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KlimawandelDiese Grafik zeigt unser Temperatur-Problem

Darstellung der jährlichen Durchschnittstemperatur der Erde von 1850 (links) bis 2017 (rechts). Je roter desto wärmer. (Grafik © Ed Hawkins, CC BY-SA 4.0)

Der globale Temperaturanstieg, Klimawandel und steigende Meeresspiegel sind unschöne, komplexe Themen mit schwierigen Zusammenhängen. Ein britischer Klimawissenschaftler hat das Thema auf eine Grafik reduziert – mit einer deutlichen Aussage.

29.05.2018 – „Warming Stripes“ nennt Ed Hawkins seine Grafiken mit denen er die Temperaturveränderungen auf eine simple und intuitive Art wiedergeben will. Hawkins ist Professor und Klimawissenschaftler an der renommierten University of Reading, nur wenige Kilometer westlich von London. Am IPCC-Klimabericht des UN-Weltklimarats hat er mitgeschrieben und betreibt den Blog „Climate Lab Book“, auf dem er regelmäßig zu aktuellen Forschungsfragen schreibt und diskutiert. Hawkins weiß also wovon er spricht.

Auf Ablenkungen verzichten

Seine Visualisierungen der Jahresdurchschnittstemperaturen würden im Gegensatz zu üblichen Diagrammen auf Ablenkungen verzichten und erlaubten dem Betrachter, einfach nur die Langzeitentwicklungen und Unterschiede zu erkennen. So beschrieb er seine Arbeit gegenüber der Washington Post.

17 der 18 wärmsten Tage liegen in diesem Jahrhundert.Am deutlichsten wird Hawkins Bestreben beim Betrachten der Grafik der globalen Durchschnittstemperaturen von 1850 bis 2017. Die roten Streifen sind fast ausschließlich auf der rechten Seite zu sehen und sie werden immer dunkler. Links dominieren dagegen blaue Farben. Übersetzt bedeutet das: Seit Beginn der einheitlichen Temperaturaufzeichnung im Jahr 1850 lagen 17 der 18 wärmsten Tage in diesem Jahrhundert. Allein in den letzten fünf Jahren waren vier die wärmsten je gemessenen. Einen Temperaturunterschied von 1,35 Grad Celsius zeigt die Grafik.

Toronto sieht rot

Drei weitere Grafiken hat Hawkins veröffentlicht. Die jährlichen Durchschnittstemperaturen in England sehen differenzierter aus, zudem ist die Grafik deutlich detailreicher weil Daten seit 1772 vorliegen. Interessant ist auch der Temperaturverlauf in den USA von 1895 bis 2017. Um die kanadische Großstadt Toronto scheint es besonders schlecht bestellt zu sein, die zugehörige Warming-Strips-Grafik wirkt alarmierend. Dort scheint der Temperaturanstieg deutlich früher als im globalen Vergleich begonnen zu haben.

Die regionalen Unterschiede sind enorm und zeigen die Komplexität des Themas auf. Klimawissenschaftler Hawkins hat indes versprochen, für weitere Länder und Regionen Grafiken zur Verfügung zu stellen. cw


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