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WärmewendeWärmepumpen erobern den Wärmemarkt

Verklinkertes Einfamilienhaus mit einer Wärmepumpe im Garten
Selbst in Bestandsgebäuden ist eine Umrüstung der Heizanlage auf eine Wärmepumpe machbar. (Foto: Bundesverband Wärmepumpe BWP)

Fast eine Viertel Million Wärmepumpen wurden 2022 in Deutschland installiert. Damit stieg der Absatz um 53 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für das weitere angestrebte Wachstum wird nun die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes gebraucht.

24.01.2023 – „Die Menschen haben offensichtlich verstanden, dass die Wärmepumpe die beste Alternative zum Heizen mit fossilen Energieträgern ist“, formulierte Paul Waning, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Wärmepumpe (BWP) mit Blick auf die 236.000 im Jahr 2022 installierten Heizungswärmepumpen. Die Zielmarke von 500.000 zu installierenden Geräten in 2024 sei ehrgeizig, aber zu schaffen. Auch in den Folgejahren sollen ähnliche Wachstumsraten erreicht werden.

Dieses Wachstum sei nicht nur vom Handeln der Industrie abhängig, sondern vor allem vom Nachfrageverhalten der Verbraucher. Deshalb hat die Branche klare Erwartungen an die Politik, um die Rahmenbedingungen für Wärmepumpen zeitnah zu verbessern.

Die Bundesregierung hat bereits seit einiger Zeit eine Novelle des Gebäudeenergiegesetzes angekündigt. Diese müsse nun schnell kommen. Insbesondere die Ankündigung, dass ab 2024 jede neue Heizung zu mindestens 65 Prozent mit Erneuerbaren Energien betrieben werden soll, müsse nun endlich in entsprechende Vorgaben gegossen werden, damit Industrie, Fachhandwerk und Verbraucher gesetzliche Planungssicherheit haben.

Ebenso bräuchten die Verbraucher:innen eine klare Orientierung, dass sich der Wechsel vom Gas- oder Ölkessel zur strombetriebenen Wärmepumpe rentiert, wofür Weichenstellungen bei den Energiepreisen gebraucht würden. Der BWP fordert eine Mehrwertsteuerabsenkung auf 7 Prozent und eine Absenkung der Stromsteuer auf das europarechtlich zulässige Minimum von 0,1 Cent pro Kilowattstunde. Es sei völlig unverständlich warum die Mehrwertsteuer für das klimaschädliche Erdgas reduziert wurde, für den immer grüner werdenden Strom zum Betrieb einer Wärmepumpe aber nicht.

Ein weiteres Instrument sei die effiziente Nutzung des Flexibilitätspotenzials von Wärmepumpen, etwa zum Ausgleich von Spitzenlasten im Stromnetz oder zur Speicherung von eigenem PV-Strom. Der BWP erwarte viel von den neuen Regelungen, die die Bundesnetzagentur gerade dazu ausarbeitet. 

Luft-Wasser-Wärmepumpen dominieren den Markt

Von den 236.000 Heizungswärmepumpen waren 205.000 Geräte Luft-Wasser-Wärmepumpen, ein Plus von 61 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Sole-Wasser-Wärmepumpen legten um 15 Prozent zu, 31.000 erdgekoppelte Anlagen wurden 2022 verkauft. Auch die Anzahl der speziell auf die Erwärmung von Trinkwasser ausgelegten Warmwasser-Wärmepumpen hat sich im letzten Jahr stark erhöht: Um über 90 Prozent auf 45.500 Geräte.

In Kürze wird eine Studie des BWP Einzelfragen des Kapazitätsaufbaus näher beleuchten. pf

Nachtrag: Ende Januar erschien die Branchenstudie Wärmepumpe


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