV-Module, die jetzt mit MorphoColor beschichtet werden, zeigen immer ihre intensive Farbe, egal von wo die Sonne auf sie scheint.“ pf
 


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