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ArbeitsmarktSolardeckel droht 18.000 Arbeitsplätze zu vernichten

Zurzeit sind in Deutschland noch 29.000 Beschäftigte in der PV-Branche tätig. (Foto: Science in HD on Unsplash)

Wird der 52 Gigawatt Solardeckel erst einmal erreicht, brechen die Photovoltaik-Neuinstallationen dramatisch ein. Bereits kurzfristig könnten 18.000 Jobs verloren gehen – mehr als die Hälfte der heute bestehenden Arbeitsplätze in der Solarindustrie.

18.05.2020 – Bisher galt die PV-Branche als echter Jobmotor der Energiewende. Steigende Installationszahlen gingen mit einer positiven Beschäftigungsdynamik einher, mehr als 29.000 Angestellte sind derzeit direkt in der Solarindustrie beschäftigt. Trotz der COVID-19-Pandemie blieben diese Zahlen bisher stabil.

Nun droht jedoch ein dramatischer Einbruch der Beschäftigung. Schuld ist daran nicht etwa die Corona-Krise, sondern der immer noch bestehende 52-GW-Solardeckel, der zeitnah erreicht wird. Hierbei kommt nicht nur die positive Entwicklung zum Erliegen, es muss sogar mit einem massiven Stellenabbau gerechnet werden. Mehr als die Hälfte der heute bestehenden Arbeitsplätze könnten bis Ende des Jahres 2021 verloren gehen, wie Berechnungen von EUPD Research zeigen.

Bereits kurzfristig drohe ein Abbau von mehr als 18.000 Arbeitsplätzen, warnen die Wissenschaftler des Markt- und Wirtschaftsforschungsunternehmens. In ihrer Analyse haben sie in zwei Entwicklungspfaden die jeweiligen volkswirtschaftlichen Effekte im deutschen Photovoltaik-Markt bis 2023 untersucht – inklusive der Auswirkungen der Corona-Pandemie.

Basis- versus Solardeckel-Szenario

Das Basis-Szenario: Hierbei kommt es zu einem deutlichen Wachstum der Beschäftigung. Mit rund 7.700 neuen Arbeitsplätzen würden in diesem Szenario im Jahr 2021 insgesamt knapp 36.800 Personen in der PV-Branche arbeiten. Der Markt profitiere dabei nicht nur vom generellen Wachstumstrend, sondern auch von einem „Nachholeffekt“ der Corona-Krise.

Das Solardeckel-Szenario: Hier kommt es zu deutlichen Verlusten bei den Arbeitsplätzen in der PV-Branche. Aufgrund der stark einbrechenden Neuinstallationen sinkt die Beschäftigungszahl auf rund 18.700 im Jahr 2021. Im direkten Vergleich mit dem Basis-Szenario bedeutet das eine Differenz von 18.100 Jobs – eine Verringerung von 49 Prozent. Die Umsatzeinbrüche beziffern sich auf mehr als drei Milliarden Euro.

Wann kommt die Abschaffung des 52-GW-Solardeckels?

„Die aktuellen Prognoseergebnisse verdeutlichen, dass für die Beschäftigten in der Solarbranche der Fortbestand des Solardeckels bereits kurzfristig massiv negative Auswirkungen besitzt“, fasst Martin Ammon, Geschäftsführer von EUPD Research, die Untersuchungsergebnisse zusammen. Die von der Bundesregierung vor Monaten beschlossene und längst überfällige Abschaffung des Solardeckels müsse deshalb unverzüglich umgesetzt werden

Doch danach sieht es zurzeit nicht wirklich aus. Ende letzter Woche wurde bereits eine Mini-EEG-Novelle von Bundestag und Bundesrat verabschiedet. Von Abschaffung des 52-GW-Solardeckels jedoch keine Spur. Im Gegenteil: Die Unionsfraktion CDU/CSU, SPD, FDP und AfD stimmten geschlossen gegen die längst überfällige Aufhebung.

Damit sieht es nun vorerst schlecht für die Abschaffung des Solardeckels aus – und somit auch für die deutsche Solarbranche. Denn vorerst gibt es keine weitere Abstimmung diesbezüglich, es handelte sich um die abschließende Entscheidung im Bundestag, so Verlinden. jk


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