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The smarter E Europe Restart 2021Solare Aufbruchstimmung in München

The smarter E Europe Messe n München 2021
Vor der Messe ist nach der Messe. Die nächste reguläre The smarter E Europe findet schon wieder im Mai 2022 in München statt. Bild: Solar Promotion

Die Ampel für Photovoltaik steht auf Grün. Dies zeigte vergangene Woche die Fachmesse The smarter E Europe Restart 2021 in München. Die Branche sieht sich mit zahlreichen Innovationen und weiteren Kostensenkungen gut aufgestellt.

13.10.2021 – Nach zweijähriger Zwangspause aufgrund der Coronapandemie öffnete die Fachmesse in München als Restart erstmals wieder ihre Tore. Mit erwarteten 15.000 Besuchern setzte Markus Elsässer, Chef der veranstaltenden Solar Promotion, die Zielmarke eher niedrig an. Doch schon wenige Stunden nach Öffnung der Messe machte sich Aufbruchstimmung breit und in den fünf Ausstellungshallen herrschte dichtes Gedränge.

Rund 26.000 Fachbesucher aus 93 Ländern fanden den Weg aufs Münchener Messegelände und wurden von 450 Ausstellern empfangen. Insgesamt fanden unter dem Dach der Restart 2021 vom 6. bis 8. Oktober vier Fachmessen statt: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Sie wurden ergänzt durch zwei Fachkonferenzen und diverse Messeforen.

Deutlich wurde, wie sehr die Sektoren Energie, Verkehr und Wärme unter der Zielmarke Klimaneutralität immer mehr zusammenwachsen und wie an vielen Stellschrauben technische Optimierungen und Effizienzsteigerungen helfen, die Wirtschaftlichkeit der Solarstromerzeugung und -nutzung weiter zu senken. So werden die Solarmodule mit einer Leistung von beinahe 700 Watt immer stärker und steigern die Solarstromausbeute pro Fläche. Bei den Solarmodulen sind mittlerweile Wirkungsgrade von deutlich über 20 Prozent Standard.

KI für einen höheren Eigenverbrauch und Netzverträglichkeit

Möglich machen dies unter anderem größere Siliziumwafer sowie eine verbesserte Zellarchitektur. Moduloptimierer, an den Modulen befestige Mikrowechselrichter, Nachführsysteme (Tracker) und die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) bei der Anlagensteuerung, tragen ebenso ihren Teil zur Effizienzsteigerung bei.

Big Data und neueste IT-Technologie helfen auch dabei, das Zusammenwirken von PV-Anlagen und Batteriespeichern, Wärmepumpen oder Wallboxen weiter zu verbessern und so sowohl die lukrative Eigenstromnutzung als auch die Netzverträglichkeit zu optimieren. Ständig weiterentwickelt wird auch die Installationsfreundlichkeit von PV-Speichersystemen, sei es durch einen modularen Aufbau oder ein möglichst schlankes Design.

Auch die Kostenlernkurve bewegt sich weiter nach unten. So ist mittlerweile Solarstrom aus neuen Freiflächenanlagen in Deutschland und Mitteleuropa mit durchschnittlichen Erzeugungskosten von 4 bis 5 Cent günstiger als Strom aus neuen Gas- oder Kohlekraftwerken. So veranschlagt denn auch der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) das Potenzial für förderfreie Solarparks in Deutschland, deren Strom über mehrjährige Abnahmeverträge (PPAs) vermarket wird, im Jahr 2025 auf 5 bis 10 Gigawatt (GW).

15 Prozent mehr Zubau in 2021 – gewerbliche Dachanlagen schwächeln

Für dieses Jahr rechnet der Branchenverband mit einem PV-Zubau von rund 5 GW in Deutschland, ein Plus von rund 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nötig wäre allerdings drei bis viermal so viel, um die anvisierten 205 GW installierte Solarstromleistung in Deutschland bis 2030 zu erreichen, so BSW-Chef Carsten Körnig.

Auch sieht Körnig Anpassungsbedarf bei den Rahmenbedingungen für gewerbliche Dachanlagen. Der BSW verzeichnete in dem Leistungssegment von 300 bis 750 Kilowatt (kW) allein zwischen Mai und August 2021 einen Rückgang des Zubaus von 68 Prozent. So sanken seit Anfang vergangenen Jahres die EEG-Vergütungssätze für gewerbliche PV-Anlagen aufgrund des sogenannten atmenden Deckels um mehr als 25 Prozent, während gleichzeitig – coronabedingt – die Preise zumindest temporär anzogen.

Der BSW fordert denn auch eine Anhebung der jährlichen PV-Ausbauziele - und damit des atmenden Deckels - sowie eine Erhöhung der kürzlich eingeführten Ausschreibungspflicht für größere Dachanlagen auf eine Schwelle von 1 Megawatt. Für Mittelständler, die in Photovoltaik auf dem eigenen Dach investieren wollen, sei das bürokratische und langatmige Ausschreibungsverfahren abschreckend und kontraproduktiv, so Körnig. hcn


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