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Windenergie-Ausbau an LandInstallierte Leistung von 200 Gigawatt bis 2050 erforderlich

Windenergieanlagen auf Acker. Luftbild
Die Windenergie an Land in Deutschland soll bis 2050 eine installierte Leistung von 200 Gigawatt erreichen und daraus mindestens 770 TWh Strom liefern (Foto: Thomas Richter auf unsplash)

Eine Studie ordnet den Flächenbedarf für die Energiewende neu ein. Der Bundesverband WindEnergie fordert eine Offensive zur Flächenbereitstellung, um das Tempo beim Windenenergie-Zubau an Land zu erhöhen – Mindestziel 2 Prozent Fläche pro Bundesland.

21.08.2021 – In einer Studie der Leibniz Universität Hannover wird der Flächenbedarf für die Energiewende neu eingeordnet. Anlässlich dieser neuen Daten fordert der Bundesverband WindEnergie (BWE), das Flächenpotenzial sichtbar zu machen und eine erhöhte Zielvorgabe für den Zubau der Windenenergie an Land gesetzlich verankern.

„Wir leiten unserer Faustformel zwei Prozent der Fläche in jedem Bundesland, 200 Gigawatt (GW) installierte Leistung, 770 Terawattstunden (TWh) sauberen Strom bei ähnlicher Anlagenzahl wie heute aus der Studie von Fraunhofer IWES ab“, erläutert BWE-Chef Hermann Albers. Diese zeigte auf, dass acht Prozent der Landesfläche außerhalb von Wäldern und Schutzgebieten für die Windenergie nutzbar sind. „Bei Einbeziehung von Wäldern wären es zwölf Prozent der Landesfläche“, so Albers. Der BWE habe daraus ableitend ein Mindestziel von zwei Prozent definiert. Diese Zielvorgabe sollte bundesgesetzlich gestellt werden, um die Länder zu unterstützen.

Inzwischen sind laut BWE fast 55 Gigawatt Windenergie an Land installiert. Deshalb sei es sinnvoll, unter Berücksichtigung der installierten Windenergie-Leistung, der aktuellen und prognostizierten Anlagenentwicklung (Generatorleistung, Höhe, Rotordurchmesser) und daraus resultierenden Abstände sowie der inzwischen voranschreitenden Nutzung von Wirtschaftsforsten die Flächenkulisse nochmals neu zu analysieren.

Auch die inzwischen deutlich werdenden Strombedarfe könnten dabei eingebunden werden, so Albers. Die Autoren der Leibniz Universität Hannover schließen politisch determinierte Hemmnisse bewusst aus und sehen eine stark optimierte technologischen Entwicklung. Für beide Annahmen gebe es sicher gute Begründungen. Trotzdem wäre es wichtig, so der BWE, regulatorische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen, wie z.B. Höhenbegrenzungen oder Abstände einzubeziehen. Sie könnten einen deutlichen Einfluss darauf haben, welche Anlagen bis 2050 errichtet werden können.
Es braucht Tempo, statt Bremsen „Aktuell sind wir in fast allen Bundesländern weit davon entfernt, dass ausreichend nutzbare Flächen für die Windenergie bereitsteht, um zügig die erforderlichen Strommengen zu liefern, die Haushalte, Mittelstand, Industrie, Handel und Gewerbe, Mobilität und Wärme massiv nachfragen“, sagt Albers. In der Praxis entstehe zwischen ausgewiesener und bebaubarer Fläche zudem ein Delta – aktuell wären bundesweit 0,9 Prozent ausgewiesen, 0,6 Prozent sind bebaut.

Zielmarke 2050 : 770 TWh Windstrom

In allen Bundesländern müsse nun eine starke Offensive zur Flächenbereitstellung starten, fordert der BWE. „Dafür ist eine Zielvorgabe von mindestens zwei Prozent der Fläche im Raumordnungsgesetz des Bundes wichtig“, erklärt Albers. Potenziale und Chancen müssten sichtbar gemacht werden. „Es braucht Tempo, statt Bremsen“, mahnt der BWE-Chef. „Unser Ziel ist es, bis 2050 eine installierte Leistung von 200 Gigawatt zu erreichen und daraus mindestens 770 TWh Strom zu liefern.“ na


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