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Fridays for FutureEin Sommerkongress für die kleinen und großen Zukunftsfragen

Gruppenbild vieler Menschen mit ausgestreckten Händen in den Himmel vor einer Bühne auf der ein Logo mit der Aufschrift Fridays for Future Sommerkongress prangt.
Der Klimawandel wartet nicht. Für Klimaschutz setzt sich Fridays for Future auch aktiv in den Sommerferien ein. (Foto: Hanna Sissmann)

Seit mehr als 30 Wochen streiken junge Menschen jeden Freitag für mehr Klimaschutz. Auf dem Sommerkongress im Dortmunder Revierpark trifft sich die Fridays for Future-Bewegung nun und diskutiert ihre Forderungen und Ideen.

03.08.2019 – Rund 1600 Teilnehmer inklusive freiwilliger Helferinnen und Helfer sind von Mittwoch bis Sonntag dabei. Und mittendrin Helena Marschall aus der Fridays for Future-Ortsgruppe Frankfurt. „Mit dem Sommerkongress wollen wir über Klimaschutz sprechen, uns weiterbilden und vernetzen – es ist eine interne Veranstaltung, um die Bewegung zu stärken“ sagt Helena. Sie hat den Kongress in einer Gruppe von 30 Aktiven organisiert. Auf dem Programm stehen Vorträge zur Klimagerechtigkeit, CO2-Steuer und Organisation von Veranstaltungen.

Workshop „Solarenergie in meiner Schule“

In rund 240 Workshops bekommen die Jugendlichen darüber hinaus Argumentationstraining, sprechen über Biodiversität und Solarenergie. Hanna Rosenbrock aus Vreden lernt dazu im Workshop „Solarenergie in meiner Schule“, wie sie Ansprechpartner für Photovoltaik-Projekte sucht, überzeugt und wie die Projekte geplant werden. „Auf dem Dach meiner Schule gibt es keine Solaranlage und ich möchte mich dafür einsetzen, dass sich das ändert“, betont die 17-Jährige. Zwei Schülerinnen aus Friedrichshafen erzählen von der geplanten Anlage auf ihrer Schule – ganz konkret sei das aber noch nicht. Insgesamt sind 15 Jugendliche im Workshop. Andere sind bei Vernetzungstreffen, im Organisationszelt oder planen die nächsten Aktionen von Fridays For Future in ihrer Stadt.

Was müssen wir ändern?

Auf einer großen Bühne gibt es mit allen Teilnehmern am Donnerstag eine Diskussion über das Thema „Konsumkritik oder Systemkritik“. Dabei diskutieren die Teilnehmenden Fragen wie: „Muss ich meinen eigenen Konsum ändern oder muss die Politik das System ändern?“ Die Aktion ist als Austausch und Plattform gedacht. Danach klingt der Abend mit Gesprächen, guter Musik und Tanz aus.

Auch auf dem Kongress selbst will die Bewegung nachhaltig sein: „Wir haben alle, die beim Kongress dabei sind, gebeten ihr eigenes Geschirr mitzubringen. Wir wollen Müll vermeiden, wo wir nur können“, erklärt Jakob Blasel, der mit der Bahn aus Kiel angereist ist. Das Essen auf dem Kongress sei vegan und ansonsten setze man im Sinne der Nachhaltigkeit auf Komposttoiletten, Ökostrom und Camping.

Camping auf dem Sommerkongress

In abgetrennten Bereichen stehen dafür rund 600 bunte Zelte, in denen die Jugendlichen übernachten. Die meisten sind zwischen 16 und 19 und kommen aus rund 250 verschiedenen Städten in ganz Deutschland – Kinder unter 14 benötigen eine Aufsichtsperson. „Das besondere an Fridays for Future ist, dass wir dezentral, bunt und vielfältig sind“, sagt Jennifer Asamoah aus Mühlheim an der Ruhr. Sie ist davon überzeugt, dass die Bewegung noch weiter anhält und sich viele auch in Zukunft an den Demonstrationen beteiligen.

Wie geht’s nach dem Sommerkongress weiter?

Mit ihren Forderungen werden sie weiter durch die Straßen ziehen – bis die Politik etwas ändert, kündigt Helena an. „Durch den Streik am 20. September wollen wir erreichen, dass unsere Jugendbewegung zu einer gesamtgesellschaftlichen Bewegung wird“, so die Aktivistin. Der Klimaschutz gehe schließlich alle etwas an. Hanna Sismann


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