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KlimakriseClub of Rome will Format der UN-Klimakonferenz reformieren

Teilnehmer der UN-Klimakonferenz COP21 in Paris
Auf der COP21 wurden die Pariser Klimaziele ausgehandelt. Das ist längst Geschichte, die Klimakrise beschleunigt sich unaufhörlich. Der Club of Rome fordert eine Reform des Formats. (Foto: Presidencia de la República Mexicana, CC BY 2.0 via Wikimedia Commons)

Statt des jährlichen Mammut-Events wäre es nach Meinung des Club of Rome sinnvoller, sich im kleineren Rahmen und häufiger zu treffen. Es sollte vor Ort wissenschaftlich dargestellt werden, wie sich Maßnahmen auf das Weltklima auswirken.

03.03.2023 – Die UN-Klimakonferenzen sind spektakuläre Events mit tausenden Teilnehmern aus aller Welt. Es werden auf großer Bühne die Klimaziele diskutiert und dann gefeilscht, bis eine Einigung erzielt wird, die meist als bedeutendes Ergebnis präsentiert wird. Draußen vor der Tagungstür gruppieren sich indes Klimaschützer und Organisationen mit kritischen Stimmen.

Der Club of Rome stellt nun das Format der Klimakonferenzen in Frage. Denn trotz wiederkehrender Klimakonferenzen machen Studien deutlich, dass die Maßnahmen nicht ausreichend waren, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen – und die Klimakrise beschleunigt sich gefährlich. Viele der vereinbarten Maßnahmen wurden bislang nicht umgesetzt. Eine wissenschaftliche Bewertung der Maßnahmen soll den Prozess auf der Klimakonferenz jetzt transparenter machen, so die Idee des Club of Rome – und auf die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Stand der Klimakrise fokussieren.

„Dieser lethargische Prozess steht völlig im Kontrast zur Klimaforschung und den Klimaschäden und -risiken in der realen Welt“, sagte der schwedische Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Johan Rockström, zur Begründung in dem in dieser Woche veröffentlichten Aufruf. Auch der frühere UN-Generalsekretär Ban Ki-moon und die irische Ex-Präsidentin Mary Robinson haben unterschrieben und bekräftigen die Forderungen.

Aktuell treffen sich einmal im Jahr Vertreter von rund 200 Staaten zur Weltklimakonferenz in verschiedenen Gastgeberstaaten– unter den Gästen tummeln sich zunehmend Lobbyvertreter der fossilen Industrien. Die nächste UN-Klimakonferenz COP28 in den Vereinigten Arabischen Emiraten soll nach dem Willen des Gastgebers gar der Chef der nationalen Ölgesellschaft ADNOC leiten. Das führte bereits zu heftigen Protesten bei Umweltschützern.

Statt der jährlichen Riesenevents wäre es nach Meinung der Wissenschaftler ohnehin sinnvoller, sich im kleineren Rahmen und dafür häufiger zu treffen – um dann den Fokus auf die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Stand der Klimakrise zu lenken und daraus konkrete Maßnahmen abzuleiten.

Der Club of Rome schlägt eine Modellierung vor, die ständig neu berechnet, wie sich bestimmte Entscheidungen auf den Temperaturanstieg auswirken würden. Ein weiterer Vorschlag des Club of Rome ist auch die Einführung eines globalen Umweltsünder-Rankings. Es sollte auf den Klimakonferenzen transparent dargelegt werden, welche Staaten die notwendigen Fortschritte machten und welche sich davor drücken.

Vor 50 Jahren präsentierte der Club of Rome den Bericht „Die Grenzen des Wachstums“, der sich bereits auf Daten aus Computersimulationen stützte. Darin warnten die Wissenschaftler, dass das bestehende Wirtschaftssystem Umwelt, Ökonomie und Lebensqualität an ihre Grenzen bringen würde. Einige Grenzen sind bereits überschritten, warnen nicht nur Klimaforscher, sondern machen Dürren, Fluten und Hungerskatastrophen hautnah deutlich. na


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