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Wärmewende600.000 Liter Heizöl jährlich weniger mit Nahwärme für die Altstadt

Historischer Marktplatz von Biberach
Historischer Marktplatz von Biberach. Die Altstadt soll bis Ende 2024 weitgehend mit erneuerbarer Nahwärme versorgt werden. (Foto: Hans-Christoph Neidlein)

Kommunen wie das Baden-Württembergische Biberach gehen beim Ausbau der erneuerbaren Nahwärme voran. Die Stadt setzt in Kooperation mit der regionalen Energieagentur auf eine intensive Beratung und Einbeziehung der Grundstückseigentümer und Bürger.

29.07.2021 – Rund 1521 Tonnen CO2 jährlich, das entspricht rund 600.000 Tonnen Heizöl, möchte die Große Kreisstadt Biberach  mit rund 34.000 Einwohnern durch die Realisierung eines Nahwärmenetzes für die Altstadt einsparen. Zwei Energiezentralen sollen künftig aus Holzpellets, -hackschnitzeln, einem Blockheizkraftwerk und einer Photovoltaikanlage Wärme sowie zusätzlich Strom liefern.

Geplant ist künftig zudem die Nutzung von Tiefer Geothermie. Angeschlossen werden sollen in einem ersten Schritt mehrere kommunale Gebäude wie Schulen, das Landratsamt, Jugendhaus, Museum oder Bücherei und Großabnehmer wie die Kreissparkasse, in einem weiteren Schritt auch private Gebäude.

Einstimmiger Gemeinderatsbeschluss

Die Stadt investiert in das Wärmenetz und die Erzeugungsanlagen. Der Betrieb soll im Rahmen einer Ausschreibung und ohne Anschluss- und Benutzungszwang vergeben werden. Realisiert werden soll das Projekt in drei Bauabschnitten bis Ende 2024. Die Gesamtkosten werden auf rund 8,4 Millionen Euro veranschlagt. Das Konzept wurde jüngst einstimmig vom Biberacher Gemeinderat verabschiedet.

Die vorgesehene Einbindung kommunaler Liegenschaften im 3,7 Million teuren ersten Bauabschnitt wird nun mit 2,2 Millionen vom Umweltministerium aus dem sogenannten EFRE-Förderprogramm „Klimaschutz mit System“ gefördert.  „Damit wird der Anschluss an das Nahwärmenetz noch wirtschaftlicher“, erklärte Baubürgermeister Christian Kuhlmann anlässlich der Zuschusszusage am 9. Juni.

Auch solares Dachpotenzial wird erhoben

Die betroffenen Gebäudeeigentümer und -bewohner bzw. -nutzer sollen nun in den kommenden Wochen über einen Flyer und die persönliche Kontaktaufnahme vor Ort um Angaben zu ihrem Gebäude gebeten werden, zum Beispiel Gebäudejahr, Heizungsalter und Energieträger. Diese Auskünfte bilden einen Baustein der Potenzialanalysen und werden, unter anderem durch eine Untersuchung des Solarpotenzials auf den Dächern im Quartier ergänzt.

Ein wichtiger Punkt der Befragung ist auch das Interesse an einem Nahwärmeanschluss. „Die Teilnahme am Projekt erfolgt selbstverständlich auf freiwilliger Basis, die abgefragten Daten werden gemäß den geltenden Vorschriften das Datenschutzes behandelt“, unterstreicht die Sprecherin der Stadt Biberach Andrea Appel.

Beratungsangebot der Energieagentur

Im Anschluss an die Datenerhebung und auch im weiteren Projektverlauf haben Gebäudeeigentümer die Möglichkeit, sich von der regionalen Energieagentur kostenlos über energetische Maßnahmen im Gebäudebestand beraten zu lassen.

Im Laufe der Konzeptentwicklung plant die Stadt voraussichtlich im Herbst eine Bürger-Informationsveranstaltung. Hier sollen die weiteren Projektschritte vorgestellt, über interessante Themen informiert und Raum für Fragen und Anregungen der betroffenen Eigentümer gegeben werden. hcn

 


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