Menü öffnen

EEG 2023Die kleine Wasserkraft retten

Wasserturbine
Die Änderungen im EEG 2023 sehen für die kleine Wasserkraft als einzige Erneuerbare Energiequelle keine Vergütung mehr vor. Viele Anlagen könnten deshalb stillgelegt werden (Bild: ID 652234 / pixabay).

Die Änderungen im EEG 2023 sehen für die kleine Wasserkraft als einzige Erneuerbare Energiequelle keine Vergütung mehr vor. Für viele Anlagen könnte dies langfristig das Aus bedeuten. Das ist schlecht für Umweltschutz und Klimaziele.

20.06.2022 – Die kleine Wasserkraft soll ab 2023 nicht mehr über das EEG vergütet werden. Das sehen die Änderungen in der EEG-Novelle vor. Als einzige Erneuerbare Energie ist die kleine Wasserkraft damit von der Vergütung über das EEG ausgenommen. Der Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke (BDW) zeigte sich bereits nach Bekanntwerden des Vergütungswegfalls entsetzt. Branchenexperten warnen, dass dies das Ende kleiner Wasserkraftwerke sein könnte und suchen den Dialog mit der Politik, um die kleine Wasserkraft zu retten.

Kleine Wasserkraft wird im EEG 2023 diskriminiert

Betroffen sind alle Anlagen – gleichgültig wie modern – unter 500 Kilowatt Leistung. Der Vergütungswegfall stellt Anlagenbetreiber vor ein gewaltiges Problem. Denn ohne die Vergütung über das EEG fallen die Anlagen in die Direktvermarktung. Dafür seien kleine Wasserkraftanlagen jedoch zu aufwendig, so der Wasserkraftverband Mitteldeutschland. Hinzu komme, dass die kleine Wasserkraft so gegenüber anderen Erneuerbaren Energiequellen grundlos diskriminiert werde.

Als besonders zynisch empfinden die Verbände den Vorwand aus der Politik, die kleine Wasserkraft sei vergleichsweise unbedeutend. Es stimmt zwar, dass kleine Wasserkraftwerke lediglich 0,5 Prozent der deutschen Energie erzeugen. Doch in Zeiten von Energiekrise und Klimakrise erscheint es unsinnig, auf eine verlässliche Quelle Erneuerbarer Energie zu verzichten. Gerade für die Zeiten, in denen die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, kann Wasserkraft zuverlässigen, grundlastfähigen, regenerativen und CO2-freien Strom liefern und so das Netz stabilisieren.

Verbände suchen Dialog mit Politik

Die Politik begründet den Wegfall bisher mit ökologischen Bedenken. Dies sei jedoch nicht haltbar, kritisiert der Wasserverband. In den vergangenen Jahrzehnten hätten Anlagenbetreiber beträchtlich in die Verbesserung gewässerökologischer Bedingungen investiert. Zudem müssen ohnehin gesetzliche Standards eingehalten werden, um eine Anlage zu betreiben.

Der Wegfall der Vergütung würde ganz im Gegenteil eine Verschlechterung der ökologischen Bedingungen bedeuten. Denn ohne feste Vergütung und mit zweifelhaften Aussichten in der Direktvermarktung schwinden die Investitionschancen für die kleine Wasserkraft. Zum einen fehlt die Motivation für Betreiber, weiter in eine Anlage zu investieren, die ohnehin auf absehbare Zeit abgewickelt werden muss. Selbst wenn die Betreiber weiter investieren wollten, wird es zum anderen ohne Sicherheiten schwierig, einen Kredit für Investitionen zu bekommen.

„Ein Umbau der Förderung der Wasserkraft muss ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll sein und nicht nur die Ökologie betrachten“, sagt Martin Richter, Präsident des Wasserkraftverbands Mitteldeutschland. jb


Mehr zum Thema


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

(wird nicht veröffentlicht)
max 2.000 Zeichen


energiezukunft