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Rekordsommer mit FolgenDie Gletscher der Schweizer Alpen schmelzen dahin

Der Rhonegletscher in der Schweiz
Der in den Zentralalpen der Schweiz liegende Rhonegletscher galt einst als große Touristenattraktion. Inzwischen hat sich das Eis jedoch stark zurückgebildet und wird bis zum Ende des Jahrhunderts vermutlich komplett verschwunden sein. (Foto: pixabay.com, CC0 Creative Commons)

Im Vergleich zum Vorjahr haben die Gletscher in den Schweizer Alpen erheblich eingebüßt. Die Bilanz des Hitzesommers: rund 1,4 Milliarden Kubikmeter weniger Eis. Schlimmeres verhindern konnte immerhin der schneereiche letzte Winter.

22.10.2018 – Die Eismasse der Schweizer Gletscher ist durch die Rekordtemperaturen des vergangenen Sommers massiv geschrumpft. Verglichen mit dem September 2017 haben die insgesamt 1.500 Gletscher der Schweizer Alpen rund 1,4 Milliarden Kubikmeter an Eis verloren – das sind etwa 2,5 Prozent der Gesamtmasse. Das geht aus einem Bericht der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz hervor. Einige Gletscher hätten rund zwei Meter an Mächtigkeit eingebüßt, manche sogar noch deutlich mehr. Vor allem den kleineren Gletschern habe die Hitze besonders zu schaffen gemacht.

Damit ist in den vergangenen zehn Jahren bereits rund ein Fünftel des verbleibenden Gletschereises in der Schweiz geschmolzen. Und die Entwicklung hätte in den letzten Monaten noch deutlich heftiger ausfallen können, wäre da nicht der äußerst schneereiche Winter gewesen, so die Forscher. Vor allem im Dezember und Januar habe es überdurchschnittliche Schneefälle gegeben – gebietsweise bis zu sechs Metern. Schon im April und Mai habe die Schneehöher aber rasant abgenommen und sei bereits im Frühling wieder bei normalen Werten angelangt.

Anhaltende Trockenheit führte zu enormen Wasserverlust

Zwischen April und September wurden laut MeteoSchweiz die wärmsten Temperaturen eines Sommerhalbjahres seit Messbeginn registriert. Auffällig war auch die besonders starke Trockenheit. So sei der Pegel des in der Schweiz und Italien liegenden Lago Maggiore während der Hitzewelle im August täglich um drei Zentimeter gesunken, berichtet die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA. An nur einem Tag betrug der Wasserverlust dadurch etwa sechs Milliarden Liter.

Dürreperioden kehren mit einer alarmierenden Häufigkeit wieder.Überhaupt war die Alpenregion in den letzten fünfzehn Jahren immer wieder von starker Trockenheit betroffen. Der Klimawandel habe wahrscheinlich seinen Beitrag dazu geleistet, sagt Andrea Bianchini von der Forschungsplattform „Water Management in the Alps“ der Alpenkonvention. „Dürreperioden kehren mit einer alarmierenden Häufigkeit wieder.“ Zukünftig könnten extreme Dürreperioden in den Sommermonaten deshalb immer öfter auftreten.

Sommer fast ohne Neuschnee

Dabei äußert sich die extreme Trockenheit auch in den höheren Lagen. Fehlende Niederschläge führen dazu, dass die Gletscher ohne entsprechendem Neuschnee weniger Schutz vor der Sonne haben. Etwa auf dem Weissfluhjoch (2.540 Meter) gab es zwischen dem 17. Mai und 4. September kein einziges Niederschlagsereignis, bei dem mehr als ein Zentimeter Neuschnee gefallen ist, so die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz. Seit dem Start der Messungen vor 81 Jahren habe es dort noch nie so wenig Neuschnee im Sommer gegeben, wie im Jahr 2018. jk


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