Menü öffnen

Energiewende im HeizungskellerWärmepumpen liegen im Trend

Alte Heizung raus, klimaschonende Technologie rein
Alte Heizung raus, klimaschonende Technologie rein (Foto: Bundesverband Wärmepumpe e.V.)

In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 120.000 Wärmepumpen installiert. Das sind 40 Prozent mehr als 2019. Besonders erfreulich: Fast ein Viertel der installierten Wärmepumpen ersetzen alte Ölheizungen, das Klimaprogramm der Bundesregierung wirkt.

03.02.2021 – Die Installationen von Wärmepumpen sind im vergangenen Jahr in Deutschland sprunghaft angestiegen. Das geht aus Absatzzahlen des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) und des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hervor. Demnach wurden im Jahr 2020 insgesamt 120.000 Heizungswärmepumpen neu installiert – und damit 49 Prozent mehr als im Vorjahr.

Dabei zeigt das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung Wirkung, fast ein Viertel der 2020 installierten Wärmepumpen ersetzen alte Ölheizungen. Beim Umstieg von Öl- und Gasheizungen auf klimafreundliche Anlagen oder erneuerbare Wärme wird eine Austauschprämie im Rahmen einer 40-prozentigen Förderung angeboten. In einigen Jahren ist in den meisten Gebäuden dann nur noch die Nutzung von klimafreundlicher Wärmeerzeugung möglich.

„Diese Entwicklung macht zum einen deutlich, dass die staatlichen Fördermaßnahmen für umweltschonende Heizungssysteme gut angenommen werden – ein schöner Erfolg auch für das Klimaprogramm der Bundesregierung“, erklärt Paul Waning, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Wärmepumpe.

Luft-Wasser-Wärmepumpen haben den größten Zuwachs

Das größte Wachstum wurde dabei erneut bei den Luft-Wasser-Wärmepumpen erzielt. So wurden mit 95.500 Geräten etwa 44 Prozent mehr als im Vorjahr abgesetzt, davon über 56.500 Monoblock-Geräte und 39.000 Split-Geräte. Außerdem wurden 2020 immerhin 20.500 Sole-Wasser-Wärmepumpen verkauft – die erdgekoppelten Anlagen legten also um 18 Prozent zu.

Bei Grundwasser-Wärmepumpen und sonstigen Wärmequellen beträgt das Wachstum mit 4.000 installierten Anlagen rund 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit haben Luft-Wasser-Systeme ihren Marktanteil auf 79,4 Prozent vergrößert, erdgekoppelte Systeme und sonstige Anlagen kamen auf 20,6 Prozent.

Die Zahl der installierten reinen Warmwasser-Wärmepumpen stieg 2020 um 20.500, was gegenüber dem Jahr 2019 einem Wachstum um 24 Prozent entspricht. Damit summiert sich die Gesamtzahl aller installierten Wärmepumpen sogar auf 140.500 – gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme um 37 Prozent.

„Die Wärmepumpe ist der sicherste und effizienteste Weg, erneuerbaren Strom in Gebäudewärme oder -kälte umzuwandeln. Die Branche steht bereit für die Energiewende im Heizungskeller. Für die Erreichung der Klimaschutzziele ist die Wärmepumpe im Wärmesektor Schlüsseltechnologie mit unschlagbarem Wirkungsgrad“, so Waning.

Der Preis für erneuerbaren Strom ist zu hoch

Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Bundestagswahl sei es nun entscheidend, die Weichen für eine konsequente Umsetzung der Wärmewende zu stellen. Noch immer sei der Preis für erneuerbaren Strom für die Verbraucher zu hoch. So kostete 2020 der durchschnittliche Wärmepumpenstromtarif 23,14 Cent pro Kilowattstunde – und damit mehr als im Vorjahr. Fast dreiviertel dieses Preises entfallen dabei auf Steuern, Umlagen und Konzessionsabgaben.

„Die neue Bundesregierung muss die grundlegende Neustrukturierung der Abgaben und Umlagen auf Energieträger weiter vorantreiben. Es bedarf dringend eines alternativen Finanzierungsmodells für die EEG-Umlage, die derzeit allein vom Endkunden getragen wird. Insbesondere Strom, der für die Erzeugung von klimaschonender Wärme mit Wärmepumpen zum Einsatz kommt, sollte für den Verbraucher zeitnah von Abgaben und Umlagen befreit werden“, fordert Waning. jk


Mehr zum Thema


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Harald Eberhardt 27.03.2021, 18:21:18

Das wundert mich jetzt ehrlich gesagt nicht, dass der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands Wärmepumpe niedrigere Strompreise fordert. Das muss deshalb aber nicht automatisch sinnvoll sein.... Woher kommt denn der Strom morgens um 6 und abends um 18 Uhr für die WP? Bestimmt nicht von einer PV Anlage, oder?! Dann doch eher vom Kohlekraftwerk... Was ist daran jetzt umweltfreundlich?

Stefan 19.07.2021, 15:50:12

@Harald Eberhard - selbst beim deutschen Strommix sparen aus dem Netz gespeiste Wärmepumpen bereits 50% CO2 gegenüber einer Ölheizung ein (ich brauche nur 25% Strom um 100% der Wärme zu erzeugen).

Mit einer PV-Anlage auf dem Dach wirds sogar noch positiver.


Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

(wird nicht veröffentlicht)
max 2.000 Zeichen


energiezukunft