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„Blauer Kompass 2018“Innovative Klimawandel-Projekte ausgezeichnet

Preisverleihung „Blauer Kompass“ in Berlin (Foto: © BMU/Stephanie Mälzer / Mediathek Nutzungsbedingungen)

Bereits zum dritten Mal hat das Umweltbundesamt unterschiedliche Projekte für einen besonders innovativen Umgang mit den Folgen des Klimawandels ausgezeichnet. Im überflutungsgeplagten Solingen gewann ein Konzept zur Stadtentwässerung.

27.06.2018 – Mit dem „Blauen Kompass“ zeichnet das Umweltbundesamt (UBA) Jahr für Jahr Initiativen aus, die besonders innovative Ideen für die Anpassung an den Klimawandel entwickelt haben. Denn auch in Deutschland kommt es in den letzten Jahren immer häufiger zu Wetterextremen. In diesem Jahr hat die Jury bei dem Wettbewerb drei Gewinner aus insgesamt 111 eingereichten Projekten ausgewählt. Zusätzlich wurde erstmals auch ein Publikumspreis vergeben, wofür bei einer Online-Umfrage rund 12.600 Stimmen abgegeben wurden.

Solingen wappnet sich vor Starkregen

Die nordrhein-westfälische Stadt Solingen wurde in den letzten Jahren vermehrt von Überflutungen heimgesucht, weswegen die Technischen Betriebe Solingen nun ein Konzept zur Stadtentwässerung entwickelt haben. Damit die Stadt auch vor einem besonders heftigen Starkregenereignis gewappnet ist, soll die Kanalisation zukünftig nicht mehr die einzige Abflussmöglichkeit darstellen. So werden beispielsweise spezielle Straßen hergerichtet, auf denen das Wasser abfließen kann, aber auch große Flächen, auf denen der überschüssige Regen versickert. Beim diesjährigen „Blauen Kompassen“ konnten die Technischen Betriebe Solingen mit ihrem Konzept in der Kategorie „private und kommunale Unternehmen“ gewinnen.

„Wir sind bereits mitten im Klimawandel und unser Wissen über die Folgen nimmt stetig zu“, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze bei der Preisverleihung in Berlin. Deshalb müssten sich nun vor allem die Städte mehr und mehr auf extreme Wetterereignisse wie Starkregen und Hitze einstellen. Das verlange nicht nur bauliche und planerische Veränderungen, sondern auch mehr Kenntnisse in der Bevölkerung. „Heute zeichnen wir vier Innovationen aus, die genau diese Aspekte aufgreifen und in kreativer Weise zeigen, wie die Anpassung an den Klimawandel sowohl unsere Infrastruktur schützen als auch die Lebensqualität der Städte verbessern kann“, so Schulze.

Dem Klimawandel begegnen – das Beispiel Auszubildende

In der Kategorie „Bildungs- und Forschungseinrichtungen“ wurde die Pädagogische Hochschule Heidelberg, Abteilung Geographie, von der Jury als Sieger ausgewählt. In Kooperation mit regionalen Unternehmen sowie der IHK hat die Hochschule Lernmodule zur Klimaanpassung für Auszubildende entwickelt. Als zukünftige  Entscheidungsträger seien sie es schließlich, die ihr Wissen in die Betriebe tragen.

Mich freut besonders die Bandbreite der eingereichten Projekte„Mich freut besonders die Bandbreite der eingereichten Projekte: Von Dachbegrünung über lokalen Hochwasserschutz bis hin zu Hitzeschutz-Schulungen für Pflegepersonal gibt es viele vorbildliche Aktionen“, sagt Harry Lehmann, Fachbereichsleiter Umweltplanung und Nachhaltigkeitsstrategien im Umweltbundesamt. „Hier wird vor Ort neu gedacht und innovativ gehandelt.“

Mit ihrem Projekt zur Anpassung an den Klimawandel ging die Initiativgruppe „Unternehmen engagiert für’s Veedel“ als Sieger der Kategorie „Vereine, Verbände, Stiftungen“ hervor. Im Umgang mit extremen Wetterereignissen wie Hitze oder Starkregen setzt die Initiativgruppe in Köln Bilderstöckchen auf gemeinschaftliches Handeln. So legen sie zusammen mit den Menschen des Viertels Gemeinschaftsgärten an, begrünen Fassaden und schaffen Versickerungsflächen.

Der Publikumspreis ging in diesem Jahr an die Universität und Kunsthochschule Kassel, Fachgebiet experimentelles Entwerfen und Konstruieren und Digitale 3D-Technik. Mit der innovativen Entwicklung einer Ultraleichtbaukonstruktion mit Solarstruktur, die Schatten spendet, für eine passive Gebäudekühlung sorgt und gleichzeitig für die Energiegewinnung genutzt werden kann, konnten sich die Universität und Kunsthochschule im Online-Voting durchsetzen. jk


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