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Globaler PV-MarktWeltweit immer mehr Photovoltaik installiert

Landwirtschaftliches Gebäude mit Solaranlage
Der Nutzen der Photovoltaik für die Energieerzeugung spiegelt sich in weltweit steigenden Installationszahlen. (Foto: Pxhere / CC0)

Trotz Inflation und gestörten Lieferketten erlebt die Solarindustrie ein neues Rekordjahr. Analysten halten 250 Gigawatt neue PV-Leistung weltweit für möglich. Damit würde das zehnte Jahr in Folge ein starkes Wachstum erreicht.

21.10.2022 – Das Analyse- und Beratungsunternehmen Rystad Energy trifft Aussagen zur Geschäftsentwicklung des globalen PV-Marktes im Jahr 2022. 150 Gigawatt Leistung wurden bereits im ersten Halbjahr zugebaut, 100 weitere Gigawatt könnten bis zum Jahresende folgen. Damit wächst der Markt um 25 Prozent, eine ähnliche Wachstumsrate wie im Vorjahr. Mit 150 Gigawatt neu installierter Leistung im ersten Halbjahr ist bereits so viel neue Photovoltaikleistung in Betrieb gegangen wie im Ganzen Jahr 2020. In Europa hat das Streben nach Unabhängigkeit von russischen Gasimporten den Zubau getrieben, in den USA ist vor allem der Inflation Reduction Act (IRA) – ein gewaltiges Konjunkturprogramm – der Impuls für mehr Installationen.

Gemessen in Umsatzzahlen könnte der Markt in diesem Jahr bei 260 Milliarden US-Dollar liegen, was einem Anstieg von 31 Prozent gegenüber 2021 entspricht. Auch für die kommenden Jahre sagen die Analysten zweistellige Wachstumsraten voraus – getrieben von zusätzlichen Installationen, nicht von der Inflation.

Rystad Energy erwartet, dass die weltweite Kapazität der Polysiliziumproduktion bis Ende 2022 eine Million Tonnen überschreiten wird, gegenüber 700.000 Tonnen im Vorjahr. Das Angebot ist in diesem Jahr hinter den erwarteten Mengen zurückgeblieben, was den Preis um fast 15 Prozent hat steigen lassen.

Die chinesischen Hersteller Longi, Jinko, Trina Solar, JA Solar und Canadian Solar sind die fünf größten Hersteller. Insgesamt kommen 82 Prozent der weltweit verbauten Module aus China, Hersteller aus dem südostasiatischen Raum erreichen 14 Prozent Marktanteil. Etablierte Hersteller von Solarmodulen, aber auch neue Marktteilnehmer wollen ihre Produktionskapazitäten ausbauen und dabei besonders auf die n-type-Technologie setzen.

Bemerkenswert sind die Aussagen zum Recycling. Steigende Energiekosten, verbesserte Technologien und gesetzliche Vorgaben könnten den Weg für einen Markt ebnen, der heute noch nicht existiert. Die Analysten schätzen, dass das Volumen von Photovoltaik-Altmodulen bis 2040 auf 27 Millionen Tonnen pro Jahr ansteigen könnte. Aus diesen Modulen zurückgewonnene Rohstoffe könnten 6 Prozent der Solar-Investitionen ausmachen – verglichen mit nur 0,08 Prozent heute.

Kritisch äußern sich die Analysten zur Transparenz von Kennzahlen zu Umwelt-, Sozial- und Governance-Fragen. Obwohl die Solarindustrie einen wichtigen Beitrag beim Übergang in eine saubere Energiezukunft spielen, legen insbesondere kleinere Hersteller oder Nischenanbieter ihre Daten nicht offen. pf


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