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Climate Transparency ReportMehr Geld für Fossile in der Energiekrise

Wolken
Der Ausweg aus der fossilen Energiekrise ist der Ausbau Erneuerbarer Energien. Das ist zwar geplant – kurzfristig führte die Krise jedoch zu neuen Subventionsrekorden für Öl, Gas und Kohle.  (Bild: Peter H / pixabay)

Um der Energiepreiskrise entgegenzuwirken, werden Erneuerbare endlich stärker ausgebaut. Kurzfristig flossen jedoch sogar mehr Subventionen in fossile Energien und Infrastruktur. Das gefährdet die Klimaziele der G20-Staaten.

25.10.2022 – Gebraucht wird mehr Tempo für Erneuerbare und weniger Subventionen für Fossile. Das zeigt der der aktuelle Climate Transparency Report. Der jährliche Bericht analysiert den Stand der Klimamaßnahmen und wird von einem Netzwerk aus 16 Denkfabriken und Organisationen aus 14 G20-Staaten herausgegeben, darunter die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch.

Rekordsubventionen für Fossile in der Energiepreiskrise

Ein Licht am Ende des Tunnels der fossilen Energiekrise der letzten Monate war wohl der schnellere Ausbau der Erneuerbaren Energien. Leider befeuert die Krise auch genau das, was sie verursacht hat. Subventionen in Fossile Energien und Infrastruktur sind im vergangenen Jahr erneut deutlich gestiegen.

Bereits 2021 waren die Subventionen in Fossile im Vorjahresvergleich um rund 30 Prozent auf zuletzt rund 190 Milliarden US-Dollar angestiegen. Die Energiepreiskrise verstärkt diese Entwicklung weiter und gefährdet die globalen Klimaziele, die ohnehin noch nicht ausreichend sind, um das Klima zu stabilisieren.

„In diesem Jahr sehen wir nun nochmal massiv wachsende Investitionen in fossile Infrastruktur. Gleichzeitig machen die G20-Staaten zwar auch Fortschritte bei Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz – diese sind aber nicht so groß, wie sie sein müssten. Wir drohen, uns von den Klimazielen der Staaten für 2030 zu entfernen, statt ihnen näher zu kommen“, warnt Jan Burck von Germanwatch, einer der Autoren des Reports.

Erneuerbaren mit mehr Tempo ausbauen

Es gibt jedoch auch gute Nachrichten. Grundsätzlich werden Erneuerbare in den G20-Staaten schneller ausgebaut, wenn sich auch das Tempo von Land zu Land stark unterscheidet. Der Anteil der Erneuerbaren am Energiemix lag 2021 im G20-Schnitt bei 10,5 Prozent.

Indonesien führte beim Ausbau der Erneuerbaren mit einem Plus von 7,8 Prozent seit 2017, während Saudi-Arabien mit 0,1 Prozent das Schlusslicht bildet. Deutschland liegt in diesem Ausbau-Ranking mit plus 3 Prozent von 2017 bis 2021 nur knapp über dem EU-Schnitt auf Platz vier.

Emissionen müssen bis 2030 halbiert werden

Die Emissionen der G20-Staaten haben seit der Corona-Talfahrt wieder deutlich zugenommen. Demnach folgt derzeit kein Land der Welt dem tatsächlich notwendigen Pfad. Denn um die Pariser Klimaziele einzuhalten, müssten Emissionen bis 2030 nahezu halbiert werden.

„Die G20 haben eine besondere Verantwortung, weil sie aktuell für 75 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich sind. Die G20 haben also keine Zeit mehr zu verlieren: Das Zeitfenster für die Begrenzung auf 1,5 Grad Erderhitzung wird sich schon in den kommenden Jahren schließen, wenn die weltweiten Emissionen nicht nun beginnen, rasch und stabil zu sinken“, betont Thea Uhlich von Germanwatch.

Emissionen der Deutschen sinken, liegen aber noch über G20-Durchschnitt

Deutschland schaffte es zwar zuletzt, seine Pro-Kopf-Emissionen deutlich zu senken. Mit 9,6 Tonnen CO2-Äquivalente liegen sie jedoch noch immer deutlich über dem Durchschnitt der G20-Staaten, der bei rund 7,5 Tonnen liegt. Im G20-Vergleich liegt Deutschland bei Reduzierung der Energieintensität in der Wirtschaft vorne. Hinten an steht Deutschland mit seinem Verkehrssektor: Hier liegen die Pro-Kopf-Emissionen im Schnitt auf 2,4 Tonnen pro Jahr, das ist fast doppelt so hoch wie der G20-Schnitt.

Als besonders problematisch bewertet Germanwatch den Flugverkehr in Deutschland, dessen Emissionen zuletzt wieder stark angestiegen sind. Auch hier zeigt sich wieder: Es gibt Bewegung in die richtige Richtung, doch es muss mehr passieren, Maßnahmen müssen schneller und in der Breite umgesetzt werden, um die Klimaziele zu erreichen. jb


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Kommentare

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R. M. Jelinek 26.10.2022, 10:13:56

Atomkraftwerke sind Förderer der Klimaerwärmung durch ihre Wärmeproduktion, welche über die Luft, aber hauptsächlich über das Kühlwasser in Flüsse und Meere, aber auch als Wasserdampf in die Atmosphäre gelangt. Und somit das Wasser und die Atmosphäre erwärmt. Wasser hat einen ca. 4 Mal so hohen Treibhauseffekt als Kohlenstoffdioxid.


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